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Julia Exklusiv Band 0194

Julia Exklusiv Band 0194

Titel: Julia Exklusiv Band 0194 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Violet Winspear , Lynne Graham , Catherine George
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haben?“
    „Vielleicht. Zumindest will ich die erste Fähre in St. Malo erreichen. Ich hätte eine Nachricht hinterlassen, wenn ich niemanden angetroffen hätte.“
    „Sie sollten jetzt noch nicht gehen, sondern auf Luc warten. Er ist mit einer Nachricht auf dem Weg zu seiner Schwester. Aber in der Zwischenzeit könnten wir Ihre Beziehung zu meinem Sohn vielleicht in das rechte Licht rücken.“
    Portia kam langsam die Treppe herunter. „Madame, das wird nicht nötig sein, denn ich werde ihn nicht heiraten.“
    „Was meinen Sie?“
    „Luc hat mich gefragt, ob ich ihn heiraten will, und ich habe abgelehnt.“
    „Eine Frau wie Sie will er heiraten?“
    Portia konnte nur staunen, wie sich die damenhafte Regine Brissac in wenigen Sekunden in eine Furie zu verwandeln imstande war. „Frauen wie Sie haben überhaupt kein Recht auf einen Mann wie meinen Sohn“, donnerte sie.
    „Gut, Madame“, sagte Portia eiskalt, „meine Anwesenheit scheint hier ja nicht mehr erwünscht zu sein. Da ist es besser, ich gehe gleich.“
    „Nein, vorher haben wir noch miteinander zu reden“, widersetzte sich die ältere Frau.
    „Ich kann nicht einsehen, warum ich nicht zu Luc passen sollte, Madame.“
    „Das kann ich mir denken.“
    „Als ich Luc von meinem Leben im Turret House erzählt habe … kennen Sie das Haus?“
    „Aber ja“, sagte Regine Brissac bitter. „War das nicht Ihr Zuhause?“
    „Nein, meine Mutter hatte nur nach dem Tod meines Vaters dort die Stelle einer Haushälterin angenommen. Doch als ich Luc davon erzählte, musste ich unfreiwillig einen Monat unterschlagen.“
    „Und was ist damals passiert?“
    „Ich habe nicht die leiseste Ahnung“, gestand Portia verzweifelt. „Das Einzige, woran ich mich noch erinnern kann, ist die Beerdigung meiner Mutter. Dann weiß ich erst wieder, was einen Monat danach geschah, als der Krankenwagen Mr. Radford in die Klinik brachte, wo er wenig später starb. Ich habe dann bald das Anwesen verlassen und bin bei Freunden unserer Familie untergekommen.“
    „Wollen Sie damit sagen, dass Sie sich überhaupt nicht an jenen September erinnern können?“, fragte Madame Brissac ungläubig.
    Portia sah sie verwundert an. „Sie wissen, dass es September war?“
    „Wenn jemand, dann ich. Was verursacht denn diese Gedächtnislücke?“
    „Der Arzt, den ich aufsuchte, glaubte, dass ich mich vor dem Gedanken fürchte, ich hätte Mr. Radfords Schlaganfall verursacht. Und weil mir dieser ganze Monat fehlt, deshalb kann ich Luc auch nicht heiraten. Aber nun sagen Sie mir doch, weshalb Sie nach mir suchen ließen. Kannten Sie Mr. Radford?“
    „Nein, dieser Mann interessiert mich nicht. Außerdem glaube ich dieses fromme Märchen von der Gedächtnislücke noch nicht. Trotzdem kann ich Ihnen dann vielleicht helfen, diese Lücke aufzufüllen.“
    „Wie meinen Sie das?“
    „Kommen Sie, ich zeige Ihnen etwas. Folgen Sie mir in die Dachkammer.“ Oben angelangt, schloss Regine Brissac die Tür auf und schob Portia ins Zimmer.
    Portia blieb wie angewurzelt stehen, als sie zwei große Fotografien sah, die an der gegenüberliegenden Wand hingen. Auf dem einen war sie als junges Mädchen im Bikini zu sehen, braun gebrannt und glücklich lächelnd. Das andere zeigte einen Jugendlichen mit langen blonden Haaren, der Regine Brissac sehr ähnlich sah.
    Zu spät bemerkte Portia, dass die früher so gefürchtete Hitze wieder in ihr aufstieg und ihr nebelig vor den Augen wurde. Im nächsten Augenblick lag sie ohnmächtig zu Madame Brissacs Füßen.

12. KAPITEL
    Als Portia wieder zu sich kam, kniete Regine Brissac neben ihr.
    „Gut, dass Sie wieder aufgewacht sind. Kann ich Ihnen helfen?“
    Portia glaubte zu bemerken, dass Lucs Mutter etwas von ihrer Feindseligkeit abgelegt hatte. Deshalb nahm sie auch gern die Hilfe ihrer Gastgeberin an, die sie langsam zu ihrem Zimmer brachte. Als sie dann sicher im Bett lag, war sie sehr erleichtert, auch darüber, dass Madame Brissac sie allein ließ.
    Lucs Mutter kehrte aber nach wenigen Augenblicken zurück. „Hier, trinken Sie den Cognac. Sie sehen ja aus wie ein Gespenst.“
    „Danke“, sagte Portia, der es nach einem Schluck von dem kräftigen Getränk schon wieder besser ging.
    Regine Brissac hatte sich einen Stuhl herangezogen. „Es tut mir leid, dass ich schuld an Ihrer Ohnmacht bin. Aber nun müssen Sie doch zugeben, dass Sie Oliver kennen.“
    Portia nickte. „Ich schätze, dass der Junge auf dem Foto ihr Sohn ist. Er nannte sich Olly.

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