Julia Collection Band 63
schwanden Suzannes Einwände. Vielleicht war ja wirklich etwas dran an dem Mythos vom besonderen Zauber des Ortes …
„Im Namen meiner Schwester und von mir: willkommen in Bliss und viel Spaß bei unserem Festessen. Ihre Spenden sind heute für die Leihbücherei bestimmt. Sie können auch die Buttons für den Großen Preis kaufen, und das überall in der Stadt. Der Erlös davon ist für das Gesundheitszentrum bestimmt.“ Ella nahm den Applaus dankbar an. „Jetzt wird Reverend Smith noch einen Segen sprechen, und ich lade Sie alle ein, danach an unserem Essen teilzunehmen und den Abend gemeinsam mit uns zu verbringen.“
Owen setzte sich auf den Stuhl neben Suzanne, während der Reverend die Versammlung segnete.
„Wie geht es Ihnen?“, fragte er leise. „Sind Sie schon verheiratet?“
„Nein“, erwiderte sie leise. „Und Sie?“
„Nicht ganz, aber Mrs Salters – die Kellnerin von gestern Abend – und ihre Nichte haben mich schon zwei Mal am Tisch mit Crackers und Käse abgefangen.“
„Und war die Nichte hübsch?“ Er trug ein gut gebügeltes, braun kariertes Hemd und eine dunkle Hose, als hätte er die Absicht, jemand ganz Besonderen beim Festessen zu treffen. Suzanne unterdrückte ihren aufkommenden Neid.
„Das wäre sie sicher ohne die rote Haarsträhne und die Tätowierung auf ihrer Schulter.“ Er verzog das Gesicht. „Sie haben doch keine Tätowierungen, oder?“
„Dutzende.“ Suzanne schloss ihr Notizbuch und steckte den Stift dazu. „Natürlich, um potenzielle Ehemänner abzuschrecken.“
Owen sah auf die vielen Menschen um den Tisch, wie sie sich unterhielten und lachten; es war einer von vielen Tischen, die die Halle füllten. „Ich glaube nicht, dass das klappt. Es gibt zu viele Männer hier, die so aussehen, als würden sie ganz gern mit Ihnen reden.“
„Ein paar haben es versucht“, erklärte sie. „Aber ich habe ihnen gesagt, dass ich nur zum Arbeiten hier bin, und sie sind alle wieder abgezogen.“
„Die kommen wieder“, meinte Owen. „Sobald Sie dieses Notizbuch weglegen und sich etwas zu essen holen, werden Sie umringt sein.“
„Wo ist das Baby?“
„Bei Louisa Bliss. Sie hat angeboten, ein paar Stunden auf Mel aufzupassen.“
„Ich habe mich schon gewundert, warum ich sie nicht gesehen habe.“ Suzanne lächelte ihn an. „Also spielt sie lieber für den ersten Mann auf ihrer Liste den Babysitter, als hierherzukommen?“
„Sie meinte, ihr wäre heute Abend nicht nach Kuppelei zu Mute, deshalb konnte ich kommen.“
„Ich dachte, Sie würden versuchen, mir auszuweichen.“ Suzanne hielt ihr Notizbuch hoch. „Heißt das, dass Sie mir ein offizielles Interview geben wollen, Mr Chase?“
„Nein danke. Ich bin nur hier, weil ich versprochen habe …“
„Hi, Owen“, gurrte eine hübsche Blondine und stellte sich hinter Owens Stuhl und legte ihre Hände auf Owens Schultern. „Was machst du denn hier?“
„Das Gleiche wie du, Callie“, antwortete er.
Sie beugte sich vor, wobei ihr langes silberblondes Haar seine Wange berührte. „Suchst wohl nach Liebe, was?“
„Ich unterstütze eine gute Sache – indem ich Geld für die Bücherei spende.“
Suzanne fragte sich, ob Callie über den Stuhl steigen und sich Owen auf den Schoß setzen würde.
„Ich habe gehört, dass du eine Mutter für deine Nichten suchst“, meinte Callie und setzte sich neben Owen. Sie lächelte Suzanne an. „Hi. Sie sind wohl die Reporterin.“
„Suzanne Greenway. Schön, Sie kennenzulernen.“
„Ich bin Callie – Kurzform von Calamity – Whitlow.“ Die Blondine lächelte und rückte mit ihrem Stuhl näher an Owen heran.
„Calamity ist ein ziemlich ungewöhnlicher Name.“
„Ein Spitzname. Als Teenie hatte ich ganz schön viele Schwierigkeiten damit.“
Sie sah aus, als wäre sie erst zwanzig. „Und Sie sind wegen des Festes hier?“
„Ich lebe hier. Aber ich bin noch nicht verheiratet, trotz allem, was meine Großmutter und ihre Freundinnen mit mir im Sinn haben.“
„Was hat Ihre Großmutter denn für Sie geplant?“ Calamity ist kein mütterlicher Typ, dachte Suzanne, und sie passt nicht zu Owen Chase, obwohl er nicht im Geringsten etwas gegen das Mädchen hatte.
„Ich mag sie nicht nach den Einzelheiten fragen – oh, da ist sie ja. Owen, den Tanz heben wir uns für morgen Abend auf. Sonst wird es zu aufregend für Grandma.“ Sie stand schnell auf und verschwand in der Gruppe der Menschen, die vor dem Büfett eine Schlange
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