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Julia Collection Band 62

Julia Collection Band 62

Titel: Julia Collection Band 62 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Darcy
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Sie zuckte nicht mal mit der Wimper.
    „Sind die heute Abend auch hier?“ Natürlich wusste er, dass dem nicht so sein würde.
    „Leider nein, sie sind ganz kurzfristig krank geworden und konnten daher leider nicht kommen.“
    Ja, klar!
    „Wie bedauerlich!“
    „Oh ja, furchtbar schade. Deshalb bin ich auch ganz allein hier.“
    „Wo haben Sie diese Freunde denn kennengelernt? Hier in den Staaten?“
    „Aber nein, letzten Winter in Gstaad. Wir waren alle zum Skifahren dort.“
    „Gstaad? Ich dachte, da würde keiner mehr hinfahren“, kommentierte er. Er hatte sich das spontan ausgedacht, denn von Gstaad wusste er nicht viel mehr, als dass es ein Wintersportort in der Schweiz war. Ihre Reaktion enttäuschte ihn allerdings nicht.
    „Nun ja, das weiß ich auch“, gab sie etwas zu schnell zurück, doch er bewunderte die rasche Beweglichkeit ihres Verstandes. „Dennoch ist das ja eigentlich der große Vorteil, nicht wahr? Wie unerträglich und schrecklich enervierend sind doch diese besonders schicken und dabei total überfüllten Orte, wo jeder nur hinkommt, um gesehen zu werden.“
    „Ja, ich nehme an, dass man dies auf die Dauer als sehr ermüdend empfinden muss.“ Falls sie bemerkt hatte, dass er ihren Akzent und ihre Wortwahl parodierte, so ging sie jedoch nicht weiter darauf ein.
    Die Musik endete, und Patrick spürte, wie sie sich aus seinen Armen zu lösen begann, so, als ob sie es nicht abwarten konnte, zu Wainwright zurückzukommen. Hatte sie Angst, entlarvt zu werden?
    Während er so tat, als wäre ihm ihre Bewegung nicht aufgefallen, zog er Catrina wieder stärker an sich und sagte unschuldig: „Den nehmen wir doch noch mit, oder? Die Nacht ist noch jung. Mehr als genug Zeit, um …“ Ganz bewusst beendete er den Satz nicht, und sie tappte in die Falle.
    „Um was?“
    „Ich hatte gehofft, dass Sie mir das sagen.“
    „Ich … ich verstehe Sie nicht.“
    „Nein?“
    Er zuckte die Achseln. Er hatte keine Eile, zum Punkt zu kommen. Es war wesentlich interessanter, langsam vorzugehen. Die Musik setzte wieder ein, diesmal spielte die Kapelle einen Walzer. Auf dem Eis glitten professionelle Schlittschuhläufer in glitzernden Kostümen an ihnen vorüber. Ein leichter Nebel stieg von der kalten weißen Oberfläche auf.
    Aus einem Impuls heraus fragte Patrick: „Was halten Sie von der Dekoration heute Abend?“
    „Oh, man hat hier wirklich wundervolle Arbeit geleistet, finden Sie nicht auch?“ Ihr Gesicht leuchtete bei diesen Worten auf. Auch der Akzent entglitt ihr etwas, doch das bemerkte sie nicht, und ihm war es gleichgültig. Ihre Augen funkelten warm, und ihre Wangen röteten sich.
    „Es ist unglaublich“, fuhr sie fort. „Ich hätte mir nie vorstellen können, dass die Eishalle so gut aussehen könnte, wo es hier doch normalerweise … oh … so kahl ist. Die Dekorateure müssen sehr hart gearbeitet haben. Ich will gar nicht wissen, wer stundenlang auf einer Leiter gestanden hat, um die Skulpturen zu installieren.“
    „Sie haben aber doch sicher schon viele solcher Veranstaltungen besucht“, erinnerte er sie freundlich, obwohl er natürlich die Wahrheit kannte.
    Echte Jetsetter äußerten seiner Erfahrung nach nicht eine solche Begeisterung. Vor allem verschwendeten sie nicht einen Gedanken an die zahlreichen Arbeiter, die geschuftet hatten, um das Ganze so hinzukriegen.
    Die Frage blieb: Wer war sie wirklich?
    Sie wirkte eigentlich nicht wie eine Frau, die hinter Geld her war. Sie hatte eine gewisse Aufrichtigkeit an sich, obwohl dieses Wort natürlich geradezu lächerlich schien, da sie ihm ja nicht einmal ihren richtigen Namen genannt hatte.
    „Oh selbstverständlich“, erwiderte sie schnell, wobei der Akzent nun noch übertriebener war als zuvor. „Es erinnert mich nur an den Ascot-Ball. Ich bin angenehm überrascht.“ Sie täuschte ein gelangweiltes Gähnen hinter ihrer Hand vor und warf ihm dann einen raschen Blick zu, um seine Reaktion zu beobachten.
    Er musste sich ein Lächeln verkneifen. Himmel, sie war eine süße kleine Lügnerin!
    Steigt mir etwa der Champagner zu Kopf, wunderte er sich dann allerdings.
    Es war schon lange her, dass er einen Tanz dermaßen genossen hatte. Normalerweise betrachtete er es nur als unangenehme Pflicht. Doch heute … mit ihr …
    „Die Dinosaurier sind übrigens große Klasse“, bemerkte er beiläufig.
    „Die …? Oh. Ja.“ Eine sanfte Röte überzog ihre Wangen, und mit der Zungenspitze fuhr sie nervös über die sinnlich vollen

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