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Julia Collection Band 61 (German Edition)

Julia Collection Band 61 (German Edition)

Titel: Julia Collection Band 61 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Conrad
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längst nicht mehr den Tatsachen, aber er war davon nicht abzubringen. Er nahm einen Job im Unternehmen meines Vaters an, weil er ihm unbedingt beweisen wollte, dass er meiner wert war.“
    Annie lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. Noch hatte sie nicht herausgefunden, worauf diese Geschichte hinauslief.
    „Mein Mann arbeitete immer bis spät in die Nacht, sodass ich ihn so gut wie nie zu Gesicht bekam. Er war wohl sehr enttäuscht von mir, schließlich hatte ich auch ihn belogen. Als Nick dann schließlich geboren wurde, lebten wir wie Fremde nebeneinanderher. Jede freie Minute verbrachte mein Mann in der Firma.“
    Allmählich begriff Annie, weshalb Elizabeth gerade jetzt auf die erste Zeit ihrer Ehe zu sprechen kam.
    „Ich schäme mich, es einzugestehen, aber Nick hat nie ein liebevolles Zuhause kennengelernt. Sicher, ich habe ihm oft versichert, dass ich ihn liebe, aber an dem schlechten Beispiel seiner Eltern konnte er nicht ablesen, was es mit der Liebe zwischen Mann und Frau eigentlich auf sich hat. Sein Vater und seine Mutter gingen höchstens höflich, wenn nicht gar kühl miteinander um. Mein leidenschaftlicher Liebhaber hatte sich in einen gefühlsarmen Fremden verwandelt, der seine Genugtuung nur noch daraus bezog, alles unter Kontrolle zu haben.
    Als Nick älter wurde, versuchte er, seinem Vater näherzukommen, aber er konnte die Mauer nicht durchbrechen, die mein Mann um sich aufgerichtet hatte.“ Elizabeth seufzte leise. „Wir haben es beide versucht.“
    „Warum bist du denn bei ihm geblieben?“
    „Weil ich ihn liebte“, sagte sie schlicht. „Hinzu kam, dass ich das Gefühl hatte, er brauche mich. Außerdem habe ich mir nie verziehen, dass ich ihn belogen hatte. Anfangs war ich überzeugt gewesen, ich hätte es aus Liebe getan, aber später begriff ich, dass ich dabei nur an mich gedacht hatte. Er hatte keine Schuld, dass alles so gekommen war.“
    Annie schluckte und hatte Mühe, die Tränen zurückzuhalten. „Ich bin froh, dass du mir das erzählt hast. Ich glaube, ich kann Nick jetzt etwas besser verstehen.“
    „Aber nicht nur deshalb habe ich es dir erzählt, mein Liebes.“ Elizabeth griff wieder nach Annies Hand. „Meine Geschichte soll auch eine Warnung für dich sein. Sie soll dir zeigen, dass man sich nie belügen sollte. Außerdem darfst du auf keinen Fall zulassen, dass Nick bestimmt, was du zu tun und zu lassen hast. Sonst wird er ein Kontrollfreak wie sein Vater.“
    Elizabeth lehnte sich vor und küsste Annie auf die Stirn. „Glaub mir, Kind, mein Sohn ist warmherzig und großzügig. Er liebt dich, aber er weiß nicht, wie er diese Liebe zeigen soll. Wenn du zulässt, dass er diese Gefühle in sich verschließt, werdet ihr nie miteinander glücklich werden.“
    Sie blickte Annie beschwörend an. „Wiederhole nicht meinen Fehler, sondern versuche, deinen leidenschaftlichen Liebhaber zur Vernunft zu bringen, bevor es für euch beide zu spät ist.“
    Nick hielt sein Gesicht der Sonne entgegen und lachte leise. Was war das für ein wunderbarer Tag. Es war spät am Nachmittag, und die Insel war in goldenes Licht getaucht. So glücklich hatte er sich schon seit Jahren nicht mehr gefühlt.
    Er wusste zwar nicht, weshalb Annie ihn angerufen und gebeten hatte, zum Hafen zu kommen, aber eins war klar, sie hatte ihm etwas Wichtiges mitzuteilen.
    Aber nicht nur deshalb hatte er gute Laune. Auch er hatte eine Überraschung für sie und war schon neugierig, was für ein Gesicht sie machen würde. Endlich würden sie in ihrer Beziehung einen wichtigen Schritt weiterkommen.
    Seine Annie hatte sich endlich ein Herz gefasst und ihre Familie über ihre Heirat informiert. Nick wusste das nur, weil Annies Mutter ihn angerufen und gefragt hatte, ob sie Annie besuchen konnten. Selbstverständlich war er damit einverstanden und hatte sein Flugzeug geschickt, um sie abzuholen. In etwa einer halben Stunde sollte es wieder auf der Insel landen.
    Annie musste wohl klar geworden sein, dass die Ehe mit ihm doch nicht das Schlechteste war. Ob das auch bedeutete, dass sie nicht mehr daran dachte, sich bald wieder von ihm scheiden zu lassen? Aus Angst, sie wieder zu verlieren, hatte er sich in letzter Zeit von ihr ferngehalten. Es war ein Versuch, sich so wieder an ein Leben ohne sie zu gewöhnen und auf diese Weise wenigstens zu überleben, wenn sie sich entschloss, ihn zu verlassen.
    Die Sonne spiegelte sich in dem tiefen Blau des Ozeans, und plötzlich musste er wieder an den

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