Julia Collection Band 66
wir schon heiraten, dann ist eine Ehe ohne zeitliche Begrenzung die beste Basis. Ich werde Jeffs Kind mit aufziehen, du bekommst deine Ausbildung, wirst versorgt und dein Kind wächst in einer intakten Familie auf. Keiner von uns beiden wünscht sich tiefe Gefühle, doch es wird Sex in unserem Leben geben. Wer weiß, vielleicht verlieben wir uns noch irgendwann ineinander.“
Olivia legte die Gabel beiseite und atmete tief durch. Mit einem Mal fühlte sie sich eingesperrt. „Ich kann mir nicht vorstellen, für den Rest meines Lebens mit dir verheiratet zu sein.“
„Es steht dir jederzeit frei, die Scheidung einzureichen, das weißt du.“
Er will nur erreichen, dass ich meinen Plan aufgebe, dachte sie. Aber das würde sie nicht. „Von mir aus. Bis dass der Tod uns scheidet, wenn du es so willst.“ Sie würden ja sehen, was sich im Laufe der Zeit entwickelte.
„Ich möchte das Kind gern adoptieren, um uns allen dreien die Stiefvater-Diskussion zu ersparen.“
Überglücklich lächelte Olivia. Das hätte sie nie zu hoffen gewagt. „Wunderbar!“
„Ich meine, wir hätten uns auf eine Summe von hunderttausend geeinigt.“
„Und ich habe dir bereits gesagt, dass mir auch die Hälfte reicht, wenn wir heiraten.“
„Nein, lassen wir es bei hunderttausend.“ Matt strich sich durchs Haar. „Teil unseres Vertrags wird sein, dass du mich nicht verlässt. Meine Mutter hat das ihrer Familie angetan, und meine erste Frau hätte es fast auch getan.“
„Wenn ich das Ehegelübde ablege, dann halte ich mich auch daran.“ Olivia bewunderte Matts lange dunkle Wimpern. Eine Strähne fiel ihm in die Stirn. Sein dichtes Haar war leicht wellig, und das kantige Kinn gab ihm ein sehr maskulines Aussehen.
Himmel, sie durfte nicht in Bewunderung versinken! Es wäre unglaublich leicht, sich in Matt zu verlieben. Eigentlich hatte Olivia sich geschworen, niemals mehr einem Ransome zu vertrauen, doch jetzt ging sie die engste Verbindung zu einem Mann aus dieser Familie ein.
„Ich werde ein Testament aufsetzen. Die Ranches gehören mir gemeinsam mit meinem Vater und meinen Geschwistern. Wenn mir etwas zustößt, geht alles direkt auf das Kind über, sobald es volljährig ist. Mein Barvermögen geht zu gleichen Teilen an dich und das Kind. Einverstanden?“
Olivia nickte. „Für einen Mann, der mich nicht liebt, ist das ein sehr großzügiges Angebot.“ Sie sah, wie er tief durchatmete, doch sie konnte nicht erraten, was in ihm vorging.
Als er sich bewegte, stieß er ihr ans Knie. Sofort zog er die Augenbrauen zusammen. Offenbar hatte auch er die knisternde Spannung gespürt.
„Ich muss deine Familie kennenlernen.“
„Richtig.“ Matt atmete tief aus. „Ich werde sie zusammentrommeln.“
„Du isst ja gar nichts“, drängte sie ihn sanft.
„Keinen Appetit.“
Wenn er seinen Charme ausspielt, ist er unwiderstehlich, überlegte Olivia. Nach der Hochzeit würde sie täglich diesem Charme ausgesetzt sein. Ihr Herz schlug vor Freude schneller. Gleichzeitig fürchtete sie sich vor Liebeskummer.
Jeff war in seiner Jagd auf Spaß und Abenteuer wie ein großer Junge gewesen, Matt dagegen hatte die überwältigende Ausstrahlung eines Erwachsenen.
„Über die Ausbildung des Kindes brauchen wir sicher nicht lange zu diskutieren, denn dir liegt ja an deiner eigenen Ausbildung auch sehr viel.“ Matt blickte kurz hoch, und als Olivia lächelte, schrieb er weiter.
„Als Erstes werde ich ein Konto für dich eröffnen. Das Geld gehört dir ganz allein. Ich bezahle die laufenden Ausgaben für die Ranch, und ich werde ein gemeinsames Konto für uns beide einrichten.“
„Du überraschst mich immer wieder.“ Olivia konnte gar nicht glauben, wie großzügig er sich verhielt, zumal er so ärgerlich auf sie war.
„Wir werden zusammenleben“, stellte Matt fest. „Da hört das Streiten hoffentlich irgendwann auf.“
Olivia lachte. „Darauf würde ich mich nicht verlassen.“ Sie beugte sich zu ihm hinüber. „Du willst mich verführen. Du begehrst meinen Körper.“ Sie legte eine Hand auf seine. „Stell dir das nicht so leicht vor. Ich werde dich verführen, weil ich es auf dein Herz abgesehen habe.“
„Wolltest du nicht auf jeden Fall Liebeskummer vermeiden?“
Sie schüttelte den Kopf. „Wenn unsere Ehe auf Dauer geschlossen wird und wir auch Sex miteinander haben, dann will ich mehr als nur Lust. Wenn es für immer sein soll, dann will ich auch Liebe.“
„Schon wieder willst du mehr.“ Er musste lächeln.
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