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Julia Extra 260

Julia Extra 260

Titel: Julia Extra 260 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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selbst aufpassen.“
    Miranda lächelte über den äußerst entschlossenen Gesichtsausdruck der anderen jungen Frau. „Falls du mal eine Freundin brauchst …“
    „Dann werde ich mich vertrauensvoll an dich wenden. Danke, Miranda. Ich muss mich übrigens noch bei dir entschuldigen, weil ich gedacht hatte, du wärst auch nur hinter dem Geld her wie die anderen. Jetzt weiß ich es besser.“
    Miranda fragte sich, warum Lexis plötzlich so beunruhigt schien. „Hast du noch etwas auf dem Herzen, Lexis? Dich bedrückt doch etwas, oder?“
    Lexis sah sie an, wandte dann aber schnell den Blick ab. Offensichtlich fiel es ihr schwer, die richtigen Worte zu finden.
    „Komm schon, sag mir, was los ist! Wir können einander doch vertrauen.“
    Lexis seufzte und biss sich auf die Lippe.
    „Geht es um Theo? Wenn du glaubst, er hätte etwas gegen meine Unabhängigkeit, täuschst du dich. Ich werde eine Stiftung zur Förderung junger talentierter Musikstudenten gründen, und Theo hat versprochen, mir bei dem erforderlichen Papierkram zu helfen.“
    „Du hast wirklich keine Ahnung, warum Theo dich geheiratet hat, oder?“
    „Er liebt mich.“ Miranda verstummte, als sie Lexis’ Gesichtsausdruck bemerkte. „Was wolltest du mir sagen, Lexis?“
    „Es tut mir so leid. Das hast du nicht verdient.“
    Miranda wappnete sich gegen das, was nun gleich kam. „Mach es nicht so spannend, Lexis!“
    „Theo musste heiraten, weil Dimitri das testamentarisch verfügt hatte.“
    „Was hat unsere Ehe mit Dimitris Testament zu tun? Das kann nicht sein, du hast sicher etwas falsch verstanden.“ Miranda schüttelte den Kopf. „Theo hat mich aus Liebe geheiratet. Er möchte eine zufriedene, glückliche Familie mit mir gründen. Von dieser Verwandtschaft hat er genug.“ Sie deutete auf den kleinen Salon.
    Lexis stöhnte frustriert. „Theo hat mit Romantik nichts im Sinn. Ich weiß natürlich nicht, was er dir erzählt hat, aber Theo hat diese Heirat kühl und überlegt geplant, um die Kontrolle über die Reederei in die Hände zu bekommen und die Macht an sich zu reißen. Mit Liebe auf den ersten Blick hat das nunwirklich nichts zu tun. Entschuldige, dass ich dir diese Illusion rauben muss.“
    Miranda lachte ungläubig. „Kontrolle? Macht? Ich kann dich beruhigen, Lexis. Meine Familie übt sicher keinen Einfluss auf die Kreise aus, in denen Theo sich bewegt, selbst wenn man bedenkt, dass meine Zwillingsschwester mit einem Prinzen verheiratet ist.“ Lexis musste sich einfach irren!
    „Du willst es nicht verstehen, oder?“
    „Erzähl mir einfach alles, was du über diese Angelegenheit weißt, Lexis.“ Die Erfahrung hatte sie gelehrt, dass sie unangenehmen Dingen lieber gleich die Stirn bieten sollte, sonst wurde alles noch viel schlimmer und nahm eine unkontrollierbare Eigendynamik an. Daher nahm sie sich vor, Lexis in Ruhe zuzuhören und dann zu entscheiden, was zu unternehmen war.
    „Okay, ich fange noch mal von vorn an“, sagte Lexis. „Dimitri hat testamentarisch verfügt, dass Theo verheiratet sein muss, bevor ihm die Mehrheit an der Reederei überschrieben wird. Sollte er bei Dimitris Tod noch Junggeselle sein, würde er alles verlieren. Dimitri wollte einfach sicherstellen, dass die Dynastie fortbesteht.“
    Miranda schwieg eine Weile. Dann sah sie auf und fragte: „Dann bin ich also die Zuchtstute?“
    „Es tut mir wirklich schrecklich leid, Miranda, dass du es von mir erfährst, aber ich wette, niemand sonst hätte dir die Wahrheit gesagt.“
    Die Besprechung war vorbei, Theo hatte sein Ziel erreicht. Jetzt war es an der Zeit, sich der nächsten Herausforderung zu stellen. Lächelnd schob Theo die vor ihm liegenden Papiere zusammen und steckte sie ein.
    Er freute sich auf romantische Stunden mit Miranda. Wenn er nur ihre Stimme hörte, empfand er tiefe Liebe für seine Frau. Sie war so zärtlich, so voller Hingabe. Obwohl er versucht hatte, sich gegen alle Gefühle zu wappnen und sich nur aufs Geschäftliche zu konzentrieren, war es ihr gelungen, ihm mit einer einzigen tröstenden Umarmung zu zeigen, worauf es im Leben ankam.
    Er war es stets gewohnt, sein Herz gegenüber Menschen zu verschließen, die dafür bezahlt worden waren, sich um ihn zu kümmern. Das hatte ihn abgehärtet. Bevor Miranda in sein Leben getreten war, hatte er überhaupt nicht gewusst, was Zärtlichkeit hieß. Miranda hatte ihm gezeigt, was grenzenlose, bedingungslose Liebe war. Von ihr hatte er gelernt, dass eine einfache Berührung, ein

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