Julia Collection Band 63
winkte dem Baby zu. „Jede Frau würde sich glücklich schätzen, ihre Mutter zu sein, meinen Sie nicht, Suzanne?“
Beinahe hätte Suzanne die Frage bejaht, obwohl sie das nichts anging. Den Versuch, sie zu verkuppeln, konnte sie übergehen – oder in ihren Artikel einbauen.
„Wir müssen jetzt los“, sagte Owen. Das Baby lachte und schlang die Arme um seinen Hals. „Darcy ist in der Schule und wartet darauf, dass ich sie abhole.“ Er sah Suzanne an, wobei er überraschend freundlich lächelte. „Es war schön, Sie kennengelernt zu haben. Ich wünsche Ihnen eine schöne Zeit in Bliss.“
„Danke“, sagte sie; sie hatte plötzlich wenig Lust, diesen Mann gehen zu lassen. „Wir bleiben in Verbindung.“
„Wieso?“
„Sie sind mein Junggeselle. Ich meine für meinen Artikel.“
Owen verzog die Stirn. „Ich will aber nicht …“
„Sie sind ideal“, bekräftigte Suzanne. „Die Leser möchten gern wissen, was mit Ihnen während des Festivals passiert.“
„Das glaube ich kaum. Ich denke, Sie finden noch jemand Besseren.“
„Unsinn.“ Ella stellte sich ihm in den Weg. „Wenn Sie uns keine Liste von Eigenschaften geben, die Ihre Frau haben soll, müssen wir eben eine aufstellen. Häuslich, mütterlich und geduldig. Es soll ihr nichts ausmachen, auf einer Ranch zu leben und mit Tieren zu tun zu haben.“
„Und sie muss mit Pferden umgehen können“, ergänzte Louisa. „Außerdem sollte sie auch einen Pick-up fahren können.“
„Das kann Owen ihr später beibringen“, meinte Ella, die Owens lautes Seufzen zu überhören schien. Suzanne fragte sich, wie lange seine Geduld noch reichen würde. Das Baby war schon unruhig und griff nach seinem Hut.
„Nochmals danke für den Tee. Und viel Glück für das Festival.“
„Wir sehen uns morgen beim Essen?“, fragte Ella.
Er zögerte. „Na ja, eine Weile vielleicht. Und dann …“
„Und beim Tanz?“, hakte Ella nach.
„Vielleicht.“ Owen wandte sich zur Haustür, drehte sich jedoch noch einmal um. „Sie haben etwas auf der Liste vergessen, Miss Ella“, fügte er so demonstrativ ernst hinzu, dass Suzanne wusste, er machte Spaß.
„Wirklich? Dann sagen Sie es uns, und wir tun unser Bestes.“
Er sah Suzanne an und lächelte. „Na ja, ich mag besonders Rothaarige.“ Damit war er aus der Tür. Als Ella sie hinter ihm schloss, hörte man Owens Stiefel auf der Treppe.
„Soso“, murmelte Ella und wandte sich Suzanne zu. „Haben Sie das gehört? Er mag Ihre roten Haare.“
„Sie sind nicht richtig rot. Eher blond mit roten Strähnen und …“
„Ich schwöre es“, verkündete Louisa und fasste Suzanne am Arm. „Er hat mit Ihnen geflirtet. Wie nett!“
„Owen Chase flirtet nicht.“ Ella musterte Suzannes Haar. „Ihr Haar ist rotblond“, meinte sie. „Glauben Sie mir, er ist ihr Mann, Miss Greenway.“
„Bitte nennen Sie mich Suzanne. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass Mr Chase in meinem Artikel auftauchen möchte. Er kommt mir sehr zurückhaltend vor.“
„Sie werden Ihn noch überreden“, sagte Ella und führte Suzanne zum Sofa. „Ich habe ein sehr gutes Gefühl, was das angeht.“
„Er hat geflirtet“, wiederholte ihre Schwester und folgte den beiden ins Wohnzimmer. „Er war charmant. Genau so, wie Robert immer geflirtet hat. Weißt du noch, Ella?“
Ella überhörte das. Sie gab Suzanne ihr Notizbuch. „Sie werden natürlich zum Festessen gehen, aber bis dahin ist noch viel zu tun.“
„Wer ist Robert?“ Suzanne sah Louisa an.
„Ein ehemaliger Verehrer.“
„Nicht direkt“, stellte Ella klar. „Lasst uns jetzt über das Festival reden und wie wir Frauen für unsere Männer finden wollen. Wir werden natürlich mit Owen anfangen. Es könnte leichter sein als gedacht.“
Sicher nahmen die alten Damen nicht an, dass sie eine Frau für diesen Mann finden könnten. Und sie konnten auch nicht der Meinung sein, dass Suzanne die geeignete Kandidatin wäre. Suzanne versuchte, nicht laut zu lachen, sondern setzte sich auf das Sofa und sah Ella an.
„Okay. Erzählen Sie mir von dem Cowboy“, meinte sie und nahm den Stift zur Hand. Er war ein Idiot gewesen. Er hatte Suzanne Greenway angestarrt und nichts gesagt außer der dummen Bemerkung über ihre Haare. Was hatte er sich dabei gedacht? Oh ja, er wusste es sehr gut. Ein Blick auf diese Frau und er hatte sofort an Sex denken müssen und an lange Nächte mit vielen Unterbrechungen.
Er verfrachtete Melanie in ihren Sitz, und die Kleine grinste ihn
Weitere Kostenlose Bücher