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Julia Extra 260

Julia Extra 260

Titel: Julia Extra 260 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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allein auf der Bühne stehen.
    Aufgeregt blickte sie durch eine Lücke imVorhang. Theo hatte sich so hingesetzt, dass er auf die Bühne blicken konnte, Lexis saß an seiner Seite.
    Lexis war nicht von Interesse, aber Theo sah unwiderstehlich sexy aus. Doch auch das durfte für Miranda nicht von Interesse sein.
    Sie atmete tief durch und trat ins Scheinwerferlicht.

3. KAPITEL
    Das erste Lied kam perfekt und wurde mit stürmischem Beifall bedacht. Mirandas Selbstbewusstsein wuchs. Sie hatte sich auf einen Barhocker gesetzt und stimmte eine beliebte Ballade an, die gut zu ihrer rauchigen Stimme passte.
    Das dritte Lied sah vor, dass sie um die Tische herumging. Allerdings hatte sie nicht bedacht, wie schwierig es war, das Mikrofon mit einer Hand aus der Halterung zu lösen. Als sie es schließlich geschafft hatte, war sie so nervös, dass sie auch noch mit dem Absatz im Saum ihres Kleides hängen blieb. Ein Raunen ging durch das Publikum, als sie stolperte. Im nächsten Moment wurde sie von starken Händen aufgefangen.
    „Heute Abend geht alles schief, oder?“
    Theo hatte sie vor einem Sturz auf ihren verletzten Arm bewahrt. Statt dankbar zu sein, hatte Miranda das Gefühl, in akuter Gefahr zu schweben, weil Theo ihr so nah war.
    „Alles in Ordnung?“, fragte er besorgt.
    Das beruhigte sie. Wie Komplizen lächelten sie einander zu, was sofort wieder eine beunruhigende Wirkung auf Miranda hatte. „Mir ist nichts passiert“, behauptete sie leise, als sie wieder auf beiden Beinen stand.
    Vor dem Publikum zog Miranda die Situation ins Komische, während Theo an seinen Tisch zurückkehrte, und hatte damit die Zuschauer schnell auf ihrer Seite. Nur die mit Brillanten behängte Lexis musterte sie weiterhin kühl und abweisend.
    Miranda ließ sich nicht beirren, und die restlichen Lieder sang sie ohne weitere Zwischenfälle. Allerdings pochte ihr Herz jedes Mal heftig, wenn sie Theo ansah. Als er schließlich aufstand, Lexis fürsorglich einen Paschminaschal um die Schultern legte und die Blondine hinausführte, war Miranda fast enttäuscht.
    Am Ausgang drehte Theo sich noch einmal um und fragte sich, ob Miranda seine Abwesenheit bemerken würde. Doch sie ging ganz in der Musik auf. So wurde ihm ein weiterer Blick in Mirandas wunderschöne smaragdgrüne Augen verwehrt. Noch niehatte eine Frau ihn gleichzeitig so fasziniert und verärgert. Einerseits war sie verletzlich, im nächsten Moment dann wieder angriffslustig. Und sie sah fantastisch aus mit ihrem schwarzen Haar und dem Pfirsichteint.
    Bisher hatte er sie nur als Violinistin gekannt; dass sie auch eine gute Sängerin war, hätte er nicht gedacht. Ihre Stimme hatte einen ganz besonderen Reiz: samtig, rauchig und mit viel Soul. Der Klang berührte ihn im tiefsten Innern und wühlte ihn auf. Das war ihm noch nie passiert.
    Die Frau, die sein Großvater für ihn ausgesucht hatte, ließ ihn dagegen kalt. Lexis war ein verwöhntes Society-Girl, das nur Spaß haben wollte und sich auf Kalmos schrecklich langweilte, denn hier gab es keine exklusiven Clubs, vor denen Paparazzi darauf warteten, die oberen Zehntausend abzulichten, und mit deren Hilfe sie es auf die Titelseiten der Gazetten schaffen könnte.
    Sie hatte Theo gebeten, ihr den nächstmöglichen Rückflug zu buchen, und genau das hatte er jetzt vor. Zwar setzte er damit den Vertrag aufs Spiel, den er mit Dimitri geschlossen hatte, doch vielleicht war das Schicksal gnädig mit ihm – in Gestalt von Miranda Weston, die all das verkörperte, vor dem sein Großvater ihn gewarnt hatte. Aber genau das machte für Theo erst den Reiz aus.
    „Wir haben eine Liege und einen Sonnenschirm am Strand für dich aufgestellt.“
    „Spiros?“ Schlaftrunken hatte Miranda den Hörer abgenommen, gähnte herzhaft und sah auf den Wecker. Schon so spät? „Entschuldige, ich habe den Wecker nicht gehört und verschlafen.“
    Spiros lachte vergnügt. „Schlaf dich ruhig aus. Du sollst dich ja bei uns erholen. Agalia und ich wollten uns nur für deine wundervolle Vorstellung gestern Abend bedanken.“
    Miranda stand auf und ging auf den Balkon hinaus. „Ja, ich kann den Sonnenschirm sehen, oh, vielen Dank!“
    Sie klingt aufgeregt wie ein Kind, dachte Theo, der neben Spiros stand und das Gespräch mitgehört hatte. Vielleicht entspannt sie sich langsam, und ich kann sie näher kennenlernen. Er klopfte seinem alten Freund auf die Schulter. „Vielen Dank, Spiros. Bis später.“
    Spiros sah ihn wissend an. „Ich glaube, wir werden

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