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Julia Collection Band 62

Julia Collection Band 62

Titel: Julia Collection Band 62 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Darcy
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P. Wainwright zu, der dem Neuankömmling mittlerweile seine volle Aufmerksamkeit geschenkt hatte. Kein Wunder. Sie war entzückend.
    „Darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Lady Catrina Willoughby-Brown. Wie nett, Sie kennenzulernen.“
    Patrick begutachtete sie kühl.
    Na ja, vielleicht nicht ganz so kühl, wie er es sich gewünscht hätte.
    Sie war mindestens fünfunddreißig Jahre zu jung für Wainwright, was den Mann aber nicht zu stören schien. Wilde, blonde Locken umrahmten ihr Gesicht, und ihre Augen glänzten wie brauner Zucker, der mit Butter in einer heißen Pfanne zerschmolz. Sie hatte lange Wimpern, volle Lippen und eine atemberaubende Figur, die in dem eng anliegenden Kleid voll zur Geltung kam.
    Natürlich hatte er all das schon zuvor gesehen. Trotzdem fühlte er sich auf magische Art von ihr angezogen. Weniger von ihrer äußeren Verpackung als durch ihre Schauspielerei. Niemand sonst hatte ihrer kleinen Inszenierung Aufmerksamkeit geschenkt. Dass es sich lediglich um eine Taktik handelte und keinesfalls um eine echte Verwechslung, dessen war er sich fast hundertprozentig sicher. Was ihn wiederum dazu veranlasste, sich um einige Dinge Gedanken zu machen.
    Warum, zum Beispiel, hatte sie vorgegeben, ihn zu kennen? Das Geplapper von diesem Alasdair aus irgendeiner Grafschaft schien viel zu kompliziert. Es ärgerte ihn, dass sie sich eine solche Strategie zurechtgelegt hatte. Zu überkandidelt. Unnötig.
    Er runzelte die Stirn.
    Wäre es nicht wesentlich einfacher gewesen, lediglich über den Teppich zu stolpern und vor seine Füße zu fallen? Eine Frau wie sie würde sich ja wohl kaum über ein Glas verschütteten Champagner oder die Rechnung für die Reinigung seines Anzugs Sorgen machen, wenn sie einen guten Grund hatte, dies zu tun, oder?
    Und warum dieser falsche britische Akzent? Er war fast perfekt. Keine Frage. Nicht einer der Vokale entglitt ihr. Dennoch bestand kein Zweifel, dass er gespielt war. Im Geschäftsleben hatte er gelernt, hinter die Fassade zu blicken. Also … warum?
    Er erörterte den Punkt weiter, wobei er die Tatsache genoss, dass sein Verstand nun auf Hochtouren arbeitete.
    Vielleicht hing es mit dieser Junggesellen-Sache zusammen. Das Medieninteresse, das ihm dadurch gefolgt war, ärgerte ihn jetzt. In letzter Zeit waren einige Bücher herausgekommen, die speziell für solche Frauen geschrieben worden waren, die sich unbedingt einen Millionär angeln wollten. Wahrscheinlich fand man das alles schwarz auf weiß in Kapitel vier: „Gewinne seine Aufmerksamkeit, indem du vorgibst, ein exklusives Mitglied der britischen Aristokratie zu sein.“ Lady Catrina Willoughby-Brown war der Name, den sie offensichtlich für diesen Abend als passend empfunden hatte.
    Amüsiert überlegte er, wie er sich weiter verhalten sollte. Sollte er sie sofort herausfordern? Verdient hätte sie es, aber aus irgendeinem Grund fühlte er sich in Versuchung geführt, ihr Spielchen mitzuspielen.
    Er hatte sich gerade für diese zweite Variante entschieden, als er eine äußerst überraschende Entdeckung machte. Er, Patrick Simon Callahan, sechsundreißig Jahre alt, mit einem immer noch anwachsenden Vermögen von gut zwanzig Millionen Dollar und einer nicht gerade unbedeutenden Menge persönlicher Anziehungskraft, war gar nicht das Objekt der Begierde der attraktiven Lady.
    „Sir Wainwright, es ist mir eine solche Freude, Sie kennenzulernen“, schnatterte sie, nachdem die offizielle Vorstellungsrunde beendet war. Patrick rutschte auf seinem Stuhl zurück, und zwar schon allein aufgrund des Ausmaßes an Entschlossenheit, das sie an den Tag legte.
    „Lady Catrina, auch mir ist es eine Ehre“, antwortete der Stadtrat ernsthaft. „Ich liebe Ihr Land. Ich besuche England, wann immer ich die Gelegenheit dazu habe. In der Tat, vielleicht kennen Sie einige meiner Freunde …“
    „Oh, wirklich? Wie reizend!“
    Sie lehnte sich gegen Patrick, um dem Stadtrat näher zu kommen. Dabei bot sich ihm die Aussicht auf ihr hübsches Dekolleté. Ihre warmen braunen Augen ganz auf Wainwright gerichtet, nickte sie zu dessen Ermunterung, verneinte die Bekanntschaft seiner alten Freunde und bot stattdessen einige zweifellos erfundene eigene Namen. Lord Peter Devries? Die ehrenwerte Amanda Fitzhubert?
    Die Tatsache, dass sie den vollkommen falschen Mann jagte, irritierte Patrick enorm. Was hatte seine Mutter ihm und seinen sieben Brüdern als Kindern immer eingetrichtert?
    Wenn ein Job es wert ist, dann sollte er auch gut

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