Julia Collection Band: Du bist die Frau meines Lebens / Einfach traumhaft, dieser Mann / Verlieb dich nicht in diesen Mann / (German Edition)
„Es war nur so eine Redensart.“
„Nein, Luke, das war es nicht.“ May wünschte, er würde sie loslassen, und fühlte sich gleichzeitig durch die zärtliche Berührung getröstet. „Ich habe dir Schwierigkeiten gemacht … unnötige Schwierigkeiten.“ Sie seufzte, denn sie wusste nicht mehr, was richtig war, richtig für sie selbst und die anderen. „Wahrscheinlich sollten wir den Hof doch verkaufen.“
Luke stutzte. „Das ist nicht dein Ernst.“
Diese Reaktion hatte May nicht erwartet. „Und warum nicht? Du wolltest den Hof doch immer haben!“
„Das will ich auch jetzt noch“, gab er zu.
May wurde nicht schlau aus ihm. Er war ihr heute Abend verändert vorgekommen, und sie hatte bisher vergeblich nach dem Grund gesucht. War es die Gegenwart seiner beiden Freunde, die ihn weicher und nachgiebiger machte, oder waren es ihre Schwestern?
„Weißt du was?“, fragte sie lächelnd. „Vielleicht bist du doch kein so …“
„Vorsicht, May“, unterbrach er sie.
„Kein so hartgesottener Geschäftsmann, wie ich dachte“, vollendete May ihren Satz.
„Darauf würde ich mich nicht verlassen“, warnte Luke sie. „Heute hatten wir ein Familientreffen.“
„Und morgen Abend?“, fragte May. „Wirst du da wieder zum Geschäftsmann?“
Luke zuckte die Schultern. „Vielleicht nicht nur.“
Nein, bestimmt nicht, dachte May. Luke konnte nicht lange mit ihr zusammen sein, ohne sie zu küssen oder wenigstens zu berühren. So, wie er es jetzt tat. Er stand ihr viel zu nah, und wie er ihr Gesicht umfasst hielt, wie er mit den Daumen ihre Wangen streichelte …
Sie hatte sich in Luke Marshall verliebt!
Wie, um alles in der Welt, hatte das geschehen können? Ihr Leben war wirklich kompliziert genug. David Melton, April Robine, der wachsende Druck, den Hof zu verkaufen … Wie hatte sie da genügend Zeit und Kraft aufgebracht, um sich ausgerechnet in Luke Marshall zu verlieben?
„Was ist los?“, fragte Luke, der sie nicht aus den Augen gelassen hatte. „Du bist plötzlich blass geworden.“
Nur blass? May wunderte sich, dass sie bei ihrer Entdeckung nicht ohnmächtig geworden war!
Sie schob ihn von sich und versuchte, ein gleichgültiges Gesicht zu machen. „Ich bin müde, Luke, das ist alles. Du solltest jetzt wirklich gehen.“
Ehe es zu spät war. Ehe sie den Verstand verlor. Sich ausgerechnet in den Mann zu verlieben, der allem Anschein nach ein guter Freund ihrer verschwundenen Mutter war! Konnte man das noch als normal bezeichnen?
May spürte, dass sie langsam hysterisch wurde. In wenigen Augenblicken würde sie sinnloses Zeug reden, oder in Tränen ausbrechen, oder …
„Ja, du solltest gehen“, wiederholte sie bewusst kränkend. „Immerhin wirst du von der schönen April erwartet, nicht wahr?“
Was hätte sie sonst sagen sollen? Ihr ganzes Leben war plötzlich aus den Fugen geraten. Wie die meisten Frauen hatte auch sie von Liebe und Ehe geträumt, aber der Mann ihrer Träume hatte ihre Liebe immer erwidert. Er war bereit gewesen, sie zu beschützen und für sie zu sorgen, so, wie sie ihn beschützen und für ihn sorgen wollte.
Luke Marshall sah nicht wie ein Beschützer aus. Er erinnerte sie mehr an den Stier, den ihr Vater vor einigen Jahren gekauft hatte, nur um ihn wieder zu verkaufen, weil er sich nicht bändigen ließ. Niemand hatte sich in seine Nähe gewagt, ohne das Gefühl gehabt zu haben, schon die Hörner im Leib zu spüren!
Luke war auch nicht zu bändigen. Und er war der Freund einer Frau, die sie ein Leben lang hassen und verachten würde.
8. KAPITEL
Luke beobachtete May genau. Auf ihrem sonst so offenen Gesicht wechselten die Empfindungen zu schnell, um sie im Einzelnen analysieren zu können.
Luke wusste nur, dass sie ihn eben absichtlich gekränkt hatte. Immer wieder machte sie Anspielungen, die auf ein intimes Verhältnis zwischen ihm und April abzielten.
April …
Wenn May ihm seine Fragen nicht beantwortete, würde April es vielleicht tun. Einen Versuch war es jedenfalls wert.
„Ja, April erwartet mich“, beantwortete er Mays verletzende Frage, denn er wollte sich auf keinen Fall auf ein neues Streitgespräch einlassen. „Und was uns betrifft … Ich bestelle für morgen Abend einen Tisch – wo, weiß ich noch nicht – und hole dich um halb acht Uhr ab. Einverstanden?“ Als May widersprechen wollte, fuhr er fort: „Wenn ich eine Frau zum Essen einlade, lade ich sie zum Essen ein. Ist das klar? Dazu gehört, dass ich sie mit meinem Auto
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