Julia Exklusiv 0227
laut auszusprechen.
„Was meinst du“, fragte sie jetzt Alex, „wollen wir mit deiner Mom schwimmen?“
„Okay. Wir könnten ein Wettschwimmen machen.“
Mari ging ins Wasser. „Dann komm her.“
Sie hob ihn auf ihren Rücken. „Also los! Sieh dich vor, Mommy!“ Mari lächelte Julietta an, die bis zu den Schultern ins Wasser eingetaucht war. „Schwimm los, sonst holen wir dich gleich ein.“
„Das werden wir ja sehen.“ Julietta schwamm langsam auf das andere Ende des Pools zu. Mari folgte ihr.
Zunächst war Alex damit zufrieden, auf Maris Rücken zu reiten. Aber als der Vorsprung seiner Mutter größer wurde, erwachte sein Kampfgeist.
„Los, Mari!“, rief er und trieb sie wie ein Pony an. „Fang sie!“ Alex zappelte herum und drückte Mari die Fersen noch kräftiger in die Seiten, als würde Mari dadurch schneller schwimmen. Doch sie verlangsamte das Tempo, und der Abstand zwischen ihnen und Julietta vergrößerte sich.
„Nein!“, rief Alex enttäuscht. „Wir verlieren.“
Nun schwamm Julietta absichtlich langsamer, und Mari und Alex überholten sie.
„Wir haben gewonnen! Mari und ich haben gewonnen!“, schrie Alex.
„Das habt ihr gut gemacht!“ Julietta strahlte ihren Sohn an. „Danke“, flüsterte sie Mari zu.
„Gern geschehen“, erwiderte Mari leise. „Komm Alex, wir schwimmen wieder ans andere Ende. Dann kannst du mir zeigen, wie gut du allein schwimmst.“
Alex folgte ihr begeistert. „Du wohnst bei Nikos“, sagte er.
„Ich helfe ihm“, berichtigte ihn Mari.
„Er ist mein Bruder.“
„Ich weiß.“
Alex planschte im Wasser. „Er mag mich nicht.“
Mari sah ihn verblüfft an. „Tatsächlich? Woher willst du das wissen?“
Alex zuckte die schmalen Schultern. „Er redet nie mit mir, sondern geht immer weg. Und er lacht nie.“
„Ich denke, dass er mit wichtigen Sachen beschäftigt ist“, sagte Mari.
„Kann sein.“ Alex klang nicht sehr überzeugt, sondern eher traurig und resigniert. Mari fragte sich, ob Nikos bewusst war, dass Alex sein Verhalten bemerkt hatte und es ihm etwas ausmachte.
Sie drückte Alex’ Hand. „Ich glaube, Nikos mag dich, Alex. Aber er hat keine Erfahrung mit kleinen Jungen.“
„Wieso? Er war doch auch mal einer.“
Kindermund. „Ja, aber das ist schon lange her. Manche Leute vergessen es, wenn sie erwachsen werden.“
„Vielleicht kommt das von dem Schlag, den er auf den Kopf gekriegt hat. Nikos hatte nämlich einen Unfall. Er war schlimm verletzt. Mein Daddy hat gesagt, er könnte sterben.“
„Das hat dein Daddy dir erzählt?“
Alex zog den Kopf ein. „Ich habe es gehört, als er es meiner Mommy erzählt hat.“
„Ich glaube, dein Daddy hat sich nach dem Unfall Sorgen um Nikos gemacht“, erwiderte Mari vorsichtig. „Aber jetzt braucht er keine Angst mehr zu haben. Und du auch nicht. Nikos stirbt bestimmt nicht.“
„Bist du sicher?“ Alex sah sie mit seinen braunen Augen prüfend an.
Mari umarmte den Jungen. „Ganz sicher.“
Julietta bedankte sich noch einmal überschwänglich, als Mari aus dem Pool stieg. „Ich weiß, dass andere Mütter auch ohne Hilfe klarkommen“, sagte sie schuldbewusst. „Aber ich war in den letzten Wochen so müde. Und jetzt, da Stavros weg ist …“
„Stavros ist verreist?“
„Er musste nach Athen fahren“, erklärte Julietta. „Er kommt nächste Woche zurück.“
In einer Woche würde Nikos schon weg sein. Was würde Stavros sagen, wenn er ihn bei seiner Rückkehr nicht mehr vorfinden würde?
„Er arbeitet so hart“, sagte Julietta. „Er müsste dringend kürzertreten. Vor zwei Jahren hatte er einen Herzinfarkt, wissen Sie? Ich hoffe, dass Sie Nikos davon überzeugen können, wieder in der Firma zu arbeiten. Es wäre wirklich das Beste.“
Für Stavros, hätte Mari beinahe gesagt.
Und für Nikos?
Sie wusste es nicht.
„Alex denkt, dass du ihn nicht leiden kannst“, sagte sie am Abend zu Nikos.
Er lag, die Augen geschlossen, auf dem Bett. Den ganzen Tag hatte er mit einem Grafikprogramm gearbeitet, das seine Firma retten und seinen Kopf strapazieren würde, wie er Mari erklärt hatte. Sie brachte ihn dazu, eine weitere Schmerztablette zu nehmen. „Ruh dich aus“, befahl sie.
„Das kann ich nicht. Nicht, bevor ich Carruthers sage, was ich von ihm halte“, sagte er leise.
„Das erledige ich für dich. Bleib liegen und entspann dich.“
Nikos lächelte ihr zu. „Mit dir, Darling? Es wäre mir ein Vergnügen.“
Mari errötete. „Du hast versprochen,
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