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Julia Extra 260

Julia Extra 260

Titel: Julia Extra 260 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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später zurückkommen würdest.“
    „Das war sehr vorausschauend von dir. Was hat sie gesagt?“
    „Ich bin mir nicht ganz sicher. Sie murmelt manchmal so vor sich hin. Aber ich glaube, es war etwas wie ‚das wurde aber auch Zeit‘ .“
    „Oh …“
    Joachim lächelte. „Du klingst ein bisschen pikiert, weil wir nicht vollkommen schockiert sind, Leah.“
    „Bei dir wundert mich das gar nicht. Schließlich hast du uns ja genau aus diesem Grund zusammengebracht, oder? Obwohl der Himmel allein weiß, warum. Das würde ich wirklich gerne erfahren, Daddy. Warum hast du einen Mann wie Jason Pollack für mich ausgesucht?“
    Joachim wusste, dass es lächerlich klingen würde, wenn er sagte: Deine Mutter hat ihn mir vorgeschlagen.
    „Mir gefiel sein Bild in der Zeitung“, behauptete er stattdessen. „Ich mag Männer, die es aus eigener Kraft nach oben bringen.“
    „Mir gegenüber hast du aber angedeutet, dass er seine erste Frau wegen des Geldes geheiratet hätte.“
    „Habe ich das? Ich kann mich nicht erinnern. Vielleicht hast du einfach falsche Schlussfolgerungen gezogen. Also, was hältst du von ihm, jetzt, wo du ihn näher kennst? Hat er seine ersteFrau wegen des Geldes geheiratet?“
    „Nein. Er hat sie geheiratet, weil er sie geliebt hat. So sehr, dass er sich nie wieder verlieben und nie wieder heiraten will.“
    Joachims Enttäuschung war groß. Anscheinend hatte er einen riesigen Fehler begangen.
    Das geschah ihm ganz recht. Was hörte er auch auf Ratschlage aus dem Reich der Toten. Er hatte nie an Übersinnliches geglaubt. Plötzlich kam er sich unglaublich albern vor, weil er der geheimnisvollen Stimme gefolgt war. Natürlich war es nicht Isabel gewesen, die zu ihm gesprochen hatte, ermahnte er sich streng. Wie hatte er das auch nur einen Moment glauben können?
    „Es tut mir leid, Leah. Bist du böse auf mich?“
    „Nicht böse, Daddy. Ein wenig verärgert. Du musst wirklich lernen, dich aus dem Leben anderer herauszuhalten. Falls ich einen neuen Ehemann will, suche ich ihn mir selbst aus. Habe ich mich klar ausgedrückt?“
    „Absolut.“
    „Dennoch mögen Jason und ich uns. Sehr sogar. Also sei nicht geschockt, wenn die Zeitungen uns ein Paar nennen. Ich schätze, wir werden uns in den nächsten Wochen immer mal wieder gemeinsam in der Öffentlichkeit sehen lassen. Oh, und noch etwas anderes. Ich kündige Montag meine Stelle bei Beville Holdings und werde Model.“
    „Model! Aber … aber …“
    „Ja, ich weiß. Meine Narben. Ich werde wohl kaum ein Model für Bademoden. Aber mach dir keine Sorgen. Ich habe meinen ersten Auftrag schon in der Tasche. Ich werde das Gesicht der Beville Holdings Produkte in einer neuen Werbekampagne, die sie in ein paar Monaten lancieren wollen.“
    „Du machst Witze.“
    „Im Gegenteil. Es muss ja auch Vorteile haben, die Geliebte des Chefs zu sein.“
    „Geliebte!“
    „Geliebte. Freundin. Nenn es, wie du willst.“
    Endlich hörte Joachim es. Der versteckte Schmerz im Tonfall seiner Tochter. Es konnte nur einen Grund dafür geben. Sie hatte sich in Jason Pollack verliebt.
    Für den Bruchteil einer Sekunde empfand Joachim reine Verzweiflung. Doch dann erklang wieder diese verdammte Stimmein seinem Kopf und flüsterte ihm zu, dass alles gut werden würde.
    Gegen alle Logik verspürte er Erleichterung.
    Hab Vertrauen, mein Liebling, wisperte die Stimme.
    Es war Isabels Stimme. Er erkannte sie.
    Joachim räusperte sich. „Das ist gut“, sagte er dann. „Jason ist ein feiner Kerl.“
    „Daddy, hast du getrunken?“
    „Nur Kaffee.“
    „Er will mich nur aus sexuellen Gründen. Das ist dir schon klar, oder?“
    „Viele Beziehungen basieren am Anfang nur auf Sex, Tochter“, erwiderte er ruhig.
    „Er liebt seine Frau noch immer!“
    „Ja, wahrscheinlich tut er das. Die Liebe vergeht nicht einfach, nur weil jemand stirbt. Aber sie ist tot, Leah, und du bist so lebendig. Genauso wie Jason.“
    „Jason weiß, was er will und was nicht, Daddy. Er war sehr ehrlich mit mir. Von Anfang an.“
    „Und wann war dieser Anfang, Tochter?“
    Leah seufzte müde. „Freitagabend. Nach der Arbeit.“
    „Ich verstehe.“ Doch er verstand eigentlich gar nichts mehr.
    Hab Vertrauen, Joachim.
    „Liebe ihn einfach, Leah. Es gibt keinen Mann auf der Welt, der einer Frau wie dir widerstehen kann, wenn sie ihn liebt.“
    „Oh, Daddy“, plötzlich schluchzte Leah am anderen Ende der Leitung. „Ich liebe ihn so sehr. Es ist ganz anders als bei Carl. Ich … ich

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