Julia Collection Band 63
wahr?“ Cal grinste. „Das Eheleben bekommt mir ausgezeichnet.“
„Das freut mich für dich.“ Gabe meinte es ehrlich. Er hatte Cal nie so ausgeglichen und zufrieden gesehen. Er war sogar so harmonisch, dass er sich nicht einmal über Maggies Männergeschichten aufregen konnte. „Und wenn sie keinen Sex mit ihm haben und ihn nicht heiraten wird, dann werden sie versuchen, ihr andere Männer anzudrehen. Und ehe sie sich versieht, hat sie wieder so einen Idioten wie Jeff am Hals.“
„Bestimmt nicht“, widersprach Cal. „Maggie macht sicher keine Dummheiten. Dazu ist sie nicht der Typ.“
„Sie hat immerhin Jeff Moore geheiratet“, murmelte Gabe. „Dabei hat jeder gewusst, dass das niemals gut gehen konnte.“
„Ja“, sagte Cal. „Sie hat den falschen Mann geheiratet, so wie du die falsche Frau geheiratet hast. Und jetzt bist du eifersüchtig, weil sie sich wieder nach einem Mann umsieht. Was sagt uns das, Gabe O’Connor?“
„Es ist nicht so, wie du denkst.“
„Nein?“
„Nein.“
Cal ignorierte Gabes Antwort. „Du solltest besser zu ihr gehen und deine Ansprüche anmelden, Kumpel.“
„Ich?“
„Natürlich du. Wer denn sonst?“
„Ich habe kein Interesse an Maggie. Jedenfalls nicht in dieser Hinsicht.“ Obwohl er sich nur zu gut daran erinnerte, wie weich sich ihre Lippen angefühlt hatten. Wie ihr Atem gestockt hatte vor Überraschung. Sie war nicht zurückgewichen. Fast hätte ihre Brust seinen Oberkörper berührt, durch dicke Schichten von Kleidung zwar, aber immerhin.
Cal schnaubte. „Ja, klar, O’Connor. Darum benimmst du dich auch wie ein eingepferchter Bulle, der nicht zu den Kühen auf die Weide gelassen wird.“
„Sie ist eine Freundin, sonst nichts.“ Er hätte allerdings nichts dagegen, diese Freundin noch einmal zu küssen. Und anzufassen. Und mehr noch … ach, verflixt!
„Natürlich.“ Cal glaubte ihm kein Wort.
„Ich will nur nicht, dass sie noch einmal verletzt wird.“
„Das wollen wir alle nicht“, versicherte ihm Cal. „Du nicht, Owen nicht und ich auch nicht. Aber sie hat das Recht, selbst zu entscheiden, mit wem sie ausgeht, ob es dir passt oder nicht.“
„Mir gefällt es nur nicht, dass diese alten Hexen sie belästigen.“ Gabe stand vom Tisch auf und stellte seine Kaffeetasse auf der Theke ab. „Das ist alles.“
„Nun ja“, sagte Cal schmunzelnd. „Du solltest dich besser einmal fragen, warum du dich plötzlich so darüber aufregst. Vor unserer Hochzeit habt ihr beide jahrelang kaum ein Wort miteinander gewechselt.“
„Ich habe mir die Schuld gegeben für das, was passiert ist“, erklärte Gabe leise. Er nahm seinen Cowboyhut und seine Lederhandschuhe vom Stuhl. „Und irgendwie habe ich Maggie auch die Schuld gegeben. Das war nicht richtig. Ich hätte ihr ein besserer Freund sein müssen.“
„Maggie hat genug Freunde“, bemerkte Cal. „Entweder du machst dich selbst an sie heran, oder du kümmerst dich um deine eigenen Angelegenheiten.“
Tolle Empfehlung, dachte Gabe. Ab jetzt würde er den Mund halten. Und vor allen Dingen würde er seine Hände bei sich behalten. Auch wenn es schwerfallen würde.
Das war das zweite Mal innerhalb weniger Stunden, dass man ihm sagte, er solle sich um seine eigenen Angelegenheiten kümmern. Waren denn jetzt alle verrückt geworden?
„Miss Bliss, Sie müssen besser zuhören“, sagte Georgie streng.
„Ich nehme an, das sagt deine Lehrerin andauernd zu dir, junges Fräulein.“ Ella würde sich von einer vorlauten Göre sicher nicht zurechtweisen lassen.
„Ja, aber …“
„Und hörst du dann zu?“
Die Kleine verdrehte die Augen. „Na ja, meistens.“
„Dann hör mir mal gut zu. Deine Mutter ist heute mit ihrer Arbeit hier fertig, aber morgen wird sie noch einmal herkommen, um die Abrechnung zu machen. Dann werden wir ein wenig miteinander plaudern.“ Und vielleicht würde sie Maggie überreden können, dem Tierarzt ihren Laden zu zeigen. Nachdem er mit der Untersuchung an Missys Hund fertig gewesen war, hatte Hathaway erzählt, dass er sich für Antiquitäten interessierte. Das traf sich doch ganz ausgezeichnet, fand Ella.
„Werden Sie über Mr O’Connor plaudern?“, fragte Georgie neugierig.
„Vielleicht. Vielleicht auch nicht.“ Sie konnte dem Kind doch nicht erklären, dass Mr O’Connor sich eine andere Frau suchen musste, weil seine Ehefrau damals eine Affäre mit Georgies Vater gehabt hatte.
„Aber ich will ihn.“
„Wir bekommen im Leben nicht immer alles,
Weitere Kostenlose Bücher