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Julia Extra 260

Julia Extra 260

Titel: Julia Extra 260 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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die Gründe für seine Rückkehr gesprochen. Er hatte noch keinen Menschen getroffen, der es würde ertragen können, ihm zuzuhören.
    Würde Mary Margaret Sullivan es können? Könnte sie sich all den Schrecken und all die Grausamkeiten anhören, die er erlebt und gesehen hatte, und würde sie es verstehen? Er musste mit jemand darüber reden, damit er es hinter sich lassen konnte. Seit einiger Zeit schon hatte er das Gefühl, dass sie die Richtige dafür sein könnte. Es war bisher nur schlicht einfacher gewesen, sein wachsendes Vertrauen hinter einem lockeren Ton zu verbergen.
    Die Nacht damit zu verbringen, sie davon zu überzeugen, wie „gut“ er war, war allerdings eine noch reizvollere Aussicht.
    Doch vielleicht war es an der Zeit, dass sie echte Freunde wurden, sich wirklich kennenlernten. Er würde ihr nicht alles auf einmal erzählen, aber es wäre zumindest ein Anfang.
    Zehn Minuten später kam sie aus dem Bad. Beim Geräusch der sich öffnenden Tür drehte er sich um und hielt den Atem an. Es würde nicht einfach werden, sich einer Frau in einem Doppelbett zu öffnen – und erst recht nicht einer, die so aussah. Ihm fielen bessere Dinge ein, die man tun könnte. Einige, um genau zu sein.
    Es war nicht so, dass sie verführerisch angezogen war. Tatsächlich sah sie wahrscheinlich jeden Tag so aus, wenn sie ins Bett ging. Mit frisch gewaschenem Gesicht und einem schlichten Zweiteiler in Rosa. Nichts daran war vordergründig sexy. Es war mehr die Tatsache, dass sie derart süß aussah und so unbelastet wirkte.
    Zum ersten Mal in seinem weltgewandten Leben fand er also rosa Baumwollpyjamas sexy.
    „Was ist los?“
    Er blinzelte und zwang sich, in ihre grünen Augen zu schauen. Wie schaffte sie es, ohne Makeup noch besser auszusehen?
    „Was?“
    Als er nicht antwortete, schüttelte sie bloß den Kopf. „Du bist schon manchmal ein komischer Typ, O’Reilly.“
    Sean folgte ihr mit einem Blick aus dunklen Augen, als sie um das Bett herum zu „ihrer“ Seite ging und wiederum zögerte.
    Er zog die Augenbrauen hoch. „Es ist genug Platz, Mary Margaret.“
    Es war ganz und gar nicht genug Platz.
    Maggie hob die Decke, legte sich darunter und blieb so nah am Rand liegen wie nur möglich. Sie schloss die Augen. Vielleicht übermannte sie ja sofort die Müdigkeit.
    „Du schläfst schon?“
    „Ja.“
    „Gibt es keine Gutenachtgeschichte?“
    „Oh, ich höre zu. Du kannst jederzeit anfangen.“
    Er rückte näher, stützte sich auf und betrachtete ihr Gesicht. Sean lächelte, als sie ihren Mund zu einer schmalen Linie verzog und theatralisch aufseufzte. „Was ist los?“
    „Als wir hier ankamen, war ich vollkommen am Ende, und jetzt kann ich nicht schlafen.“
    Als sie die Augen wieder öffnete, lächelte er immer noch.
    Sie wandte sich zu ihm. „Also, sprich mit mir.“
    „Was möchtest du wissen?“
    Die Vorstellung, ihn nun alles fragen zu können, was sie wollte, machte sie nur noch wacher, als sie es ohnehin schon war, auch durch die Art, wie er sie vorhin angesehen hatte. Er hatte mit seinen Augen ein ungebändigtes Feuer auf sie übertragen.
    Maggie überlegte, womit sie anfangen sollte, und versuchte, seine nackte Brust zu ignorieren. „Wie kannst du zufrieden mit der Arbeit sein, die du jetzt machst?“
    „Vielleicht, weil ich so nette Kollegen habe.“
    Seans Blick wanderte von ihren großen Augen zu ihrem Haar. Der Duft ihres Shampoos war auch auf seiner Seite des Bettes wahrnehmbar. Er mochte den Geruch. Dann trafen sich wieder ihre Blicke. „Die Arbeit ist einfacher, und sie zerstört die Seele nicht so sehr. Ich denke, ich brauche das jetzt.“
    Maggie starrte suchend in die Tiefen seiner dunklen Augen. Sie suchte nach einem Beweis dafür, dass er ehrlich war, auch wenn ihr Herz ihr das schon längst gesagt hatte.
    „Etwas, das dich wieder zum Lachen bringen würde, oder?“ Ihre Stimme war tief und klang in dieser Umgebung umso intimer. „Du hast nicht viel gelacht, als ich dich kennenlernte.“
    „Nein, ich schätze, das habe ich nicht. Du warst es, die das wieder geändert hat.“
    Der Moment überwältigte sie. Jede Sekunde erwartete sie romantische Musik im Hintergrund, und dann würden sie den Abstand zwischen sich überwinden und …
    Sie schüttelte den Kopf.
    Er lachte. „Was?“
    „Es ist nur nett zu wissen, dass der Anblick durch deine Kameralinse so amüsant ist. Ich fühle mich höchst geschmeichelt“, witzelte sie.
    „Ja, du hattest schon großartige Momente vor der

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