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Julia Exklusiv 0227

Julia Exklusiv 0227

Titel: Julia Exklusiv 0227 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Craven , Jacqueline Baird , Anne Mcallister
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hilft mir nicht weiter.“
    „Was willst du tun?“
    Louise seufzte. „Jetzt räume ich erst einmal den Tisch im Wohnzimmer ab, und du machst uns einen starken Kaffee.“
    „Aber du wirst es dir gut überlegen müssen.“ Kate legte ihr wie tröstend die Hand auf die Schulter.
    „Ja“, antwortete Louise ruhig. „Das glaube ich auch.“ Sie blickte Kate unglücklich an. „Meinst du, es sei falsch?“
    „Ich möchte nicht über Moral reden“, erklärte Kate sanft. „Ich weiß nicht, was ich an deiner Stelle tun würde. Aber wie auch immer du dich entscheidest, ich halte zu dir.“
    Louise lächelte ein bisschen verzerrt und ging ins Wohnzimmer.
    Kate stellte die Kaffeemaschine an. Bedrückt wusch sie die Tassen aus, die sie zuvor schon benutzt hatten, und stellte sie aufs Tablett. Es beunruhigte sie, dass sie von Louises Problemen nichts geahnt hatte. Sie hatte nicht gemerkt, wie sehr ihre Freundin litt.
    Du liebe Zeit, ich bin schrecklich egoistisch geworden, schalt sie sich.
    Sie konnte sich nicht damit herausreden, dass sie genug mit sich selbst zu tun hatte, denn Louise quälte sich schon viel länger mit der schwierigen Beziehung herum.
    Als Kate den Kühlschrank öffnete, um die Kaffeesahne herauszunehmen, erinnerte sie sich, dass ihre Freundin nie auf Vorrat einkaufte, sondern immer nur das, was sie gerade brauchte. Außer einigen Eiern, etwas Joghurt und Milch und natürlich drei Flaschen Champagner, den sie immer im Haus hatte, war deshalb nichts im Kühlschrank zu entdecken.
    Nachdem sie die Sahne in das Milchkännchen gefüllt hatte, trug Kate das Tablett ins Wohnzimmer. Louise und Ryan standen dicht nebeneinander am Fenster, jedoch ohne sich zu berühren. Er sprach leise und sanft auf sie ein, während sie ihn ansah. Dabei wirkte Louise so verletzlich, wie Kate sie noch nie erlebt hatte. Sie hörten Kate nicht hereinkommen, dafür waren sie viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt.
    Kate wollte etwas Lustiges sagen, um die Spannung zu lösen, die im Raum herrschte, und um ihren Mann und ihre Freundin auf sich aufmerksam zu machen. Aber sie brachte kein Wort über die Lippen.
    Auf einmal nahm sie den Kaffeeduft wahr und war sich sicher, dass dieser spezielle Duft fortan immer die Erinnerung an diesen eigenartigen Augenblick wachrufen würde. Sie wusste jedoch nicht, warum.
    Langsam durchquerte sie den Raum und stellte das Tablett ab. Beim leisen Klirren des Porzellans drehte Ryan sich unvermittelt um.
    „Ich bringe Nachschub“, verkündete sie betont fröhlich. „Kommt, setzt euch hin.“
    „Das ging ja schnell.“ Louise lächelte. Ihre Wangen waren gerötet, was bei ihr immer ein Zeichen von innerer Unruhe oder Erregung war. Es schien beinah so, als hätten sie und Ryan sich gestritten.
    Wie so oft in der Vergangenheit setzten sie sich an den Tisch und ließen den Abend Revue passieren. Doch dieses Mal war es anders. Das Lachen schien irgendwie schal und leer zu klingen, und es wollte kein richtiges Gespräch aufkommen.
    Die Atmosphäre war immer noch zum Zerreißen gespannt. Kate hatte das Gefühl, die Spannung würde sich wie Schmirgel an all ihren Sinnen reiben. Sekundenlang rang sie nach Atem. Dann stürzte sie sich hektisch auf ein neutrales Thema. Sie berichtete betont begeistert, wie viele Aufträge sie in der letzten Zeit erhalten hatten, und beschrieb die manchmal unrealistischen Vorstellungen und Wünsche einiger Kunden.
    „Und am besten finde ich, dass viele auf Empfehlung kommen“, fügte sie hinzu und zauberte mühsam ein Lächeln auf die Lippen. „Unser guter Ruf spricht sich offenbar herum.“
    „Gratuliere“, sagte Ryan nachdenklich, während er etwas Sahne in den Kaffee gab. „Du hast ein wichtiges Ziel erreicht. Du bist eine völlig unabhängige Frau.“
    Verblüfft blickte sie ihn an. „Du sagst es so, als wäre es eine Strafe.“
    „Ich bin mir gar nicht sicher, ob es nicht so etwas Ähnliches ist“, sagte Louise zu Kates Überraschung.
    Kates Lachen misslang. „Das meinst du bestimmt nicht ernst. Wir sind doch erfolgreich, und unser guter Ruf spricht sich immer weiter herum.“
    „Was wollen wir letztendlich erreichen?“
    Sekundenlang zögerte Kate. „Einen bestimmten Marktanteil. Finanzielle Sicherheit.“
    „Ach ja?“ Louises Stimme klang verbittert. „Hoffentlich ist das alles die ganze Mühe wert.“ Als sie Kates ungläubigem Blick begegnete, zuckte sie die Schultern. „Es tut mir leid, Liebes. Natürlich trifft es nicht auf dich zu. Du hast ja eine

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