Julia Collection Band 66
gehen?“
„Es tut weh, dich zu verlieren, und ich denke, es wird lange dauern, bis ich darüber hinwegkomme. Aber ich muss gehen.“
„Verdammt, Julia, hör auf, uns beiden wehzutun. Gib uns eine Chance. Ich könnte mich ändern und Kinder haben wollen. Gib mir Zeit, mich an den Gedanken zu gewöhnen, aber verlasse mich nicht, während ich es tue.“
„Nick, wenn du mich wirklich so lieben würdest wie ich dich und wie ich geliebt werden will, würden wir dieses Gespräch nicht führen“, meinte sie weich. „Du willst nicht die tiefe, ewige Liebe, die ich will.“
Sie schwiegen und starrten einander in die Augen. Dann atmete er tief ein und drehte sich um. „Vermutlich ist es Zeit für mich, mir meine Sachen zu schnappen und zu gehen.“
Julia beobachtete, wie er das Zimmer verließ. Sie hielt die Tränen zurück und hasste sich dafür, dass sie ihre Emotionen nicht kontrollieren konnte. Ihr brach das Herz, und es tat furchtbar weh. Trotz all der logischen und vernünftigen Gründe, die dagegen sprachen, hatte sie ihn geliebt. Wer konnte die Liebe schon stoppen, wenn sie sich richtig, besonders und wahrhaftig anfühlte? „Nick“, seufzte sie schließlich leise.
Sie wischte sich die Tränen weg und stand auf, als er im Flur auftauchte. Er sah sie sehr ernst an, kam zu ihr und legte die Hände auf ihre Taille. „Also gibst du mir keine Chance?“
„Menschen ändern sich nicht.“
„Sie ändern sich ständig. Ich liebe dich und will, dass du bei mir bist. Das ist eine Menge, Julia.“
Sie wollte ihn nicht gehen lassen, denn sie wusste, wenn er jetzt ging, würde er nie mehr zurückkommen. Sie schlang die Arme um seinen Nacken und küsste ihn lange.
Nick erwiderte den Kuss so feurig und leidenschaftlich, dass sie ihn nie vergessen würde. Plötzlich ließ er sie los und sah sie an. „Wenn es das ist, was du willst.“ Er ging an ihr vorbei zur Haustür und verließ das Haus.
Die Tränen strömten über ihre Wangen. Sie wollte ihn zurückrufen. Julia hatte das Gefühl, als hätte er ihr das Herz aus dem Leib gerissen und mitgenommen. Aber sie ließ ihn gehen. Denn sie wusste, dass sie etwas anderes wollte als er. Schon jetzt vermisste sie ihn schmerzlich und fragte sich, ob das ihr ganzes Leben lang so bleiben würde.
Während der nächsten Woche stürzte sich Julia in die Arbeit. Ende des Monats, wenn Holcomb Drilling in Ransome Energy integriert sein würde, würde das Holcomb-Gebäude geschlossen werden. Sie hatte ein Jobangebot von Nicks Unternehmen erhalten. Aber der Gedanke, ihn täglich bei der Arbeit zu sehen, schreckte sie ab. Also hatte sie begonnen, sich einen neuen Job zu suchen.
Am Mittwochmorgen schaute sie bei ihrem Großvater vorbei. Als sie bei einer Tasse Kaffee zusammensaßen, runzelte er die Stirn. „Du bist dünner geworden. Nimm die Übernahme von Holcomb Drilling nicht so schwer. Wir werden klarkommen und sind bestens versorgt.“
„Ich weiß. Ich habe einige gute Jobangebote bekommen. Henry Banks möchte, dass ich für sein Unternehmen arbeite.“
„Gut. Wirst du annehmen?“
„Ich will mir Zeit für die Entscheidung nehmen. Ich habe mich bereit erklärt, an zwei Nachmittagen in der Woche Kindern ehrenamtlich das Lesen beizubringen und werde meinen Zeitplan danach ausrichten.“
„Julia, triffst du dich mit Nick Ransome? Mir ist da so etwas zu Ohren gekommen. Hat er dir wehgetan?“
Erstaunt schüttelte sie den Kopf. „Nein. Es stimmt, ich habe mich öfter mit ihm getroffen. Aber das ist vorbei. Wir sehen uns nicht mehr, und mir geht es gut.“
„Nein, dir geht es nicht gut. Du wirkst nicht sehr glücklich und verlierst Gewicht. Und du arbeitest und tust so viel, als ob du versuchst, etwas zu vergessen.“
„Es war meine Entscheidung, Granddad. Mach dir keine Sorgen deswegen.“
„Aber ich bin nicht der Grund, weshalb du Ransome nicht mehr triffst, oder?“
„Nein!“ Julia tätschelte Rufus’ Hand und sah auf die Uhr. „Ich muss jetzt los.“
„Wenn das so weitergeht, wirst du bald keine Zeit mehr für mich haben.“
Sie umarmte ihn. „Doch. Für dich werde ich immer Zeit haben. Wir sehen uns noch diese Woche.“ Mit einem Kuss auf die Wange verließ sie ihren Großvater, um zur Arbeit zu fahren.
Zurück im Büro schaltete sie den Computer an und versuchte, sich auf die Zahlen und Tabellen zu konzentrieren. Aber sie dachte an Nick und hatte Verlangen nach ihm. Ganz egal, wie beschäftigt sie auch war, sie vermisste ihn. Es war noch schlimmer, als
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