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Julia Collection Band 61 (German Edition)

Julia Collection Band 61 (German Edition)

Titel: Julia Collection Band 61 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Conrad
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Tag denken, als er wie jetzt auf dem Weg zum Hafen war, um sich mit Christina zu treffen. Das war der schlimmste Tag seines Lebens gewesen.
    Seit Längerem hatte er damals versucht, seinen Zorn auf Christina zu verbergen. Er wollte einen letzten Versuch unternehmen und sie auffordern, segeln zu lernen. Segeln war das Einzige, was ihm noch Freude machte in seinem Leben. Und er war zuversichtlich gewesen, dass das etwas war, das sie gemeinsam tun konnten. Er hatte gehofft, auf diese Weise seine Ehe zu kitten, denn er wollte nicht, dass Christina ihn verließ.
    Sein Vater wäre entsetzt über eine Scheidung gewesen und hätte ihm nie verziehen, wenn Christina gegangen wäre. Er, Nick, hatte sich auf diese Ehe eingelassen, weil er gehofft hatte, damit die Anerkennung seines Vaters zu gewinnen, vielleicht sogar ein bisschen väterliche Liebe.
    Als Nick um die letzte Kurve bog, lag der Segelhafen vor ihm, und plötzlich wusste er, dass sein Besuch hier ein Fehler war. Er hasste den Anblick von Booten geradezu. Eine böse Vorahnung befiel ihn. Warum wollte Annie ihn gerade hier treffen?
    Dann sah er sie, und ihm stockte der Atem. Sie stand an Deck eines kleinen Segelboots, drehte den Baum und ließ die Segel fallen.
    Oh nein! Er bog in den erstbesten Parkplatz ein, sprang aus dem Jeep und lief zum Anleger.
    „Annie!“, schrie er, als er das Boot fast erreicht hatte. „Runter da! Was denkst du dir denn dabei, verdammt noch mal! Komm sofort hierher!“
    Annie blickte ihn überrascht an und kletterte schließlich vom Boot herunter. Langsam ging sie auf ihn zu und lächelte ihn an. Aber ihr Blick war wachsam. „Hallo, Nick“, sagte sie ruhig. „Danke, dass du gekommen bist.“
    Nick packte sie am Arm und zerrte sie den Steg hinauf. „Was tust du hier? Du weißt doch, was ich von Booten und vom Segeln halte.“
    Annie blieb stehen und löste sich aus seinem Griff. „Ich habe Segelunterricht genommen und wollte das nicht länger vor dir verbergen.“
    Nick wollte protestieren, aber sie ließ ihn nicht zu Wort kommen.
    „Ich bin begeistert vom Segeln, Nick. Ich fühle mich dabei so frei und so leicht wie ein Vogel, der über die Wasseroberfläche fliegt. Ich weiß jetzt, warum du immer so gern gesegelt bist, und ich hatte die Hoffnung …“
    Sie holte tief Luft und straffte ihre Schultern. „Ich hoffte, dass du trotz deiner alten Ängste und Schuldgefühle wieder Freude am Segeln haben könntest und wir gemeinsam auf Tour gehen.“
    Er war sprachlos, konnte kaum atmen und starrte sie nur an.
    „Deine Mutter hat mir erzählt, dass du früher ein sehr guter Segler warst. Ich möchte noch viel lernen und brauche deine Hilfe.“
    Panik überfiel ihn bei diesem Gedanken, und er presste sich eine Hand aufs Herz. „Annie, wie kannst du so etwas von mir verlangen. Das zeigt mir, dass du mich noch überhaupt nicht kennst.“
    „Nick … bitte …“ Sie legte ihm nun sanft eine Hand auf den Arm.
    Plötzlich konnte Nick es nicht mehr ertragen, ohne Annie zu sein. Mit einer heftigen Bewegung zog er sie an sich, suchte ihre Lippen mit seinem Mund und küsste sie voller Leidenschaft. Sie hatten sich so lange nacheinander gesehnt, dass sie sich jetzt aneinanderklammerten, als wollten sie sich nie wieder loslassen.
    Nick war vollkommen gleichgültig, wo sie waren und wer ihnen zusehen konnte. Nur an Annie konnte er denken, die er endlich wieder in seinen Armen hielt. Er spürte ihre Brüste, und er zeigte ihr, wie sehr er sie begehrte.
    „Nick!“, rief plötzlich jemand hinter ihm. „Wie schön, dass du hier mal wieder aufkreuzt!“
    Annie erstarrte in seinen Armen, und Nick hob wie benommen den Kopf.
    „Hallo, Bellamy“, brachte er mit Mühe heraus. Auf keinen Fall hatte er jetzt die Nerven, sich mit einem alten Segelfreund zu unterhalten. „Du musst uns entschuldigen, aber meine Frau und ich haben ein paar dringende Angelegenheiten zu besprechen. Ein andermal vielleicht.“
    Er zerrte Annie hinter sich her, schob sie in den Jeep, setzte sich hinter das Lenkrad und fuhr los. Erst als der Segelhafen nicht mehr zu sehen war, drosselte er die Geschwindigkeit und hielt schließlich am Straßenrand.
    „Bitte, hör mich an“, sagte er leise. „Ich kann das noch nicht, wirklich nicht. Und ich ertrage auch den Gedanken nicht, du könntest dich allein auf das Meer hinauswagen. Bitte, tu es nicht.“
    Annie nahm seine Hand. „Ist es wegen des Babys? Mach dir keine Sorgen um uns. Ich bin gesund und kräftig. Alles ist vollkommen

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