Julia Collection Band 66
stellte sie fest. „Wärst du geblieben, hättest du geheiratet. Es wundert mich, dass das nicht längst geschehen ist. Oder ist das Thema zu privat?“
„Ich habe noch keine Frau getroffen, die ich heiraten wollte.“ Seine Stimme war rauchig, sein Blick scharf, als wollte er ihr eine bestimmte Botschaft übermitteln. „Und du?“
„Ich bin mit meinem Beruf verheiratet.“
Zu ihrer Überraschung beugte er sich vor, strich ihr über die Wange, dann über den Nacken und ließ seine Hand an ihrem Hals ruhen. „Arbeit ist nicht alles für dich. In diesem Moment spüre ich deinen beschleunigten Puls, Katherine. Du bist eine leidenschaftliche Frau, eine wunderbare Frau. Es gibt noch mehr schöne Dinge im Leben außer Arbeit.“
„Und die möchtest du mir zeigen? Nein, danke.“ Sie ärgerte sich, dass er ihre Reaktion fühlen konnte.
„Ich habe überhaupt nicht die Absicht, mit dir wieder eine Beziehung anzufangen. Zwischen uns stehen viel zu viele Verletzungen. Ich frage mich allerdings, weshalb du nicht verheiratet bist“, erklärte Cade.
Er war zu nah, sein Blick zu intensiv. Sie sah auf seinen Mund, dann in seine Augen. „Wenn du hören willst, dass ich auf dich gewartet habe, hoffst du vergebens.“
„Natürlich nicht. Ich wundere mich nur, dass du solo bist. Du bist viel zu schön, um deine Abende allein zu verbringen.“
„Danke für das Kompliment, aber ich bin dankbar für jeden Abend allein zu Haus. Du hast doch angeblich auch keine Beziehung.“
Während sie sprach, ließ Cade keinen Blick von ihr. Ganz leicht strich er mit dem Zeigefinger über ihre Unterlippe.
„Hör auf, Cade.“
Er wich ein wenig zurück und lächelte.
„Ich wollte dich nicht aufregen.“
„Du regst mich nicht auf!“
Er hob die Augenbrauen. „Nicht?“ Erneut kam er näher und strich ihr über den Arm. „Dein Puls flattert nicht? Meiner schon“, sagte er mit belegter Stimme. Er legte ihr die Hand an den Hals. „Lass sehen, ob du die Wahrheit sagst.“
„Okay, du weißt genau, dass du mich aufregst!“ Katherine wich ihm aus und erntete dafür ein spöttisches Lächeln. „Darauf brauchst du dir aber nichts einzubilden. Schließlich bist du ein attraktiver Mann.“
„Und dich bringt es aus der Fassung. Genieß doch das Prickeln ein bisschen.“
„Nein, danke. Ich will keine Affäre, keine Freundschaft. Beides wäre absolut unmöglich.“
Er wurde ernst und nickte. „Du bist eine schöne Frau, und ich …“ Er brach ab. „Manchmal vergesse ich unsere Vergangenheit, aber du hast recht.“ Er wandte sich abrupt ab, und Katherine hätte gern gewusst, was er ursprünglich sagen wollte.
Der Himmel war bedeckt, als sie auf dem Houston Hobby Airport landeten. Die Kabinentür ging auf, und Cade nahm Katherines Arm. Windstöße empfingen sie, in der Ferne grollte Donner.
Aus einer wartenden schwarzen Limousine stieg der Chauffeur aus und reichte Cade den Schlüssel. Cade geleitete Katherine zur Beifahrertür und öffnete sie.
Als sie saß, kam er herum und stieg ebenfalls ein. Sie schnallte sich an und drehte sich ein wenig zur Seite, um Cade beobachten zu können. Er lenkte den Wagen durch den dichten Stadtverkehr in ein elegantes Wohngebiet.
Während der Fahrt wechselten sie kein Wort, doch Katherine war sich seiner Nähe ständig bewusst und meinte, seine Berührungen noch zu spüren.
Auch Cades Haus lag in einer bewachten Wohnanlage. Die gewundene, mit Bäumen gesäumte Straße hinter dem Tor führte an stattlichen Anwesen vorbei. Vor Cades Grundstück öffnete sich ein weiteres Tor. Auf dem makellosen Rasen standen mächtige, moosbedeckte Eichen und Magnolienbäume. Sie fuhren um eine Kurve, und inmitten hoher Fichten erhob sich ein Herrenhaus.
Stumm starrte Katherine auf das eindrucksvolle Gebäude, das die Blaupausen nur unzureichend wiedergegeben hatten. „Das ist ja ein Palast“, brachte sie schließlich heraus.
Die dreigeschossige Villa wurde von einem eleganten Garten umgeben, in dem ein Brunnen stand. Am Westflügel parkten mehrere Lieferwagen. Die Mauern waren noch eingerüstet, und Katherine erblickte Arbeiter, die letzte Hand anlegten. Ihr erster Gedanke war, dass sie in dem riesigen Haus Cade gut aus dem Weg gehen konnte, und sie atmete erleichtert auf.
„Wie kannst du bloß in so einem Haus ganz allein wohnen?“ Sofort bereute sie die Bemerkung. „Entschuldige, es geht mich nichts an. Und du wohnst ja noch nicht lange hier, oder?“
„Frag ruhig alles, was du möchtest. Nein,
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