Julia Extra 260
Ernst?“ Emily lächelte anzüglich und deutete auf die beiden Männer, die an der Reling standen und in ein Gespräch vertieft waren.
„Nein, ich bin froh, dass alles so gekommen ist.“
Die Schwestern hatten gerade noch Zeit, ein verschwörerisches Lächeln auszutauschen, da kam auch schon ihre Mutter auf die beiden zugestürzt.
„Wir werden auf dem Achterdeck erwartet, meine Lieben.“ Mrs. Weston trug einen breitkrempigen Hut mit lila Federn und war voll in ihrem Element.
„Beruhige dich, Mutter. Das ist doch nicht die erste Hochzeitsfeier für dich“, sagte Miranda lächelnd.
„Nein, aber die erste auf der Yacht eines Milliardärs.“
„Da muss ich deiner Mutter recht geben, Miranda“, sagte ihr Vater, der ebenfalls zu ihnen getreten war.
„In Ordnung, Dad, ich gebe mich geschlagen.“ Glücklich hakte sie sich bei ihrem Vater ein und ließ sich zum Achterdeck geleiten.
Dort hatten sich bereits viele Menschen eingefunden. Agalia und Spiros wurden gerade zu Ehrenplätzen geführt und nahmen neben Lexis und Alessandros Vater Platz. „Was ist denn hier los?“, fragte Miranda erstaunt.
„Das ist mein Hochzeitsgeschenk für dich.“ Theo kam auf sie zu.
Miranda strahlte. „Was ist es? Was hast du dir jetzt wieder ausgedacht?“, fragte sie aufgeregt.
„Du wirst schon sehen“, antwortete er geheimnisvoll und trat zur Seite, um den Blick freizugeben.
Erst jetzt entdeckte Miranda die junge Chinesin in einem himmelblauen Kleid, die auf einer improvisierten Bühne vor den Hochzeitsgästen stand. Das Mädchen war noch ein Teenager! „Was soll das, Theo?“
Er legte den Finger auf die Lippen und führte Miranda zu einem Stuhl in der Mitte der ersten Reihe. „Das wirst du gleich sehen“, flüsterte Theo und setzte sich neben sie.
Nun ging Alessandro, Prinz von Ferara, gemessenen Schritts auf sie zu und überreichte ihr feierlich die Geige.
„Li Chin möchte dir vorspielen, Miranda.“
„Oh Theo …“
Das wunderschöne alte Musikinstrument schien in Mirandas Händen zu neuem Leben zu erwachen, ohne dass auch nur eine Saite berührt worden wäre. Der Augenblick war voller Symbolik.
„Die ist für dich, Miranda“, sagte Theo leise.
„Für uns beide. Wie kann ich dir je zeigen, wie viel mir dashier bedeutet oder wie sehr ich dich liebe?“
„Du könntest gleich nach Li Chins Vorstellung damit beginnen, es mir zu zeigen“, schlug Theo trocken vor.
„Ist sie unser erstes vielversprechendes Talent?“, fragte Theo, sobald der letzte Ton verklungen war.
„Ja, Li Chin hat eine bemerkenswerte Begabung. Ich kann mich nicht erinnern, je eine so perfekte Vorstellung gehört zu haben.“
„Ich schon“, sagte Theo.
Miranda lächelte ihm glücklich zu, bevor sie aufstand und der jungen Chinesin applaudierte – gemeinsam mit den Gästen.
„Die Stiftung wird ein voller Erfolg, das kann ich jetzt schon sagen.“
„Bist du sicher?“, fragte Miranda neckend.
„Ganz sicher.“
– ENDE –
Trish Wylie
Die irische Braut
I mmer näher fühlt Sean sich seiner reizvollen Kollegin Maggie. Und mit jedem Tag sehnt er sich ein bisschen stärker danach, dass aus ihrer wunderbaren Freundschaft noch mehr wird. Doch nach einem heißen Flirt, der ihn schon fast seinen für immer verloren gehaltenen Glauben an die Liebe wiederfinden lässt, zieht Maggie sich rätselhafterweise völlig von ihm zurück. Plötzlich beginnt sie sogar im Internet nach dem passenden Mann zu suchen. Obwohl sie ihn doch – davon ist Sean überzeugt – bereits gefunden hat …
1. KAPITEL
„Wir müssen uns wohl oder übel damit abfinden: Wir haben keine andere Wahl, als zusammen zu schlafen.“
Mit vor Schreck geweiteten Augen sah Maggie zu, wie Sean Anlauf nahm, sprang und auf dem Doppelbett landete. Nachdem er einige Male auf und ab gesprungen war und die schwachen Federn des Hotelbetts strapaziert hatte, rollte er sich auf die Seite und stützte den Kopf auf.
Er klopfte neben sich auf die Matratze. „Komm doch her“, forderte er sie auf und zwinkerte ihr zu. „Ich weiß doch, dass du es willst.“
Verdammt, ja, ein Teil von ihr wollte es tatsächlich.
Mit dem Rest des Nachrichtenteams des lokalen Fernsehsenders hatten sie die Polizei auf der Suche nach einem verschwundenen Zwölfjährigen begleitet und darüber berichtet. Glücklicherweise war es gut ausgegangen, man hatte den durchgefrorenen und hungrigen Jungen schließlich im Keller eines baufälligen Hauses gefunden.
Doch nun war Maggie vollkommen
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