Julia Collection Band: Du bist die Frau meines Lebens / Einfach traumhaft, dieser Mann / Verlieb dich nicht in diesen Mann / (German Edition)
verloren und über ihre verschiedenen Berufe wieder zusammengefunden. Das war etwa zehn Jahre her. Seitdem hatten sie alle drei zahlreiche Affären erlebt, aber keiner von ihnen hatte geheiratet. Will hatte angenommen, dass es so bleiben würde, aber ausgerechnet Max, dem er es am wenigsten zugetraut hatte, war schwach geworden und hatte sich in January Calendar verliebt. So, wie man sich nur einmal und dann nie wieder verliebt.
Wollte er riskieren, dass es ihm genauso erging? Wollte er warten, bis es zu spät war, um sich von March Calendars Zauber zu befreien?
Nein. Niemals!
Will wich etwas zurück, um auch äußerlich Abstand von March zu gewinnen. „Darf ich mir den Apfelstrudel für später aufheben?“, fragte er rau. „Mir ist gerade eingefallen, dass ich dringend telefonieren muss.“
„Und Sie wollten mir beim Abwaschen helfen!“
Will wusste, dass er sich unfair verhielt, aber er konnte die Nähe zu March nicht länger ertragen. Er musste hinaus, an die frische Luft, und er musste allein sein.
„Nehmen Sie den Apfelstrudel mit“, forderte May ihn auf, nahm die Platte mit dem noch warmen Kuchen und gab sie Will.
„He, ich möchte auch etwas davon haben!“, protestierte March.
„Will ist unser Gast, March.“ May warf ihrer Schwester einen warnenden Blick zu und wandte sich wieder an Will. „Manchmal glaube ich, dass all meine Bemühungen, March gutes Benehmen beizubringen, vergeblich waren.“
„Immerhin hat sie den Strudel gebacken“, gab Will zu bedenken.
„Nehmen Sie ihn in Gottes Namen mit.“ March machte der Diskussion unwillig ein Ende. „Sie brauchen sich wegen der Kalorien wahrscheinlich keine Gedanken zu machen.“
Du auch nicht, dachte Will. Bei deiner gertenschlanken Figur … Nein, nicht schon wieder! Was war nur mit ihm los? Was hatten diese teenagerhaften Anwandlungen zu bedeuten? Am Ende tat er noch Dinge, die er später bereuen würde. March dieses spöttische Lächeln von den rosigen Lippen zu küssen …
„Leider gibt es im Studio kein Telefon“, erklärte May bekümmert. „Wenn Sie möchten, können Sie unseren Apparat benutzen.“
„Warum lässt du ihn nicht ganz hier unten wohnen?“, mischte sich March bissig ein. „Dann könnten wir Pensionspreise nehmen!“
May zuckte zusammen, erwiderte aber nichts. Sie litt unter Marchs Ungeniertheit und versuchte sie gleichzeitig zu beschützen. Wie es dem reservierten, etwas hochmütigen Max gelungen war, zwei so gegensätzliche Schwestern von der Ernsthaftigkeit seiner Absichten zu überzeugen, war Will nachträglich ein Rätsel.
„Das wird nicht nötig sein“, meinte Will lächelnd. „Mein Handy liegt im Auto.“
„Natürlich.“ March wollte sich nicht geschlagen geben. „Wie konnten wir das vergessen?“
May schüttelte nur noch den Kopf. Sie schien es aufgegeben zu haben, sich für Marchs Grobheiten zu entschuldigen.
„Lassen Sie sich den Apfelstrudel schmecken, Will“, sagte sie leise. „Und falls Sie noch irgendetwas brauchen, mehr Handtücher, Geschirr oder so … Zögern Sie nicht, darum zu bitten.“
„Wir schicken dann sofort eins der Hausmädchen hinüber“, versicherte March spöttisch.
Will erkannte an Mays Gesicht, dass sie am Ende ihrer Geduld war. Überhaupt gab sie sich gelassener, als es ihrem Temperament entsprach. Sie war zwar die älteste und vernünftigste Schwester, aber auch ihr Temperament war nicht zu unterschätzen. Falls Will nicht alles trog, würde sie March noch eine gehörige Strafpredigt halten.
Leider, wie er sich gleich darauf eingestand. March hatte eine Zurechtweisung verdient, aber er wollte auf keinen Fall Anlass zu einem Streit zwischen den Schwestern sein.
„Der Strudel sieht köstlich aus, March“, sagte er aufrichtig. „Vielen Dank.“
March sah ihn misstrauisch an, aber als er ihrem Blick ruhig standhielt, entspannten sich ihre Gesichtszüge wieder. „Bitte“, antwortete sie kaum hörbar.
„Und vielen Dank für das Dinner“, fuhr er, zu May gewandt, fort. „Ich habe es genossen.“
An der Tür zögerte er. Warum fiel es ihm plötzlich so schwer, die Küche zu verlassen? Er ging doch aus freiem, eigenem Entschluss!
„Dann vergessen Sie nicht, dass Sie uns Revanche versprochen haben“, erinnerte March ihn.
Ihre Mahnung war überflüssig, dachte Will, während er leicht benommen zum Studio hinüberging. Er hätte sein Versprechen nicht vergessen, obwohl man Mut dazu brauchte. Es war schwierig genug, mit einer Calendar-Schwester auszugehen,
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