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Julia Exklusiv 0227

Julia Exklusiv 0227

Titel: Julia Exklusiv 0227 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Craven , Jacqueline Baird , Anne Mcallister
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etwas Zeit, nachdem sie die Rechnungen bezahlt und mit den Leuten bei der Bank gesprochen hatte. Sie war schon immer leidenschaftlich gern gesegelt und hatte geglaubt, es sei ihre einzige Leidenschaft. Bis sie Nikos kennengelernt hatte.
    An diesem Tag erinnerte sie alles an ihn.
    Mari war beinahe dankbar dafür, dass sie sich um die Buchhaltung kümmern und den ungeduldigen Bankdirektor besänftigen musste. Aber selbst die Zahlenreihen erinnerten sie an Nikos. Alex, der ihren Tanten plappernd auf Schritt und Tritt folgte, erinnerte Mari ebenfalls an Nikos. Der Anblick des Ozeans ebenfalls. Und …
    Die Gedanken an Nikos nahmen kein Ende.
    Als Mari gerade mit den Rechnungen fertig war, kam Alex mit einem Teller Kekse in der Hand herein, die Maris Tanten ihm gebacken hatten, und bettelte: „Können wir jetzt segeln?“
    „Ja“, sagte Mari, „lass uns gehen.“ Vielleicht würde das die Gedanken an Nikos vertreiben.
    „Nikos hat auch ein Segelboot“, erzählte Alex, während er den Steg hinunterhüpfte. „Er ist ein toller Segler. Das hat mein Daddy gesagt. Er ist früher oft mit Nikos segeln gegangen.“
    Das war interessant. Nikos hatte es nie erwähnt. „Tut dein Daddy das auch mit dir?“
    Alex schüttelte den Kopf. „Nein, das hat er nur mit Nikos gemacht. Aber vielleicht nimmt er mich mit, wenn ich es auch ein bisschen kann.“
    Also brachte Mari ihm bei, wie man ablegte und die Segel hisste. Wenig später nutzte Mari eine Böe, wendete das Boot und übergab Alex das Ruder.
    „So“, sagte sie, „jetzt steuere auf Tante Ems Haus zu.“
    „Ich allein?“ Alex sah Mari erstaunt an und umklammerte das Ruder.
    „Ganz locker“, sagte Mari. „Ja, so.“ Sie ließ ihre Hand neben seiner ruhen, während sie auf Tante Em zusegelten, die vom Ufer aus zusah. Alex war wild entschlossen, alles richtig zu machen. Wieder erinnerte sich Mari an Nikos, wie er über seine Zahlen gebeugt saß, um die richtige Lösung zu finden.
    Denk nicht an ihn, befahl sie sich.
    Als sie sich dem Steg näherten, sagte Mari: „Jetzt bin ich dran.“ Sie korrigierte den Kurs und ließ dann Alex wieder ans Ruder.
    Er griff fest zu, biss sich auf die Lippe und steuerte in die Richtung, die Mari ihm zeigte.
    „Gut gemacht“, sagte sie. „Wunderbar. Ich glaube, du bist der geborene Segler, Alex.“
    „Wirklich?“, fragte er aufgeregt und lächelte so strahlend wie Nikos, wenn alle Zahlen stimmten.
    Mari manövrierte das Boot zum Steg und sagte: „Schluss für heute. Jetzt gehen wir wieder zu Tante Em.“
    „Schade“, jammerte Alex. „Kann ich mal wiederkommen?“
    „Das hoffe ich“, sagte Mari. Es blieb allerdings abzuwarten, wie die Familie Costanides zu ihr stehen würde, nachdem Nikos abgereist war.
    Vielleicht würde Stavros sie behalten, damit sie auf Alex aufpasste, während Julietta mit dem Baby beschäftigt war. Juliettas Wille, sich allein um die Kinder zu kümmern, war zwar bewundernswert, aber etwas Hilfe würde sie bestimmt nicht ablehnen.
    Wenn sie, Mari, Alex’ Kindermädchen blieb, würde sie Nikos vielleicht wieder sehen.
    „Habt ihr uns gesehen?“, fragte Alex und sprang aus dem Boot. Tante Em und Tante Betty warteten am Steg. „Habt ihr mich steuern sehen?“
    „Ja. Du hast es sehr gut gemacht“, erwiderte Tante Em und umarmte Alex.
    „Allerdings. Du bist der geborene Segler“, stimmte Tante Betty zu.
    Alex strahlte. „Das hat Mari auch gesagt.“
    „Sie hat recht. Und jetzt wollen wir mal sehen, ob du auch in der Küche zu gebrauchen bist. Du kannst mir beim Kartoffelschälen helfen.“
    Alex sah sie erstaunt an. „Ich?“
    „Natürlich.“ Tante Betty hielt ihm die Hand hin. „Alle guten Seeleute schälen Kartoffeln.“
    Alex ging mit den beiden ins Haus, während Mari das Boot vertäute und die Segel einholte. Sie bemühte sich nach Kräften, nicht davon zu träumen, bei Alex zu bleiben und Nikos wieder zu sehen.
    Es wäre viel besser, wenn sie ihn nie wieder sah.
    „Mari!“
    Sie zuckte zusammen und drehte sich um. „Nikos?“
    Als hätte sie ihn durch ihre Träumereien herbeigerufen, kam er die Treppe zum Steg herunter. Er trug keinen Gips und hatte auch keine Krücken mehr dabei, die er aber sicher noch gebraucht hätte. Er lief so schnell und unsicher, dass es aussah, als würde er jeden Moment hinfallen.
    Mari eilte auf ihn zu. „Ich dachte, du wärst abgereist!“
    „Ich war schon auf dem Weg. Aber Julietta bekam plötzlich Wehen, sodass ich sie ins Krankenhaus fahren musste.“

7.

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