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Julia Collection Band 62

Julia Collection Band 62

Titel: Julia Collection Band 62 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Darcy
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als wenn ihr gemeinsames Kochen und Reden einen Kokon um den Raum gesponnen hatte und Sams unschuldige Stimme ihn zerriss. Wann hatte er sich jemals so wohl in der Gesellschaft einer Frau gefühlt? War es überhaupt schon einmal vorgekommen? Er unterdrückte ein Seufzen und wurde sich bewusst, dass seine Probleme gerade erst begannen.
    Sam ging um acht ins Bett, und Patrick brachte irgendeine Entschuldigung bezüglich einer Arbeit am Computer, die er erledigen musste, hervor.
    „Wenn du ausgehen möchtest, dann macht es mir nichts aus, auf Sam aufzupassen“, bot er an.
    Cat schüttelte den Kopf. „Nein, vielen Dank. Ich muss unbedingt lernen. Nächste Woche startet ein Praxis-Block über Krankenpflege, und ich habe einige Aufzeichnungen darüber mitgebracht.“
    „Soll ich Musik auflegen? Oder lenkt dich das ab?“
    „Ganz und gar nicht. Ich habe immer Musik an, wenn ich lerne. Normalerweise Pixies altes Radio mit ihrem Lieblings-Countrysender.“
    „Dann kümmere ich mich mal darum.“
    Cat fragte sich, welche Musik er wohl wählen würde, und ein paar Minuten später erhielt sie die Antwort, als die Klänge einer klassischen Gitarre den Raum erfüllten. Es war nichts, was sie jemals zuvor gehört hätte, doch sie fand es wundervoll. Friedlich. Schön. Es machte es ihnen beiden leicht, sich auf die Arbeit zu konzentrieren.
    Als er sich vor seinen Computer in seinem Arbeitszimmer zurückgezogen hatte, nahm sie ihre Lesebrille aus der Handtasche und begann mit dem Kapitel über die Pflege von Kleinkindern nach Operationen.
    Eine halbe Stunde später wusste sie nicht, wie lange er schon im Türrahmen gestanden und sie beobachtet hatte. Sie wusste allerdings sehr genau, weshalb ihre Hände in dem Moment, als sie sich seiner Gegenwart bewusst wurde, nach ihrer Brille griffen.
    Reine Eitelkeit! Wie lächerlich, denn ich will seine Aufmerksamkeit ja gar nicht. Ich sollte mir stattdessen die Zähne wie eine Hexe schwärzen und mein Haar eine Woche lang nicht waschen, anstatt meine Brille zu verstecken!
    Und warum lachte er?
    Cat starrte ihn über den Rand ihrer Gläser hinweg an, nahm dann die Brille ganz ab und verstaute sie in ihrer Tasche. Punkt eins für Eitelkeit, null Punkte für Vernunft.
    „Was?“, meinte sie ärgerlich.
    Er gab jedoch keine Antwort, sondern lachte leise weiter.
    „Nein, wirklich“, beharrte sie. „Was ist los? Wir hatten keinen Spinat, also kann ich nichts davon zwischen meinen Zähnen haben.“
    „Ich wundere mich nur, wie viele verschiedene Facetten du hast, Cat Brown, und wann ich auf eine treffen werde, die ich nicht mag.“
    „Wie viele …?“
    „Zuerst kam Lady Catrina Willoughby-Brown, und die mochte ich sehr. Sie war ziemlich raffiniert, aber auch viel verwundbarer, als sie zugeben wollte. Dann erschien Miss Catrina, das junge Mädchen.“
    „Was meinst du?“
    „Das Mädchen in der Eishalle. Die mit den blonden Zöpfen. Mutig und nicht auf den Mund gefallen.“
    Cat lachte.
    „Und seit Samstagnacht warst du größtenteils einfach Tante Cattie und hast alle Rollen gespielt, die Mütter, Tanten und Großeltern so draufhaben müssen. Nach alledem finde ich jetzt heraus, dass du beim Lesen eine Brille trägst und dich derart auf deine Bücher konzentrierst, dass ich mich dreimal räuspern kann, ohne deine Aufmerksamkeit zu erregen. Willst du Kaffee?“
    „Wenn er koffeinfrei ist.“
    „Kommt sofort.“
    Also machte er Kaffee, und sie arbeiteten eine weitere Stunde lang zu der rauchigen Stimme von Billie Holiday. Und als Cat ihn diesmal unterbrach, um ihm zu sagen, dass sie ins Bett ginge, fragte er sie beiläufig, warum sie Krankenschwester werden wolle, und das endete damit, dass sie eine weitere Stunde miteinander redeten.
    Patrick erzählte ihr von seinen sieben Brüdern und seinen Eltern – einem Arzt und einer Exkrankenschwester. Sie waren also gar nicht diese millionenschweren Geschäftsleute, für die Cat sie gehalten hatte, sondern normale, anständige Menschen, die hart gearbeitet und ihren Verstand benutzt hatten, um voranzukommen. Auch seine Nichten Maggie und Rosie, seinen Bruder Adam, mit seiner Tochter Amy und seiner Frau Meg, sowie Connor und seine Verlobte Allie mit ihrer kleinen Jane erwähnte er.
    Und auch sie erzählte ihm mehr über sich und ihren Dad, über Rose und Jodie und Pixie und den Campingplatz. Über die Ziele, die sie und ihre Schwestern verfolgten, die Ängste, die sie teilten, und die Fehler, die sie begingen.
    Es war schlimmer, als wenn

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