Julia Collection Band 66
den Zauber. Sie wollte gehen, um ihn allein zu lassen, aber er bedeutete ihr, im Steuerhaus zu bleiben, während er dem Anrufer zuhörte.
„Nein, wir werden diese Immobilie nicht aufgeben, Tyler. Geh mit dem Gebot so hoch, wie du musst. Sorge nur dafür, dass wir die Käufer sind“, sagte Nick und hörte dann wieder zu. „Das kümmert mich nicht. Kauf es einfach. Egal, was du bezahlen musst.“ Erneut schwieg er einen Moment, und der Wind zerzauste seine lockigen Haare, was ihn noch attraktiver wirken ließ. „Die Verbindung bricht ab, Tyler. Du hast die Vollmacht und deine Anweisungen.“ Nick legte das Handy weg, umfasste das Steuer und warf ihr einen Blick zu. „Ich sehe Ihnen an, dass das Gespräch nicht gerade Ihren Beifall gefunden hat.“
Julia zuckte die Achseln. „Ich weiß nicht genug, um darüber zu urteilen.“
„Oh ja, das tun Sie. Sie wissen, dass mein Unternehmen die anderen überbieten und jeden Preis bezahlen wird. Und das verurteilen Sie.“
„Ich kenne die Umstände nicht. Ich weiß nur, dass Sie gern gewinnen.“
„Vermutlich sind wir da aus demselben Holz geschnitzt. Ich denke, dass auch Sie nicht gern verlieren.“
„Ich bezweifle, dass es für mich eine so große Bedeutung hat wie für Sie, ob ich gewinne oder verliere. Mir sind noch andere Dinge wichtig.“
„Ist das so? Wie verbringen Sie denn gern Ihre Zeit?“ Nicks heisere Stimme verlieh der Frage einen sexuellen Unterton.
„Schlagen Sie sich Sex aus dem Kopf“, erwiderte Julia. „Das war es nicht, was ich meinte.“
„Hoffen kann ich ja“, meinte er, und sie lächelte. „Dieses Lächeln würde jedes Herz zum Schmelzen bringen“, erklärte er. „Was für eine Versuchung!“
„Vielleicht sollten Sie sich jetzt darauf konzentrieren, Ihre Jacht ins offene Gewässer zu bringen.“
Er nickte, behielt sie aber weiterhin im Blick.
Sie musste sich zwingen, sich von ihm abzuwenden und hinauszugehen, um ein wenig Abstand einzulegen. Die Sonne schien, aber sie wusste, dass ihr nicht wegen des Wetters so warm war. Sie ging zur Reling und ließ sich den Wind durch die Haare wehen. Sie dachte an gestern Nachmittag, als sie zu ihrem Großvater gegangen war und ihn direkt gefragt hatte, ob er irgendetwas von dem Feuer auf der Ransome-Bohrinsel wusste.
Ihr Großvater hatte sie groß angeschaut. „Nein, ich weiß nichts darüber.“ Er hatte ein finsteres Gesicht gemacht. „Warum glaubst du, ich wüsste etwas davon? Schiebt uns Ransome die Schuld daran in die Schuhe?“
„Nick Ransome denkt, dass wir hinter dem Feuer stecken könnten. Bis jetzt ist die Ursache nicht bekannt.“
„Dieser Bastard. Genau wie sein Vater würde er alles sagen oder tun.“
„Vergiss es, Granddad. Ich wollte nur von dir hören, dass wir nichts damit zu tun haben.“
Beruhigt schaute Julia jetzt auf das blaue Wasser, das gegen den Bug der Jacht schwappte, und hoffte, dass die Experten den Grund für das Feuer herausfinden würden. Ob Nick ihr gegenüber dann zugeben würde, dass er im Unrecht gewesen war, als er ihren Großvater beschuldigt hatte? Das bezweifelte Julia. Sie hoffte nur, dass sie während des Wochenendes die stürmischen Emotionen verbergen konnte, die er in ihr auslöste.
Das Wasser war ruhig, und es wehte eine frische Brise. Es war ein perfekter, friedlicher Tag, der in völligem Gegensatz zu ihrem inneren Aufruhr stand. Sie genoss die Fahrt, aber sie wusste, dass sie nicht viel erreichen konnte, wenn sie Nick aus dem Weg ging. Sie fragte sich, wie viele Frauen er schon mit an Bord genommen hatte, die seine ganze Zeit und Aufmerksamkeit beansprucht hatten. Dann kehrte sie ins Steuerhaus zurück.
Als sie neben ihn trat, ging er etwas zur Seite. „Wollen Sie das Steuer übernehmen?“
„Sicher.“ Als Julia ihre Hände aufs Steuer legte, berührte sie ihn flüchtig.
Er beobachtete sie. „Sie segeln also schon, seit Sie fünf Jahre alt sind. Ist das eine Ihrer Lieblingsbeschäftigungen in der Freizeit, oder tun Sie es Ihrem Großvater zuliebe?“
„Mir macht das Segeln Spaß. Ich bin damit aufgewachsen. Schauen Sie nur.“ Sie deutete mit der Hand auf das blaue Wasser und den endlosen Horizont. „Das ist eine andere Welt, und ich kann die Arbeit vergessen.“
„Es gibt alle möglichen Arten, die Arbeit zu vergessen“, meinte Nick in heiserem Ton und rückte näher.
„Vorsicht. Sie machen wieder Annäherungsversuche.“ Julia lächelte ihn an.
„Was ist daran verkehrt?“ Er warf ihr im Gegenzug ein so
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