Julia Collection Band 63
kriegen?“
„Manchmal ist das gar nicht so schlecht.“ Mit Greg war es ganz gut gewesen. „Manchmal ist es einfach sehr romantisch.“ Bis zur Hochzeit, ergänzte sie im Stillen.
Owen war nicht überzeugt davon. Er sah sie mit gerunzelter Stirn an und trank seinen Kaffee aus.
„Manchmal“, fuhr Suzanne fort, „macht es sogar Spaß.“
„Spaß.“ Er seufzte. „Wenn Sie Junggeselle in Bliss wären, wäre diese Jahreszeit nicht spaßig für Sie.“
„Alle sehen aber so aus, als würden sie es genießen. Die Leute hier scheinen das Heiratsfestival zu genießen.“
„Und Sie? Sind Sie nach Bliss gekommen, um einen Mann zu finden?“
„Ich habe kein Interesse an einer Ehe.“
Wieder lächelte Owen sie charmant an. „Sie wollen sich also nicht an den Herd stellen?“
„Nein.“ Sie hatte ihren Hamburger aufgegessen, und Owen trank seinen Kaffee, als würden sie jeden Abend gemeinsam essen.
„Ich gehe dann besser“, sagte er.
„Danke für die Gesellschaft. Sind Sie sicher, dass Sie Ihre Meinung nicht ändern?“
„Worüber?“ Er warf eine Zehndollarnote auf den Tisch und nahm das Baby auf den Arm.
„Über den Artikel.“
Seine dunklen Augen sahen in ihre. „Sie können tun, was Sie wollen, Miss Greenway. Aber mir in den nächsten Tagen zu folgen wäre reine Zeitverschwendung.“
Er hatte recht, fand sie. Morgen würde sie die beiden Schwestern bitten, ihr einen anderen Junggesellen zu empfehlen. Sie wusste nicht, was mit diesem Mann los war, aber er schaffte es, in ihr den Wunsch zu wecken, sie könnte zu ihm ins Bett schlüpfen und Babys mit ihm machen.
„Na, Kleine, mögen Sie ältere Männer?“
Suzanne sah den älteren Mann an, der ihr die Restauranttür aufhielt. Owen und sein schlafendes Baby waren fort, aber sie war noch geblieben und hatte die Bedienung um ein Stück Apfelkuchen gebeten, das sie mitnehmen wollte.
„Du lässt die kalte Luft hinein, Pete!“
Der Cowboy überhörte die Klage der Kellnerin. „Ich meine es ernst, ich habe schon mein ganzes Leben von Rothaarigen geträumt.“
„Vielen Dank, aber ich bin nicht …“
„Er ist millionenschwer“, meinte die dicke Kassiererin. „Harmlos und so, aber er ist eine ganz schöne Nervensäge. Also nehmen Sie sich in Acht, Rotschopf.“
Suzanne musste lachen. „Schön, Sie kennengelernt zu haben“, sagte sie zu dem millionenschweren Pete und trat hinaus in die Kälte. „Vielleicht kann ich Sie für meinen Artikel interviewen.“
„Interviewen?“ Er folgte ihr nach draußen, den Hut tief ind die Stirn gezogen. „Fürs Fernsehen? Sind Sie von CNN oder so?“
„Ich schreibe einen Artikel für das Magazin ‚Romantisches Leben‘, erklärte sie.
„‚Romantisches Leben‘? Hey, ich bin Ihr Mann.“ Er stellte sich vor. „Pete Peterson, zu Ihren Diensten. Rufen Sie mich jederzeit an. Ich stehe im Telefonbuch. Ich habe drei Söhne, aber die zählen nicht.“
„Ich werde Sie anrufen, wenn ich Sie brauche“, versprach Suzanne, schloss den Wagen auf und stellte die Schachtel mit dem Apfelkuchen auf den Beifahrersitz.
„Ich habe nichts dagegen, noch mehr Kinder zu kriegen“, rief er, als sie in den Wagen stieg.
Sie winkte ihm zum Abschied zu und schloss die Tür vor der Kälte und der Stimme des alten Mannes. Die Leute hier waren schon komisch, dafür aber unterhaltsam.
Gabe bot Owen eine Tasse Kaffee an, während Darcy sich beklagte, dass er zu früh gekommen wäre, um sie abzuholen. Die Mädchen waren nämlich dabei, sich die Nägel zu lackieren. In dem kleinen Fernseher auf dem Küchenschrank lief ein Footballspiel, und Gabe schaute hin, während er einen Kuchen backte. Wie immer war die kleine Küche voller Bücher, Geschirr, Mäntel, Zeitungen und Lebensmittelkonserven, die noch nicht in die Schränke eingeordnet worden waren. Es sah genau so aus wie in Owens Küche, außer dass seine größer war und es noch mehr Platz für Krimskrams gab.
„Wir können noch nicht gehen, weil ich meine Handschuhe nicht anziehen kann, solange meine Nägel noch nicht trocken sind“, erklärte Darcy.
Owen fragte sich, ob er jemals junge Mädchen verstanden hatte.
„Wie war es mit der Rothaarigen?“
Owen setzte sich an einen Küchentisch, wo Melanie mit großen Augen in ihrem Sitz saß. Sie war aufgewacht, als Owen sie in den Wagen setzte, und hatte unterwegs die ganze Zeit vor sich hin geplappert. Sie sah aus, als wäre sie zufrieden. Owen nippte an seinem Kaffee. „Nicht schlecht.“
„Könntest du nicht
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