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Julia Collection Band 61 (German Edition)

Julia Collection Band 61 (German Edition)

Titel: Julia Collection Band 61 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Conrad
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„Kann sein.“
    Nick legte ihr die Hand unter das Kinn und zwang sie, ihm in die Augen zu sehen. „Annie, du weißt doch, wie sehr ich dich begehre. Daran hat sich nichts geändert. Wir wollen uns nur etwas Zeit lassen. Das ganze Leben liegt noch vor uns, und ich bin sicher, wir werden wissen, wann die Zeit reif ist.“
    „Okay, Nick. Wenn du meinst.“
    Was er sagte, war vernünftig, das musste sie zugeben, auch wenn sie momentan anders fühlte. Dennoch ärgerte sie sich, und sie wusste auch, weshalb. Wieder einmal war er Herr der Situation. Er hatte bestimmt, wie sie sich zu verhalten hatten, ohne darauf Rücksicht zu nehmen, was sie empfand. Das machte sie wütend, auch wenn sie selbst diejenige gewesen war, die als Erste diesen albernen Vorschlag gemacht hatte.
    „Nun komm schon“, versuchte Nick, sie aufzumuntern. „Wir essen jetzt etwas, und dann rufe ich den Piloten an und bitte ihn, uns wieder abzuholen. Es ist sicher nicht sinnvoll, unter diesen Umständen hier in dem Bungalow für Flitterwöchner zu bleiben. Da sind wir auf der Insel mit unseren Verpflichtungen besser aufgehoben.“
    Bei dem Gedanken, bald wieder mit den Delfinen arbeiten zu können, besserte sich Annies Laune. Dabei wäre sie abgelenkt, und sie könnte ihre Freunde treffen. „Das ist eine gute Idee.“
    Sie drehte sich um, um an den Bettrand zu rutschen und aufzustehen, doch Nick hielt sie an der Schulter fest.
    „Eins noch, Annie …“
    „Ja, was ist?“
    Er sah sie einen Moment lächelnd an. „Drei“, sagte er dann. „Und es geht um Hoch- und Tiefbau und Baufinanzierungen.“
    „Was?“
    „Ich wollte immer drei Kinder. Zwei Mädchen und einen Jungen.“ Er lachte leise. „Und meine Familie hat sich seit sechs Generationen auf Baufinanzierungen spezialisiert. Wir bauen Straßen, Brücken und Staudämme. Überall in der Welt.“
    Annie musste lachen, als sie sah, wie sehr er sich darum bemühte, ihr etwas von sich mitzuteilen. Sie konnte ihm einfach nicht böse sein.
    „Das ist natürlich nicht alles, was du von mir wissen musst“, sagte Nick und wurde wieder ernst. „Aber es ist schon mal ein Anfang. Vielleicht ist es einfacher, als wir glauben.“
    Und hoffentlich geht es schneller, dachte Annie. Ansonsten käme sie in Schwierigkeiten. Das wusste sie jetzt schon.

11. KAPITEL
    Noch nie waren zwei Wochen so quälend langsam vergangen. Annie wurde zunehmend nervöser. Die Situation wäre besser zu ertragen gewesen, wenn Nick und sie tatsächlich hätten Freunde werden können. Oder wenn sie ihn durch irgendeinen Trick auf ihre Seite des Bettes hätte locken können.
    Aber er blieb eisern bei dem, was er sich vorgenommen hatte. Kaum waren sie auf die Insel zurückgekehrt, arbeitete er wieder sechzehn Stunden am Tag. Der Hurrikan hatte ziemliche Verwüstungen angerichtet, und vieles musste neu aufgebaut werden. Momentan ließ er für die Inselbewohner, deren Hütten zerstört worden waren, neue Häuser aufstellen.
    Normalerweise schlief Annie noch, wenn er im Morgengrauen aufstand. Und wenn er wiederkam, war sie bereits im Bett. Sie hatten kaum Gelegenheit, miteinander zu sprechen.
    Annie saß auf den Stufen, die vom Kliff zum Strand hinunterführten, und befreite ihre Schuhe von Sand. Zwar bewunderte sie Nick, weil er sich derartig für die Bewohner der Insel einsetzte, aber sie hätte gern mehr Zeit mit ihm verbracht. Sie fühlte sich einsam und sehnte sich nach seinen Berührungen und seinen Küssen, zumindest aber nach einem Lächeln von ihm.
    In mancher Hinsicht allerdings ging es ihr jetzt besser als früher. Die morgendliche Übelkeit hatte nachgelassen, und sie fühlte sich insgesamt gesund und kräftig.
    Allerdings war sie sowieso davon ausgegangen, dass sie während einer Schwangerschaft keine Probleme haben würde. Schließlich stammte sie aus einer bodenständigen irischen Familie, deren Frauen nie Schwierigkeiten hatten, Kinder in die Welt zu setzen. Ihre Eltern hatten oft von den Frauen früherer Generationen erzählt, die einen Tag nach der Geburt bereits wieder auf den Feldern arbeiteten. Ihre eigene Mutter hatte sieben Kinder geboren, und zwei ihrer Schwestern hatten bereits je zwei Kinder bekommen, ohne sich jemals über die Schwangerschaft beklagt zu haben.
    Annie nahm ihre Vitamine, ernährte sich gesund und bewegte sich viel. Sie fühlte sich wunderbar.
    Und ihr war hundeelend.
    Sie hatte ihrer Familie nicht erzählt, dass sie schwanger war. Allerdings hatte sie vor zwei Tagen ihren ganzen Mut

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