Julia Collection Band: Du bist die Frau meines Lebens / Einfach traumhaft, dieser Mann / Verlieb dich nicht in diesen Mann / (German Edition)
Kellnerin zu, die das Kaffeetablett auf den niedrigen Glastisch stellte. „Ich hoffe, du trinkst eine Tasse mit mir.“ Sie beugte sich vor, um einzuschenken.
„Trink nur“, sagte May unfreundlich, als die Kellnerin verschwunden war. „Ich habe Kaffee getrunken, bevor ich losgefahren bin.“ Und zu einem Kaffeeplausch bin ich bestimmt nicht hier, setzte sie stumm hinzu.
„Du erstickst nicht an meinem Kaffee“, erwiderte April mit etwas härterer Stimme. Dabei leuchteten ihre grünen Augen, wie May es von sich selbst kannte, wenn sie zornig oder erregt war.
Überhaupt hatte sie die größte Ähnlichkeit mit ihrer Mutter. Abgesehen von dem Altersunterschied und der Frisur glichen sie sich so sehr, dass May nicht begreifen konnte, warum das niemandem auffiel – besonders David und Luke. Aber natürlich war das nur eine Frage der Zeit.
„Überlass es bitte mir, das zu entscheiden“, antwortete sie spitz. „Ich will nur wissen …“
„… was ich Luke gestern Abend erzählt habe“, vollendete April den Satz. „Meine Antwort darauf lautet: Warum soll ich ihm überhaupt etwas erzählt haben? Gestern oder sonst irgendwann?“
May merkte, dass sie nicht so leicht davonkommen würde, wie sie gehofft hatte. Dabei saß sie ganz gegen ihren Willen hier. Jede Begegnung mit April Robine war ihr zuwider, aber es ging ja nicht um April, sondern um Luke. Er spielte sich schon jetzt unerträglich vor ihr auf. Wenn er herausfand, dass April ihre Mutter war, würde alles noch schlimmer werden.
Es war May äußerst schwergefallen, sich nach Lukes Abfahrt ihren Schwestern und zukünftigen Schwägern gegenüber weiterhin normal zu verhalten. Sie hatte Luke seine Fragen nicht beantwortet, und sie kannte ihn inzwischen gut genug, um zu wissen, dass er sich diese Antworten woanders holen würde. Bei April …
„Warum du das hättest tun sollen?“, wiederholte sie mit einer ungeduldigen Handbewegung. „Weil Luke eine Geschichte wittert, die ihm keine Ruhe lässt.“
April füllte auch die zweite Tasse, goss Sahne dazu und stellte sie vor May hin. „Du magst doch noch immer keinen Zucker in heißen Getränken?“, fragte sie dabei mit ihrer dunklen, klangvollen Stimme.
May mochte tatsächlich keinen Zucker in heißen Getränken, aber es irritierte sie sehr, dass April das nach so langer Zeit noch wusste.
„Miss Robine …“
„April“, verbesserte ihre Mutter sie. „Wenn du mich nicht anders nennen kannst, dann wenigstens April.“
May sah sie irritiert an. Wenn du mich nicht anders nennen kannst … Gott im Himmel, wie sollte sie diese Frau denn nennen? Etwa Mutter? Oder vielleicht sogar Mum?
„Also gut … April“, sagte sie gequält. „Ich will keinen Kaffee, und ich will auch keine Höflichkeiten austauschen. Ich will nur …“
„… wissen, was ich gestern Abend zu Luke gesagt habe. Ich weiß.“ April machte eine kurze Pause und fuhr dann fort: „Da ich Luke seit unserem Zusammentreffen auf dem Hof nicht wiedergesehen habe, weiß ich wirklich nicht, was ich ihm gesagt haben könnte.“
Das hatte May nicht erwartet. Dann war Luke am Abend zuvor nicht mehr bei April gewesen? Er hatte immer wieder beteuert, keine intimere Beziehung zu ihr zu haben. Wenn das nun stimmte? May konnte es sich nicht vorstellen, aber da beide es so hartnäckig beteuerten …
Andererseits war es ziemlich gleichgültig, wie weit die Freundschaft zwischen Luke und April ging. Befreundet waren sie, und das genügte, um die Harmonie der Calendar-Familie zu stören.
Aber da war noch etwas anderes, womit May nicht gerechnet hatte – diese tiefe Erleichterung darüber, dass der Mann, den sie liebte, nicht so eng mit ihrer Mutter verbunden war, wie sie gefürchtet hatte. Nicht dass sie mit einer positiven Entwicklung ihrer Gefühle für Luke gerechnet hätte! Aber ihn zu lieben und in den Armen ihrer Mutter zu wissen wäre die Hölle gewesen.
„Ist irgendetwas vorgefallen?“, hörte sie April fragen. „Hast du dich mit Luke gestritten?“
„Luke und ich haben uns nur gestritten, seit er hier ist. Und schon vorher“, ergänzte May mit finsterer Miene.
„Würdest du das bitte erklären?“
May seufzte. Was änderte es, wenn April Bescheid wusste? Das alles ging sie nichts mehr an. Ihr Interesse am Calendar-Hof war vor Jahrzehnten erloschen, aber gerade deshalb bedeutete sie keine Gefahr mehr.
„Luke möchte den Hof kaufen“, sagte sie rundheraus.
April zog überrascht die Augenbrauen hoch. „Wozu, um Himmels
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