Julia Exklusiv Band 0194
und bat den Kellner, ihre Gläser nachzufüllen.
„Ja, das weiß ich“, versicherte Luc.
Mr. Taylor winkte ihnen zu und ging zu den übrigen Gästen.
„Wir können sicher bald gehen, oder?“
„Ja. Wie hat dir denn die traditionelle englische Hochzeit gefallen?“
„Vielleicht ein bisschen zu lang. Mein Englisch geht mir allmählich aus.“
„Wie sonst im Bett“, flüsterte sie ihm zu.
Sein Blick verdunkelte sich augenblicklich. „Aber von jetzt an verstehst du ja alles.“
„Luc, kann ich Portia für einen Moment entführen?“, fragte Hai. „Marianne möchte mit ihr sprechen.“
Nur zögernd ließ Luc Portia gehen, während er Hai und dessen Trauzeugen begleitete.
Marianne wartete in ihrem Zimmer. Sie hatte bereits das Kostüm angezogen, das sie auf der Hochzeitsreise tragen wollte. „Nun, Portia, jetzt ist der Knoten geknüpft.“
„Bist du glücklich?“
„Ja, sehr. Übrigens, Luc sieht ganz zufrieden aus. Hat sich alles wieder geregelt?“
„Luc und ich werden zwischen seinem Apartment in Paris und meinem in London pendeln.“
„Damit haben wir also beide ein Happy End“, stellte Marianne mit Genugtuung fest.
„Eigentlich habe ich für mich ja nicht mehr daran geglaubt“, sagte Portia, und beide Freundinnen umarmten sich. Dann klopfte es an der Tür.
„Beeil dich, Mrs. Courtney, oder wir verpassen das Flugzeug“, rief Hai. „Außerdem wartet hier ein anderer Mann bereits ganz ungeduldig. Luc will seine Frau zurück.“
Die beiden Frauen sahen sich lächelnd an und folgten dann den Männern, die draußen warteten.
„Warum habt ihr eigentlich in London geheiratet?“, fragte Marianne beim Hinausgehen.
„Das war der schnellste Weg, um Portia dazu zu bringen, mir ihr Jawort zu geben. Eine Hochzeit in der Provence zu planen, während die Braut in London wartet, war doch zu umständlich.“
„Zuerst haben wir unsere Flitterwochen in diesem herrlichen Schlösschen verbracht“, erklärte Portia.
„Aber die Zeit war einfach zu kurz“, stellte Luc fest.
Später verabschiedeten sie die Gäste der Taylors und machten sich selbst auf den Weg.
„Es ist nur ein paar Kilometer von hier“, sagte Luc, „dort habe ich uns ein Zimmer reserviert, wo wir endlich allein sind.“
„Du bist ein aufgeweckter Mann, Luc Brissac. Warum habe ich nur nicht selbst daran gedacht?“
„Weil du eine Frau bist.“
„Was hat das damit zu tun?“
„Nun, ein frisch verheirateter Mann, der seine Frau zwei Wochen lang nicht gesehen hat, möchte natürlich mit ihr allein sein, wenn er sie wieder sieht. Das ist bei Frauen leider anders.“
„Nicht bei dieser“, sagte Portia und lächelte ihrem Mann vielversprechend zu. „Deine Frau stimmt vollkommen mit dir überein. Kannst du nicht ein wenig schneller fahren?“
– ENDE –
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