Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Collection Band 63

Julia Collection Band 63

Titel: Julia Collection Band 63 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Rolofson
Vom Netzwerk:
die Zeit vergessen.“
    „Kein Problem“, antwortete Gabe. Er sah Maggie tief in die Augen. „Es macht mir überhaupt keine Umstände.“
    „Na gut“, sagte Maggie errötend. „Dann vielen Dank.“
    Es ist kein gutes Zeichen, dass sie errötet, dachte Ella. Sie schob den breitschultrigen Cowboy weiter nach draußen, gerade, als ein jüngerer Mann am Gartentor auftauchte. Dem Himmel sei Dank!
    „Na, seht mal an, wer hier ist!“, rief sie. „Der nette junge Tierarzt.“ Sie hielt die Tür auf und geleitete den Besucher, einen großen, hageren Mann, ins Wohnzimmer. „Sie sind doch Dr. Hathaway, nicht wahr?“
    „Ja, Madam. Aber bitte nennen Sie mich doch Ben“, antwortete er mit einem neugierigen Blick auf Maggie. Er war höchstens fünfundzwanzig, dachte Ella. Dabei hatte sie so gehofft, er würde etwas älter aussehen.
    „Ich bin Ella Bliss.“ Sie schenkte ihm ihr herzlichstes Lächeln. „Und das sind meine Schwester Louisa und unsere gute Freundin Maggie Moore. Maggie hilft uns ein wenig, den Speicher aufzuräumen.“
    „Gabe O’Connor.“ Gabe stellte sich selbst vor, da Ella ihn geflissentlich übersehen hatte. Er schüttelte dem Tierarzt freundlich die Hand. „Ich glaube wir haben uns vor ein paar Wochen schon einmal gesehen. Auf der Ranch von Owen Chase.“
    „Ja, ich erinnere mich“, antwortete Dr. Hathaway. „Wie geht es denn dem Fohlen?“
    „Es wächst und gedeiht“, versicherte ihm Gabe. Ella fand, dass nun lange genug über Tiere gesprochen worden war. Sie schob den Tierarzt etwas näher an Maggie heran, die mit ihrem offenen Haar wirklich ganz entzückend aussah. Ein Knopf an ihrer Bluse hatte sich geöffnet. Das war gar nicht schlecht, fand Ella. Allerdings konnte es für ihre Bemühungen auch störend sein, wenn der falsche Mann anwesend war.
    „Der kleine Hund, auf den wir aufpassen, scheint mir ein wenig lustlos.“ Sie zeigte auf die Kiste.
    „Könnten Sie ihn aus der Box nehmen, damit ich ihn mir ansehen kann?“ Der junge Mann hatte wirklich ein freundliches Lächeln.
    „Natürlich. Louisa, könntest du wohl …“
    „Wenn ich es recht bedenke“, unterbrach Gabe. „Vielleicht solltest du lieber mitkommen, Maggie, nur für den Fall, dass die Lehrerin mir nicht erlaubt, die Mädchen mitzunehmen.“
    „Ich könnte dir einen Zettel mitgeben, damit …“
    „Nein, nein. Los, hol deine Jacke, wir stören hier doch nur. Die Damen und das niedliche Hündchen können wir getrost in Dr. Hathaways Obhut lassen.“
    Was für eine Unverschämtheit, dachte Ella, und schäumte beinahe vor Wut. Sie musste hilflos mit ansehen, wie Maggie sich anzog und mit Gabe O’Connor das Haus verließ, während sie mit einer senilen Schwester, einem stattlichen Heiratskandidaten und einem albernen weißen Hund zurückblieb.
    „Oh nein!“, rief Louisa.
    „Ach, nicht so schlimm“, flüsterte Ella, während der Tierarzt seine Jacke an der Garderobe aufhängte. „In ein paar Minuten ist sie zurück. Dann können wir es noch einmal versuchen.“
    „Nein, das meine ich nicht“, sagte Louisa und hob den kleinen Hund vom Teppich. „Ich fürchte, das arme Tier ist nicht ganz stubenrein.“

6. KAPITEL
    „Um Himmels willen, Gabe“, keuchte Maggie. Sie blieb am Gartentor stehen und schnappte nach Luft. „Warum hast du es denn so eilig?“
    Er hielt inne und drehte sich zu ihr um. „Ich habe es nicht eilig.“
    „Was sollte denn das da drinnen?“ Sie fragte sich, ob Gabe den Verstand verloren hatte. Noch vor zwei Tagen hatten sie nicht einmal miteinander gesprochen, und jetzt bot er ihr Gefälligkeiten an.
    „Nichts“, sagte er, doch sie wussten beide, dass er log.
    „Ich gehe keinen Schritt weiter, bevor du mir nicht die Wahrheit sagst.“ Plötzlich fühlte sie eine Welle von Panik in sich aufsteigen. „Ist irgendetwas mit den Mädchen? Hat dich jemand von der Schule hergeschickt, um mich zu holen?“
    „Gütiger Himmel, nein, Maggie.“ Gabe sah sie erschrocken an. Mit schnellen Schritten kam er zu ihr zurück, und ehe sie wusste, wie ihr geschah, hielt er sie an den Schultern fest und küsste sie. Es war nur ein kurzer Kuss, dennoch fühlte sie ein Kribbeln bis in die Zehen, und ihr ganzer Körper begann trotz der eisigen Kälte zu glühen.
    „So“, sagte Gabe, ohne sie loszulassen. Er blickte ihr in die Augen, und sein Gesichtsausdruck war beinahe trotzig.
    „Was soll das heißen – ‚so‘?“
    Er fluchte leise. Anscheinend war er aus der Fassung geraten. Das gefiel Maggie. Sie

Weitere Kostenlose Bücher