Julia Exklusiv Band 0194
Offenbar war in ihrer kurzen Abwesenheit die Wäsche gewechselt worden.
„Das war nur der Anfang“, raunte er ihr zu. „Du wirst schnell lernen.“
Sie konnte den Blick nicht von ihm wenden. Seine sinnliche Ausstrahlung war einfach überwältigend. Du wirst es den Rest deines Lebens bereuen, warnte ihr Gewissen. Du wirst dich dafür hassen.
„Denk an Wonnen, die deine kühnsten Träume übertreffen.“ Er senkte sich auf sie herab.
Vielleicht konnte sie ja lernen, sich nicht zu hassen. Schicksal, so hatte er es genannt. Es war sinnlos, sich gegen das Schicksal zu wehren. Genauso sinnlos wie der Versuch, sich gegen dieses verheißungsvolle Lächeln wehren zu wollen, das ihr fast den Verstand raubte.
„Ich denke …“, behauptete sie träge.
„Fühle …“ Er glitt zwischen ihre Schenkel. „Bis dir egal ist, welcher Tag heute ist oder welche Uhrzeit, bis deine Sehnsucht nach mir deine Gedanken beherrscht, dein Handeln steuert.“
Eine dunkle Vorahnung beschlich sie. „Du willst, dass ich dich liebe.“
„Ja.“ Sharif betrachtete sie eindringlich.
„Damit du mich wieder wegschicken kannst“, folgerte sie leise.
„Wenn du mir gefällst, schicke ich dich vielleicht nur bis in meine französische Villa“, erwiderte er ungerührt. „Dort könnte ich dich besuchen, wann immer ich will. Deine Lage wäre dann wesentlich schlechter, denn du würdest jedes Mal aufspringen, wenn das Telefon klingelt, und wünschen, ich wäre am Apparat, und würdest nie wagen, nicht verfügbar zu sein.“
„Du hast eine blühende Fantasie“, erklärte Faye und rang sich ein Lächeln ab. „Kein Harem mehr, aber dafür Sklaverei.“
„Ich wäre der einzige Nutznießer.“
„Nun, dein Ego lässt auch keinen Raum für einen zweiten.“
Er warf den Kopf zurück und lachte. Dann küsste er sie, bis sie nichts anderes mehr fühlte als ihn und ihr grenzenloses Verlangen.
Faye erwachte im Morgengrauen. Die unterschiedlichsten Wahrnehmungen stürmten auf sie ein: Sharifs Umarmung, die scheinbare Schwerelosigkeit ihrer Beine und eine unbeschreibliche Zufriedenheit.
„Bist du glücklich?“, raunte er, zog sie fester an sich und hauchte ihr einen Kuss auf die Schulter.
Ein prickelnder Schauer durchrann sie. „Wie im Himmel.“ Sie spürte seine rauen Brusthaare an ihrem Rücken und seine muskulösen Schenkel an ihren Hüften. Ja, sie musste im Himmel sein.
Erotische Bilder der Nacht kamen ihr in den Sinn. Bilder, die sie gleichermaßen aufwühlten und jene berauschende Hitze in ihr auslösten, der sie nicht widerstehen konnte – genauso wenig, wie sie Sharif widerstehen konnte. Jetzt begriff sie, warum sie sich damals seinetwegen zur Närrin gemacht hatte. Es hatte nicht an seinem umwerfend attraktiven Äußeren oder seiner charismatischen Persönlichkeit gelegen, sondern an seiner erotischen Ausstrahlung. Diese Sinnlichkeit war ebenso Teil von ihm wie die eiserne Selbstdisziplin, die er nach außen hin zur Schau trug.
So ist es also, wenn man die Geliebte eines Arabers ist, überlegte sie verträumt. Es war die Eintrittskarte zum Paradies.
„Gut.“ Sharif ließ die Hände über ihre Brüste gleiten.
Instinktiv drängte sie sich ihm entgegen. „Alles ist gut.“Verwundert über ihre spontane Reaktion und das Verlangen, das er jederzeit in ihr wecken konnte, fragte sie sich, ob sie unersättlich sei. War es normal, einen Mann so sehr zu begehren, wie sie Sharif begehrte?
„Dann bin ich auch glücklich.“ Er liebkoste die steil aufgerichteten, festen Knospen.
Faye war verloren. Seufzend schloss sie die Augen und gab sich ganz ihren köstlichen Empfindungen hin. Seine Berührungen waren wie eine Droge, nach der sie süchtig war.
„Obwohl ‚glücklich‘ eine Untertreibung ist“, fügte er hinzu. „Du bist sehr leidenschaftlich.“
Sie brachte kein Wort über die Lippen. Es gibt kein Gestern, kein Heute, kein Morgen, sagte sie sich. Keinen Grund zu denken, wenn sie es nicht wollte, denn Denken konnte die Euphorie vertreiben, die sie beflügelte.
„Man könnte meinen, du seist allein für mich geschaffen worden.“ Ein Anflug von Bitterkeit schwang in seiner Stimme mit, aber dann bedeckte er ihren Hals mit einer Flut federleichter Küsse.
Er rieb sich an ihr, ließ sie seine Erregung spüren, und sie schmiegte sich an ihn – bebend, wartend, ungeduldig, atemlos. Aufreizend langsam begann er, das Zentrum ihrer Weiblichkeit zu erforschen, zunächst scheinbar zögernd, dann immer zielstrebiger und
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