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Julia Collection Band 63

Julia Collection Band 63

Titel: Julia Collection Band 63 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Rolofson
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erwartete. Sie lebten in verschiedenen Welten, und vielleicht war die Sache mit ihm für sie rein sexuell. Was wäre, wenn sie ihn nur als kurze Begegnung einstufte. Als kleinen netten Zeitvertreib, während sie für ihren Artikel recherchierte?
    Owen seufzte, und Melanie hörte auf zu saugen und lächelte ihn an.
    „Ich bin zu alt für solche Späße“, sagte Owen zu ihr. „Zu alt, und – nimm das nicht persönlich, Kleine – zu einsam.“
    „Baba“, krähte Melanie und schaute ihn an, als hätte sie jedes Wort verstanden.
    „Ja klar, in ungefähr achtzehn Jahren wirst du selber ein paar Herzen brechen.“ Sie schlug mit der Plastikflasche an seinen Arm und lachte. „Ich werde dir etwas sagen“, meinte Owen und stellte sie auf seinen Schoß. „Wenn du heute Nacht durchschläfst, kaufe ich dir ein Pony.“
    „Da“, erwiderte Melanie.
    „Ich nehme das als ein Ja.“
    „Tu du deine Pflichten, und ich räume die Küche auf.“ Owen sah zu Suzanne hin, als hätte sie gerade angeboten, eine neue Scheune zu bauen, weshalb sie ergänzte: „Ein Angebot wie das kriegst du wohl nicht alle Tage?“ Sie nahm den Schwamm aus dem Spülbecken und drückte das Wasser heraus.
    Owen stellte sein schmutziges Geschirr auf den Küchentresen und lächelte. „Hier sind einige Dinge passiert, die nicht jeden Tag vorkommen.“
    „Ich weiß schon, wie man eine Küche aufräumt“, meinte sie. „Und ich weiß auch, wie man ein Baby in den Schlaf wiegt und die Windeln wechselt. Tante Sue kümmert sich um alles.“
    „Ich mag es, wenn du dein Haar hochgesteckt hast.“ Er beugte sich vor und küsste sie auf den Nacken. „Wird Tante Sue Onkel Owen später im Bett besuchen?“
    „Wenn er sie nicht schrecklich nervt, wird sich da wohl was machen lassen.“ Das sagte sie leise und verführerisch; ihre Hände hielten weiterhin den Schwamm, und sie drehte sich nicht um und kam nicht in seine Arme. Es wäre so leicht, die Stirn an seiner Brust anzulehnen und in Tränen auszubrechen. Aber sie fand es nicht sinnvoll, Owen in Angst zu versetzen. Sie konnte sich zusammenreißen, bis sie allein war.
    Owen legte die Hände auf ihre Schultern und drehte sie, sodass sie ihn ansah. „Hey“, sagte er, „geht es dir gut?“
    „Natürlich.“ Sie lächelte ihn strahlend an. „Du hast meine häusliche Seite noch gar nicht gesehen, dass ist alles.“
    „Ich rede nicht davon, dass du abwäschst. Ist es dir recht, wenn du heute Nacht hierbleibst, bis der Sturm vorbei ist?“
    „Das ist mir recht. Wirklich.“ Bis der Sturm vorbei ist, dachte sie. Und dann?
    Er senkte die Stimme. „Ich bringe dein Gepäck in mein Schlafzimmer, aber du weißt, dass du auch in Judys altem Zimmer schlafen kannst, falls es das ist, was du willst.“
    „Und was willst du, Owen?“
    Er küsste sie. „Nur dich.“
    „Ist das wirklich so einfach?“ Sie kannte diesen Mann doch erst seit vier Tagen, und jetzt kümmerte sie sich schon um das Baby seiner verstorbenen Schwester und ging mit ihm ins Bett. Der Gedanke an das Bett trieb ihr die Röte ins Gesicht.
    „Jetzt ja.“ Er zögerte.
    „Bis später“, sagte sie. „Geh.“
    „Ja, Ma’am.“ Sein Lächeln drohte sie wieder zum Weinen zu bringen, weshalb Suzanne sich umdrehte und überflüssigerweise heißes Wasser ins Spülbecken laufen ließ. Sie musste wieder zu Verstand kommen, ehe sie etwas sagte oder tat, was sie nicht mehr zurücknehmen konnte.
    Über dem Zuklappen der Tür zum Schmutzraum hörte sie Melanies fröhliches Geplapper. Es war eine behagliche Szene. Das Baby schien gern auf seinem hohen Kinderstuhl zu sitzen und Plastikbecher gegen den Tisch zu knallen. Suzanne behielt ein Auge auf das Kind, während sie das Geschirr in den Spüler stellte. Anders als bei ihr zu Hause gab es große Arbeitsflächen, und in den Schränken ließ sich auch sehr viel mehr unterbringen als bei ihr daheim. Suzanne fühlte sich in diesem großen Raum heimisch, und sie hatte das seltsame Gefühl, sich hier einnisten zu wollen.
    Sie kannte den Mann doch erst seit vier Tagen, und einmal hatten sie sich geliebt. Und als sie vor eineinhalb Stunden in dem dunklen Zimmer aufgewacht war, war sie enttäuscht gewesen, dass Owen nicht da gewesen war. Sie hatte tastend die Hand nach ihm ausgestreckt und hatte es genossen, dass das Kissen ganz zart nach ihm duftete. Eine Weile hatte sie noch im Bett gelegen, auf den Wind gehört und die beruhigenden Klänge, die von unten zu ihr heraufdrangen – das Klappern der Töpfe,

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