Julia Collection Band 66
und kleine Beistelltische. Dunkelrot mit weißen und beigefarbenen Akzenten herrschte bei der gesamten Einrichtung vor. Der glänzende Holzfußboden wurde zum Großteil von einem Orientteppich bedeckt.
Olivia machte sich nicht die Mühe, ihr Staunen zu verbergen. Allerdings wollte sie sich nicht allzu große Hoffnungen machen. Es war Zeit, ihre Bedingungen zu stellen. „Dies hier übertrifft bei Weitem alle meine Erwartungen“, sagte sie leise und drehte sich zu Matt um. Jetzt würde sie erfahren, wie ernst ihm dieses Vorhaben war. „Sprechen wir über unsere Zukunft und die Bedingungen unserer Abmachung.“ Als sie den Ausdruck „unsere Zukunft“ gebrauchte, wurde ihr plötzlich heiß.
„Einverstanden.“ Prüfend blickte er sie an, bis es Olivia vorkam, als kenne er all ihre Gedanken. „Holen wir uns etwas zu trinken und setzen wir uns ins Wohnzimmer.“
Schweigend kehrten sie zurück. Olivia bekam kaum mit, was Matt tat, weil ihre Nervosität beständig zunahm. Dann saßen sie mit hohen gekühlten Gläsern Limonade an dem polierten Eichentisch. Olivia war nicht in der Lage, in diesem Moment etwas zu essen oder zu trinken. In den nächsten Minuten würde sich ihre Zukunft entscheiden. Sie fühlte sich von Matts Blicken geradezu durchbohrt. Er war ein sehr entschlossener Mensch, doch sie klammerte sich an ihren Plan. Sie wollte herausfinden, wie wichtig ihm die Sache war. Also atmete sie tief durch.
„Sie sind sehr großzügig.“ Es fiel ihr unsagbar schwer, zusätzlich noch Forderungen vorzubringen. „Aber ich habe ein Gegenangebot für Sie.“
Schlagartig blickte Matt sie hellwach an.
„Nennen Sie Ihre Bedingungen und Ihren Preis.“ Es klang, als würde es ihm schwerfallen, die Worte herauszubringen. „Wie viel des Ransome-Vermögens wollen Sie?“
„Wenn Ihnen tatsächlich so viel daran liegt, dieses Kind als einen Ransome aufzuziehen, dann möchte ich, dass mein Baby auch den Namen Ransome trägt. Ich will eine Ehe auf dem Papier, die später wieder geschieden werden kann.“ Ihr Herz schlug so heftig, dass sie ihre eigenen Worte kaum hörte. „Mit anderen Worten: Wollen Sie mich heiraten?“
3. KAPITEL
Fassungslos blickte Matt Olivia an. „Sie wollen mich heiraten?“
„Ja. Wenn mein Kind tatsächlich ein Familienmitglied werden soll, dann sind Sie sicher damit einverstanden. An Ihren sonstigen Bedingungen würde sich nichts ändern, wir wären lediglich offiziell verheiratet. Auf diese Weise gehen Sie eine größere Verpflichtung ein. Mein Kind wird vor dem Gesetz ein Ransome. Biologisch gesehen ist es das ja ohnehin schon. Sie würden den ehrenhaften Schritt tun, zu dem Ihr Bruder nicht bereit war.“
Matt konnte den Blick nicht von Olivia abwenden. Er durchlebte ein Wechselbad der Gefühle. Wie konnte sie noch mehr verlangen, wo er ihr ohnehin mehr bot, als sie jemals in ihrem Leben erreichen konnte? Dann bemerkte er die weiß hervortretenden Fingerknöchel ihrer verkrampften Hände, die winzigen Schweißperlen auf ihrer Stirn und ihren besorgten Blick.
Schlagartig sah er die Dinge aus ihrer Sicht. Sie wollte ebenfalls rechtlich abgesichert sein. Durch diese Ehe wäre ihr Kind ein Mitglied von Jeffs Familie.
Andererseits wäre er dadurch enger an Olivia gebunden, als er es beabsichtigt hatte. Einen Moment lang erregte ihn die Vorstellung, mit ihr verheiratet zu sein. Er malte sich aus, ihren nackten, sinnlichen Körper in den Armen zu halten. Dieses Bild versetzte seine Hormone in Aufruhr.
Matt musste sich zwingen, wieder ans Geschäftliche zu denken. Eine Vernunftehe, überlegte er. Eine Ehe, die nur auf dem Papier besteht.
„Wir können uns scheiden lassen, sobald ich meinen Abschluss in Jura habe“, erklärte Olivia.
Würde er es schaffen, mit ihr unter einem Dach zu leben und die Hände von ihr zu lassen, wenn sie verheiratet wären? „Sie wollen alles“, stellte er leise fest und sah, wie sie errötete.
„Nein. Ich will zum Beispiel keinen Sex mit Ihnen. Es soll ja keine richtige Ehe sein. Aber wenn es Ihnen wirklich ernst ist mit dem, was Sie mir vorgeschlagen haben, dann würde eine Heirat mein Kind absichern und mich in eine sehr viel bessere Lage versetzen.“
„Allerdings.“ Matt klang gereizt. „Bei einer Scheidung könnten Sie die Hälfte meines Vermögens verlangen.“
„Wir werden einen Ehevertrag schließen.“
Nachdenklich rieb Matt sich den Nacken. Er steckte in der Klemme, und das wusste sie sehr genau. Er wollte sie nicht heiraten, doch wenn er
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