Julia Collection Band 66
Moment damit, dass er die Hochzeitspläne wieder abblies.
Als sie sich ihm näherte, musterte er sie eingehend. Hastig strich sie sich eine Strähne hinters Ohr. „Tut mir leid, dass ich zu spät komme“, sagte sie atemlos. „Im Taxi draußen sind noch Einkäufe von mir.“
„Du hättest anrufen sollen.“ Er folgte ihr nach draußen, um ihr beim Tragen der Taschen und Tüten zu helfen.
„Ich habe kein Handy.“
Nach einem flüchtigen Seitenblick griff Matt in seine Jackett-Tasche und reichte Olivia sein Handy. „Nimm erst mal meines. Ich kann mir leicht ein neues beschaffen.“
Als er ihren Arm ergriff, nahm sie seine Wärme wahr und den Duft seines Rasierwassers. Gleichzeitig spürte sie Matts Feindseligkeit.
Einen Moment war sie verunsichert, andererseits hatte er ihren Antrag angenommen. Sie würde einen Ransome heiraten. Olivia wusste nicht, ob sie vor Freude jubeln oder auf der Stelle weglaufen sollte.
Matt holte Olivias Einkäufe aus dem Taxi und lud sie in den Kofferraum der wartenden Limousine. Der Chauffeur half beim Verstauen, und Olivia und Matt setzten sich auf die Rückbank.
„Habe ich dir heute schon gesagt, wie schön du aussiehst?“
„Danke“, entgegnete sie mit unsicherem Lächeln.
„Vielleicht schaffen wir es, dass dieses ganze Arrangement halbwegs funktioniert.“
„Ich hoffe, es klappt in jeder Hinsicht.“ Einen Moment lang sehnte sie sich danach, alles zu bekommen: eine Heirat und Liebe. „In gewisser Weise belügen wir mit dieser Ehe alle um uns herum.“
„Beim Frühstück haben wir doch Grundregeln festgelegt, durch die wir beide in dieser Verbindung Zufriedenheit finden können.“
„Ja, wenn wir Glück haben, gelingt uns das auch.“
„Während du einkaufen warst, habe ich eine Hochzeitsplanerin engagiert.“ Er reichte ihr einen Zettel mit Anschrift und Telefonnummer. „Morgen um eins bist du mit ihr in Fort Worth verabredet.“
„Das ging ja schnell.“
„Für Partys auf der Ranch beauftragen wir immer denselben Catering-Service und eine bestimmte Band, also habe ich beide auch für die Hochzeitsfeier engagiert.“
Fassungslos sah Olivia ihn an. Würde dieser menschliche Dynamo vielleicht auch jedes Detail ihres Alltagslebens kontrollieren wollen?
„Warum siehst du mich so an? Bist du anderer Meinung?“
Olivia schüttelte den Kopf. „Nein, ich fühle mich nur ein bisschen überrumpelt.“
„Aber du wolltest doch unbedingt heiraten. Wir können auf der Ranch getraut werden.“
„Du hast an alles gedacht. Nur das Brautkleid habe ich mir selbst gekauft.“
Leise lachend schüttelte er den Kopf. „Wir müssen uns beide noch um vieles kümmern. Die Hochzeitsplanerin wird einen Termin mit dem Floristen und dem Fotografen abstimmen. Du musst mit ihr zusammen klären, wie unsere Hochzeitstorte aussehen soll. Der größte Knackpunkt ist allerdings, das alles meiner Familie beizubringen. Das könnte noch zu Problemen führen. Ich warne dich gleich: mein Dad ist manchmal etwas schwierig. Katherine ist möglicherweise auch nicht gerade begeistert, aber in erster Linie ist es mein Vater, der die Leute einschüchtert. Wenn du willst, werde ich bis zur Hochzeit bei all deinen Treffen mit ihm dabei sein.“
Belustigt erwiderte Olivia seinen Blick. „Glaubst du, er jagt mir solche Angst ein, dass ich einen Rückzieher mache?“
Matt musste lächeln. „Ich glaube, dass du ihm gewachsen bist, und das will schon etwas heißen. Falls Katherine dir das Leben schwer machen will, werde ich mit ihr reden. Sobald wir wieder auf der Ranch sind, rufe ich alle an.“
„Gut.“ Olivia fragte sich, welche Auseinandersetzungen ihr mit dieser Familie noch bevorstehen mochten.
Es dauerte nicht lange, bis sie den Privatjet bestiegen. Als das Flugzeug abhob, blickte Olivia hinaus auf die Stadt. Den vergangenen Abend und diesen Tag würde sie nie im Leben vergessen. Dann sah sie nach oben in den endlosen blauen Himmel. Es war der zweite Flug in ihrem Leben, und sie beschloss, jeden Moment davon zu genießen.
Sobald sie in Fort Worth gelandet waren, ging Matt mit ihr in eine Bank, wo Olivia aufgeregt zusah, wie er ein Konto für sie eröffnete, zwanzigtausend Dollar einzahlte und den Rest der vereinbarten Summe auf einem Sparkonto für sie anlegte. Als reiche Frau verließ sie die Bank wieder.
„Matt.“ Sie legte ihm eine Hand auf den Arm, damit er stehen blieb und sich zu ihr umdrehte. „Danke. Ich hätte nie gedacht, jemals so viel Geld zu besitzen, jedenfalls
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