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Julia Collection Band 63

Julia Collection Band 63

Titel: Julia Collection Band 63 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Rolofson
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nie.“
    „Nein.“ Louisa stellte die Tasse so heftig auf die Untertasse, dass das Porzellan beinahe in tausend Stücke zersprang.
    „Louisa, sie passt perfekt zu ihm. Du hast selber gesagt, er hätte mit ihr geflirtet. Und dann noch seine Bemerkung über ihre roten Haare …“
    „War eben nur eine Bemerkung, Ella. Ich habe noch mal nachgedacht.“
    „Worüber?“
    „Über das Verkuppeln. Ich glaube …“, Louisa holte tief Luft, „ich glaube, ich höre damit auf.“
    „Aufhören? Womit?“
    „Damit, andere Leute miteinander zu verkuppeln. Ich denke, ich habe nicht mehr die richtige Begeisterung dafür.“
    „Du schienst aber begeistert genug, als Owen hier war und die Journalistin das Baby so hielt, als wäre sie dazu geboren. Na ja, die Haarfarbe passte ja auch. Ich hatte eine Gänsehaut, Lou. Und du hast es auch gespürt, das habe ich gemerkt. Du hattest diesen gewissen Blick.“
    „Wenn ich den hatte – und ich gebe gar nichts zu, Ella –, aber wenn ich ihn hatte, dann nur kurz.“ Louisa stand auf und drehte ihrer Schwester den Rücken zu, während sie das Teegeschirr abräumte.
    „Was ist mit morgen?“
    „Morgen?“
    „Du weißt sehr wohl, dass wir das Fest mit einer Ansprache anfangen, über Horace und die Tradition dieser Stadt. Und du musst den Gewinner verkünden.“
    „Das wirst du für mich machen.“
    „Aber die Tradition …“
    „Die Tradition kann ohne mich auskommen“, erklärte Louisa und eilte aus dem Zimmer, als hätte sie noch eine Million Sachen zu erledigen, ehe „Das Glücksrad“ anfing. Ella liebte diese Sendung. Sie wusste, es würde ihren Geist scharf und lebendig erhalten und auf diese Art einige Gefahren des Alters abwehren. Und es gab viele Gefahren, wenn man so alt war wie sie. Zum Beispiel, dass man vergaß, seine Medikamente einzunehmen. Oder hinzufallen und sich eine Hüfte brechen.
    Und das Interesse am Leben zu verlieren. Etwas stimmte eindeutig nicht mit Louisa. Nie war sie eine so gute Kupplerin wie Ella gewesen, aber ihre Schwester hatte ein echtes Gespür für Menschen und einen scharfen Verstand.
    Ihre augenblickliche Missstimmung könnte da kaum mehr bedeuten, als dass Lou einen schlechten Tag gehabt hatte. Vielleicht sollte sie aus der Drogerie ein Abführmittel besorgen.
    Oder den verflixten Tee wieder bestellen.

3. KAPITEL
    Als die alten Damen aufgehört hatten, ihr von Owen zu berichten, hatte Suzanne beschlossen, ihn nie wieder zu treffen. Ein Mann, der sein Leben damit verbrachte, die Kinder seiner verstorbenen Schwester großzuziehen und dabei eine Ranch zu führen, ein Mann, der sich nicht verabredete – zumindest hatte Ella nie von einer Frau in Owens Leben gehört – und der tatsächlich heiraten und mit seiner Frau glücklich bis an sein Lebensende leben wollte, ein solcher Mann war zu schön, um wahr zu sein.
    Und unglaublich romantisch, wenn man schon in solchen Kategorien dachte. Das tat Suzanne, aber natürlich nur für ihre Zeitschrift. Mit den Männern hatte sie abgeschlossen. Vor sechs Monaten, als der Mann, von dem sie glaubte, dass sie ihn liebte, sich nicht die Mühe gemacht hatte, zu ihrer Hochzeit zu erscheinen, hatte Suzanne die Hochzeitsgäste bitten müssen, den Hochzeitskuchen mitzunehmen. Das Essen hatte sie dem örtlichen Obdachlosenheim gegeben und die Blumen einem Pflegeheim.
    Ihr älteren Schwestern hatten sie so gut zu trösten versucht, wie sie konnten, und Suzanne hatte sich natürlich zusammengerissen und Haltung bewahrt. Ihre Schwestern hatten die Hochzeitsgeschenke eingesammelt und die Eltern des Bräutigams getröstet, denen das alles schrecklich peinlich war. Tante Nancy und Onkel Ned hatten Suzanne versichert, dass sie schon immer gedacht hatten, Greg wäre nicht gut genug für sie und sie wäre besser dran ohne ihn. Suzanne hatte dem zugestimmt, hatte ihr Hochzeitskleid der Heilsarmee gegeben und den Schleier ihrer sechzehnjährigen Nichte. Wenn etwas vorbei war, dann war es vorbei. Für immer.
    „Danke für alles“, hatte sie zu Ella und Louise gesagt, nachdem sie ein paar Fotos von ihnen vor dem Kamin gemacht hatte, wo Horace Bliss vom Gemälde auf dem Kaminsims herabblickte.
    Suzanne wollte schlafen. Sie wollte nach Hause und alles über Bliss, Montana, vergessen, auch alles über die dummen Traditionen und Owen Chase, den Tugendbold. Am dringendsten aber wollte sie etwas essen. Das rustikale Restaurant im Stadtzentrum sah ganz vernünftig aus: hell erleuchtet, an der Hauptstraße gelegen. Als nun

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