Julia Extra 260
rasch zu ihm ins Bett schlüpfte. Es war ihr irgendwie peinlich, dass er sie dabei erwischt hatte, wie sie so dagestanden hatte.
„Die Frau aus meinem Traum.“
„Welche Frau aus welchem Traum?“ Sie zog sich die Decke bis zur Kinnspitze hinauf.
„Den Traum, den ich hatte, kurz bevor ich Beville Holdings gekauft habe. Ich habe diese Frau auf dem riesigen Plakat gesehen,die Werbung für ihr Shampoo machte. Sie war von hinten fotografiert worden, nackt, und ihr wunderbares blondes Haar fiel über ihren Rücken hinunter. Sie sah ganz genauso aus wie du vor einer Minute …“
Er vergrub seine Finger in ihrem schweren Haar. „Leah, du musst das Gesicht von Beville Holdings werden“, sagte er eindringlich.
„Was?“
„Ich habe basierend auf diesem Traum eine neue Werbekampagne entworfen. Gestern habe ich mit Harry darüber gesprochen, und er sagte, der Erfolg hinge maßgeblich davon ab, dass ich das richtige Model dafür finde.“
„Harry wer?“
„Harry Wilde. Er ist ein Werbegenie und ein Freund von mir.“
„Aber ich bin kein Model, Jason.“
„Du bist schöner als die meisten.“
„Aber … aber was ist mit meinen Narben?“
„Niemand wird sie sehen. Das verspreche ich dir.“
„Der Fotograf wird sie sehen.“
„Du musst nicht wirklich nackt sein. Du musst nur von der Hüfte aufwärts nackt aussehen. Du kannst einen tiefen Sarong umbinden.“
„Ich weiß nicht, Jason …“
„Du wärest perfekt, Leah. Und es würde dir Spaß machen.“
„Das bezweifle ich.“
„Die Bezahlung wäre auch erstklassig. Viel besser als dein jetziges Gehalt.“
„Ich bin nicht wirklich auf das Gehalt angewiesen, Jason. Ich habe diesen Treuhandfonds von meiner Mutter und …“
„Leah, du magst es, dein eigenes Geld zu verdienen“, unterbrach er sie. „Warum hättest du dir sonst einen Job suchen sollen?“
„Ich wollte mir beweisen, dass ich es schaffen kann.“
„Was du getan hast. Und ich bewundere dich dafür. Nun gönn dir eine neue Herausforderung und tu dies.“
„Du kannst ganz schön überzeugend sein, weißt du das?“
„Daran habe ich lange gearbeitet.“
„Du bist sehr daran gewöhnt, immer das zu bekommen, was du haben willst.“
„Bei dir gelingt mir das aber nicht. Du willst nicht einmalbei mir einziehen.“
„Das wirst du überleben.“
„Du hast ihn sehr geliebt, nicht wahr?“
Die Frage überrumpelte sie für einen Moment. „Man heiratet jemanden normalerweise nicht, wenn man ihn nicht liebt“, gab sie schließlich vorsichtig zurück.
„Das ist wahr.“
„Diese Unterhaltung ist für meinen Geschmack viel zu ernst“, erklärte Leah. „Ich gehe jetzt duschen, dann werde ich deine klinisch weiße Küche aufsuchen und Frühstück machen.“
„Du magst dieses Apartment nicht besonders, oder?“, fragte er, ehe sie aufstehen konnte. „Nun mach schon. Sag mir die Wahrheit.“
„Die Wahrheit? Okay. Es ist die kälteste, seelenloseste Wohnung, die ich je gesehen habe.“
Er lachte amüsiert. „Das finde ich auch.“
„Warum hast du sie dann gekauft?“
„Weil sie praktisch war und ein sehr gutes Investment. Und weil sie dem Besitzer zu dieser Zeit entsprach“, fügte er zögernd hinzu.
„Entscheidungen, die man trifft, nachdem jemand gestorben ist, sind nie besonders gut“, versetzte sie. „Mein Vater wollte unser Haus verkaufen, nachdem Mum gestorben war. Wahrscheinlich hätte er etwas ganz Ähnliches gekauft. Ich habe mich ihm hartnäckig widersetzt, und daraufhin hat er es schließlich gelassen. Aber ich mache mir immer noch Gedanken. Es ist kein gutes Zeichen, dass er das Boot verkaufen will, das er nach Mum benannt hat.“
„Ich könnte das Boot für dich kaufen, wenn du willst.“
Leah warf ihm einen warnenden Blick zu. „Du wirst mir gar nichts kaufen, Jason Pollack. Nichts Teures, jedenfalls. Blumen und Schokolade sind in Ordnung. Aber keine Boote, Diamanten oder andere derartige Dinge, die reiche Männer ihren hörigen Geliebten schenken.“
„Du bist nicht meine hörige Geliebte“, brummte er und zog sie auf sich. „Auch wenn ich mir das wünschen würde.“
„Würdest du das?“
„Und ob“, murmelte er, während er sie in eine sitzende Position schob, mit je einem Knie neben seinen Hüften.
„Ich sagte, dass ich duschen wollte“, bemerkte sie und versuchtedabei, nicht dem Verlangen nachzugeben, das er so leicht in ihr erzeugte. „Außerdem muss ich zu Hause anrufen. Sosehr ich mich auch über meinen Vater ärgere, ich
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