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Julia Extra 260

Julia Extra 260

Titel: Julia Extra 260 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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dich in der nächsten Zeit öfter bei uns sehen, Theo.“
    Theo lächelte nur, setzte eine Sonnenbrille auf und machte sich seine eigenen Gedanken.
    Kaum hatte Miranda es sich auf der Liege gemütlich gemacht, da schrak sie auch schon wieder hoch. Das Heulen des Außenborders klang wie eine Warnung.
    Ihr Herz klopfte aufgeregt, als sie gespannt die in der Sonne glitzernde See nach dem Rennboot absuchte. Sowie sie es entdeckt hatte, griff sie nach ihrem Pareo und sammelte ihre Sachen ein.
    „Sie laufen doch nicht etwa vor mir davon, oder?“
    Wie war er nur so schnell an Land gekommen? „Nein, ich flüchte nicht vor Ihnen“, behauptete sie so kühl wie möglich.
    „Ist das ein Privatstrand?“ Er ließ den Blick über den verlassenen Strand gleiten. „Oder kann jeder sich hier hinsetzen?“
    „Tun Sie sich keinen Zwang an. Ich werde Sie nicht davon abhalten, sich hier auszuruhen.“
    „Wie könnte ich einer so charmanten Einladung widerstehen?“
    Wenigstens ist er nicht halbnackt wie gestern auf dem Boot, dachte Miranda erleichtert und ließ den Blick über ausgefranste, ausgeblichene Jeansshorts und ein ärmelloses T-Shirt gleiten. In der Aufmachung wirkte Theo wie ein Leichtmatrose – durchtrainiert, mit vom Wind verwehtem Haar und einem frechen Lächeln.
    Graziös lehnte Miranda sich zurück und schob sich die Sonnenbrille auf die Nase. „Warum sind Sie hier, Theo?“
    „Um Sie zu sehen, natürlich.“ Er ging neben ihr in die Hocke und war ihrem Gesicht so nah, dass er bemerkte, wie schnell ihr Puls am Hals pochte. Es bedurfte großer Anstrengung, vor ihr zu verbergen, wie sehr ihn das erregte. „Habe ich Ihnen wehgetan, als ich Sie gestern Abend am Arm festgehalten habe?“
    „Sie haben lediglich meinen Stolz verletzt.“
    „Das tut mir leid. Nehmen Sie meine Entschuldigung an?“ Erleichtert registrierte er ihr bejahendes Nicken. „Ich hatte vergessen, dass Sie eine Verletzung am Arm haben.“ Obwohl er merkte, wie unangenehm ihr das Thema war, fuhr er fort. Irgendjemand musste mit ihr darüber sprechen. „Ich betrachte Sie nicht so, Miranda“, sagte er ruhig.
    „Ich weiß nicht, was Sie meinen.“
    Sie war wieder sichtlich angespannt. „Ich beurteile Sie nicht nach Ihrer Verletzung, Miranda. Deshalb habe ich sie auchvergessen“, erklärte er.
    „Dann war das keine Unachtsamkeit?“
    „Nein, ich wollte mich mit Ihnen unterhalten, nicht mit Ihrem Arm.“
    Das zauberte fast ein Lächeln auf ihr schönes Gesicht. „Ich war bei Ihrem ersten Konzert in der Royal Albert Hall in London, Miranda.“
    „Ach so. Jetzt verstehe ich.“
    „Sie dachten, meine Behauptung, Sie in London gesehen zu haben, wäre gelogen, oder?“
    „Na ja …“
    Natürlich hatte sie ihn für einen Lügner gehalten.
    „Dann haben Sie mich auf meiner ersten und letzten Konzerttournee gesehen.“
    Und jetzt lebte sie in ihrer eigenen Welt. „Der Unfall ist demnach also in London passiert.“
    Es war nur zu offensichtlich, dass sie nicht über dieses Thema reden wollte. Theo fragte sich, was sie zu verbergen hatte. Heute würde er das jedenfalls nicht erfahren. Er richtete den Blick gen Himmel. „Die Sonne macht jeden müde. Sie haben wohl keine Lust, sich zu unterhalten.“
    „Doch, immerhin haben Sie mir noch nicht gesagt, worüber Sie mit mir reden wollten.“
    „Ich möchte Sie zu einer Party heute Abend an Bord meiner Yacht einladen.“
    Er zuckte zurück, als sie sich abrupt aufsetzte.
    „Soll ich für Sie den Clown spielen, oder brauchen Sie eine Kellnerin, Theo?“
    „Weder noch.“ Er stand auf und entfernte sich einige Schritte. „Ich lade Sie ein, mein Gast zu sein.“
    Über den Rand der Sonnenbrille hinweg musterte sie ihn, offensichtlich, um herauszufinden, ob sie ihm trauen konnte. „Ich soll Ihr Gast sein?“
    „Genau.“ Er sah zu, wie sie die Brille zurechtrückte und den Blick zu der eleganten Yacht gleiten ließ, die er stets als Spielzeug betrachtet hatte, mit dem man seine Mitmenschen beeindrucken konnte. Die meisten Leute, die er kannte, freuten sich über eine Einladung auf seine Yacht. Und Miranda? Würde das süße Leben an Bord sie daran erinnern, was sie alles verloren hatte, seit der Unfall ihre kurze Karriere so abrupt beendet hatte?
    Wieder sah sie ihn über den Rand der Brille hinweg an. „Danke, Theo, ich komme gern.“
    Ganz ruhig, ganz unaufgeregt kam diese Antwort. Darauf hatte er kaum zu hoffen gewagt. Sein Herz hüpfte vor Freude, doch er ließ sich nichts anmerken.

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