Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Collection Band 63

Julia Collection Band 63

Titel: Julia Collection Band 63 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Rolofson
Vom Netzwerk:
alte Damen und sie glauben an das, was sie tun. Die Leute hier nehmen die beiden nicht allzu ernst.“
    „Aber das Fest …“
    „Bringt Geld“, sagte Owen. „Niemand weiß genau, wie und warum die Stadt eine so geringe Scheidungsrate hat, aber jeder, der ein Geschäft hat, ist froh, daraus Kapital zu schlagen. Die beiden Damen glauben, alles hätte mit Horace angefangen, aber …“ Er trank einen Schluck Kaffee.
    „Aber was?“
    „Hören Sie, das muss jetzt aber unter uns bleiben, denn wir wollen doch Ella und Louisa nicht beschämen. Also man sagt, dass Horace eine Wagenladung mit Prostituierten abgefangen hat, die auf dem Weg in eine Goldgräberstadt nördlich von hier waren, und er versprach den Frauen Grundbesitz, wenn sie heirateten, Kinder bekämen und zehn Jahre verheiratet blieben. Es hat funktioniert.“
    „Sie machen Spaß.“
    „Nein, das stimmt. Wir erzählen es nicht überall herum, aber …“
    „Ich kann doch diese Geschichte in meinem Artikel nicht unterbringen.“ Sie stellte sich schon die Schlagzeile vor: „Die Frauen von Bliss: Tatsachen oder Märchen?“
    „Wir sind da etwas empfindsam.“ Wieder lächelte er. Suzanne beugte sich vor, weil sie mehr von ihm erfahren wollte.
    „Sie wären wirklich toll für meinen Artikel.“ Sie wäre wahnsinnig, wenn sie sich wieder zu einem Mann hingezogen fühlte. Und schon gar nicht zu einem Riesen mit Kindern, der mitten in Montana lebte.
    „Ich bin nicht so verrückt, dass ich mein Privatleben in einer Zeitschrift nachlesen muss.“ Er nahm noch einen Schluck Kaffee. „Und ich will auch nicht, dass die Leute zusehen, wenn ich mich zum Narren mache.“ Er wedelte mit seiner Hand in Richtung der lachenden jungen Frauen, die gerade das Restaurant betraten. „Denken Sie, dass eine von denen einen Mann sucht, der achtzehn Stunden am Tag arbeitet und zwei Mädchen großzieht? Wohl kaum.“
    „Ich denke, es gibt viele Frauen, die von Ihnen fasziniert sind.“
    „Was für Frauen, und wo sind die?“ Wieder sah er auf das schlafende Kind, dann zurück zu Suzanne. „Wenn Sie eine davon diese Woche treffen, lassen Sie mich das wissen.“
    „Mache ich. Sind Sie morgen Abend beim Festessen?“
    Die Kellnerin stellte einen großen Teller mit einem riesigen Hamburger und einem Berg Pommes frites vor Suzanne auf den Tisch und gab Owen einen Zettel. „Der Name meiner Nichte und meine Telefonnummer“, erklärte die Kellnerin. „Sie kommt morgen aus Billings. Zum Wochenende. Sie ist geschieden.“
    Owen nickte höflich.
    „Sie mag Kinder“, sagte die Frau mittleren Alters. „Sie hat selbst zwei Söhne – es sind Zwillinge – und wird gut mit ihnen fertig.“
    „Okay.“ Owen nickte höflich.
    „Ich dachte nur, falls Sie das wissen wollen. Guten Appetit“, sagte sie, ehe sie ging.
    Suzanne sah, wie Owen den Zettel in die Tasche steckte. „Sieht so aus, als hätten Sie einen guten Start. Jetzt müssen Sie morgen jemanden anrufen.“
    „Mrs Salters Nichte ist kaum zwanzig Jahre alt“, sagte er leise.
    „Sie suchen eine ältere Frau?“ Suzanne sah auf ihren Teller. „Wow!“
    „Genau das will ich“, hörte sie Owen sagen und griff nach dem Ketchup.
    „Einen Burger?“
    „Eine Frau, die mich so ansieht, wie Sie Ihr Essen ansehen.“
    „Ich kann nicht anders“, meinte Suzanne. „Ich esse so gern. Die beiden Schwestern glauben, dass sie geeignete Kandidatinnen für Sie finden können. Wieso lassen Sie sie nicht einfach etwas arrangieren? Oder nehmen das Angebot der Kellnerin an und treffen ihre Nichte?“
    Owen seufzte. „Ich wollte, sie würden mich in Ruhe lassen. Oder …“ Er zögerte; ihm war das Gespräch sichtlich unangenehm.
    „Oder?“, fiel Suzanne ein, die gerade eine Fritte in den Mund steckte.
    „Die passende Frau finden, sie an der Ranch absetzen – und das wär’s.“
    „Also kein großes Theater.“
    „Genau.“
    „Wie früher, als ein Mann sich eine Frau aus dem Wagen holen konnte, sie mit zu sich nach Hause nahm und sie auf das Bett warf und dann wartete, dass sie endlich an den Herd ging und kochte.“ Sie nahm einen großen Bissen von ihrem Burger und beschloss, morgen wieder hier zu essen.
    „Sie necken mich schon wieder.“
    Sie nickte.
    „Verabreden Sie sich gern?“ Owen beugte sich vor. Suzanne zuckte die Achseln. „Gehen Sie wirklich gern mit einem Kerl aus, den Sie kaum kennen und der Sie zum Essen einlädt, von seinem Job erzählt und versucht, Sie noch vor Mitternacht ins Bett zu

Weitere Kostenlose Bücher