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Julia Extra 260

Julia Extra 260

Titel: Julia Extra 260 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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zwischenmenschlichen Beziehungen verstehst du überhaupt nichts.“ Wahllos griff sie nach einem Kleid und legte es in den Koffer. Sie musste etwas tun, sonst würde sie zusammenbrechen.
    „Ich bin aber durchaus lernwillig.“
    „Zuerst musst du lernen, dein Geschäftsgebaren nicht aufs Privatleben zu übertragen. Menschen, mit denen du eine Beziehung einzugehen versuchst, haben es nicht gern, wenn sie betrogen werden.“
    „Ich bin nur an einer Beziehung mit einem einzigen Menschen interessiert.“
    „Du hast mich belogen und hintergangen, Theo.“ Miranda ließ die Sachen, die sie gerade in der Hand hielt, zu Boden gleiten. „Ich warte noch immer auf eine Entschuldigung. Wozu soll das überhaupt alles gut gewesen sein? Ging es dir wirklich nur um mehr Geld, mehr Macht und dieses grässliche Mausoleum?“
    „Du hast meinen Heiratsantrag angenommen. Ich habe dich zu nichts gezwungen.“ Theo wich zurück. Miranda entfesselte Gefühle in ihm, die ihm Angst machten. Er hatte den Eindruck, um sein Leben zu kämpfen. „Du ziehst wohl gar keinen Nutzen aus dieser Ehe? Hast du deine Musikstudenten vergessen?“
    „Ich habe mir einen Mann gewünscht, der zu seinem Wort steht.“
    „In deinen Augen bin ich also ein Lügner.“ Das konnte er nicht auf sich sitzen lassen. „Wohin willst du denn, wenn du mich verlässt? Vielleicht nach Hause? Willst du den Rest deines Lebens damit verbringen, vor Selbstmitleid zu zerfließen?“
    „Wie kannst du es wagen, mir so etwas zu unterstellen?“
    Ihre Stimme war schneidend, wie ein Peitschenknall. Mirandas Gesicht war aschfahl geworden, der Blick eiskalt. Die verletzte Hand war zur Faust geballt. Theo brach es fast das Herz, doch er musste weitermachen, wenn er Miranda nicht verlieren wollte. „Willst du dein ganzes Leben lang weglaufen, Miranda? Oder bringst du wenigstens einmal den Mut auf, zu bleiben und zu kämpfen?“
    Die verschiedensten Emotionen spiegelten sich in ihrem Blick – Schockiertheit, Wut und dann die Erkenntnis, dass Theo in diesem Punkt vielleicht recht hatte.
    „Vielleicht bin ich zu erschöpft zum Kämpfen.“
    „Das glaubst du doch selbst nicht.“
    „Ich werde meine Meinung nicht ändern, Theo. Mein Entschluss steht fest: Ich werde zu meinen Eltern zurückkehren.“
    „Du läufst also tatsächlich davon?“
    „Eben nicht. Ich gehe zurück.“
    „Und du glaubst, damit wären alle Probleme gelöst. Träum weiter, Miranda.“
    „Nein, das glaube ich nicht. Aber ich brauche Abstand.“
    „Versprichst du mir, deine Hand von einem Spezialisten untersuchen zu lassen?“
    „Wieso? Ja, vermutlich … irgendwann.“
    „Je eher, desto besser. Du musst den Tatsachen ins Auge sehen, Miranda, statt vorzugeben, der Unfall wäre nie passiert.“
    „Und wenn ich bei dir bleibe, dann schaffe ich das?“, fragte sie verzweifelt.
    Was ist damals nur geschehen? überlegte Theo, der ahnte, dass Miranda ein furchtbares Geheimnis hütete. „Ja, Miranda, denn ich werde dafür sorgen, dass du der Wahrheit ins Auge siehst. Unsere Ehe kann nur funktionieren, wenn wir offen und ehrlich miteinander umgehen.“
    „Das sagst ausgerechnet du!“
    „Ich bin bereit, mich zu ändern. Du auch, Miranda?“
    Sie seufzte tief auf. Wenn sie ihm doch nur glauben könnte! Trotz allem, was er ihr angetan hatte, liebte sie ihn von ganzem Herzen und wollte ihn nicht verlieren. Ergeben sah sie ihn an. „Okay, Theo, du hast gewonnen. Ich gebe dir eine zweite Chance.“
    Theo stieß einen Freudenschrei aus und zog Miranda überglücklich an sich.

13. KAPITEL
    Nach einer stürmischen Versöhnung fielen sie beide erschöpft in einen tiefen Schlaf.
    Mitten in der Nacht schreckte Miranda auf. „Theo!“
    „Miranda, Liebling. Ich bin ja bei dir.“ Tröstend zog er sie an sich. Offensichtlich hatte sie wieder einen Albtraum gehabt.
    Sie klammerte sich an Theo, als wollte sie ihn nie mehr loslassen. „Du hast mich also nicht verlassen?“, fragte sie schlaftrunken.
    Theo sah ihr tief in die Augen. „Wie könnte ich dich verlassen? Ich liebe dich. Du hast geträumt. Erinnerst du dich an irgendwas?“
    Hörten diese Albträume denn niemals auf? „Habe ich etwas gesagt? Konntest du was verstehen?“
    „Warum fragst du?“
    „Ich glaube, ich habe wieder von dem Unfall geträumt.“
    „Erzähl mir davon, Miranda. Wir wollten doch keine Geheimnisse mehr voreinander haben.“
    Sie wurde blass und rang mit sich. Vielleicht war es an der Zeit, sich die ganze Sache von der Seele zu reden.

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