Julia Extra 360
nächsten Morgen bereuen.“
„Warum solltest du etwas so Schönes bereuen?“
„Weil …“, begann sie und kam nicht weiter, weil er durch den Stoff ihres Kleids geschickt ihren BH aufhakte. Sie war angezogen und fühlte sich nackt. Und es erregte sie. Was stellte dieser Mann mit ihr an?
Er drehte sie herum, schloss sie in seine Arme und küsste Charlotte, aber sie würde es als viel mehr in Erinnerung behalten. Der Kuss streichelte, besänftigte, reizte sie, sie fühlte sich schwach, fand ihn himmlisch, und er weckte Empfindungen in ihr, wie es ein bloßer Kuss niemals könnte. Obwohl Charlotte ihre High Heels trug, war Zander größer, und ihre Körper passten wundervoll zueinander.
Diesem Kuss widmete Zander sich voll und ganz, und er hatte schon viele, viele Frauen geküsst. Seine Jugend hindurch hatte er geküsst, um sich ein Bett für die Nacht zu sichern. Er hatte geküsst, um ein Abendessen zu bekommen, wenn er hungrig gewesen war. Er hatte geküsst, um zu überleben. Aber niemals, kein einziges Mal, war es so gut gewesen.
Ihre Brüste waren an ihn gepresst, ihre Hemmungen verschwanden, und er liebte Charlotte mit seinem Mund so, dass sie es nicht vergessen würde.
Dann blickte Zander auf, schaute ihr tief in die blauen Augen und sagte zu Charlotte: „Du wirst es nicht bereuen.“
Doch das war gelogen.
5. KAPITEL
Warum sie ihm vertraute, wusste sie nicht.
Warum sie sich bereitwillig von Zander in seine Luxussuite führen ließ, konnte Charlotte sich nicht erklären.
Im Badezimmer versuchte sie, mit sich zu schimpfen. Dein Chef verhandelt mit ihm über einen Grundstückskauf, und du kennst den Mann erst seit zwei Tagen, ermahnte sie sich.
Die Standpauke nutzte nichts.
Er war der Bruder von Nico, dem sie vertraute. Aber letztlich lief es darauf hinaus, dass es keinen Mann auf der Welt gab, mit dem sie sich so fühlte wie mit Zander, wenn sie mit ihm zusammen war.
Seit Jahren hatte Charlotte nicht so ungezwungen gelacht, so gern mit einem anderen Menschen geredet, und was seinen Kuss anbelangte …
Vor dem Spiegel hob sie ihr Haar an und betrachtete die Stelle, wo Zander sie geküsst hatte. Sie sah in ihre funkelnden Augen und war ehrlich zu sich. Er bot ihr eine Flucht aus der Wirklichkeit. An diesem Abend war sie eine Frau, die mit allem fertig wurde.
Sie entfernte den aufgehakten BH und ging aus dem Bad ins Wohnzimmer. Es war nicht Liebe, was sie suchte. Sie wollte ihrem tristen Alltagsleben entkommen, und genau das bot Zander ihr.
Das Dessert war gebracht worden. Mousse au Chocolat und Crème brulée in Gläsern, Feingebäck und Sorbets. Und nicht eine Sekunde lang war Charlotte in Versuchung, zumindest nicht am Tisch. Sie ging zu Zander, er zog sie auf seinen Schoß für einen Kuss.
Es war nicht die echte Charlotte, die den Kuss erwiderte, sondern die Charlotte, die sie sein wollte. Vielleicht die Frau, die Zander am Strand getroffen zu haben glaubte, eine Frau, die sich ganz hingeben und es schaffen würde, ihn am nächsten Tag nicht zu lieben.
Für Zander stand ungewohnt viel auf dem Spiel. Da er annahm, dass sie die Geliebte seines Bruders gewesen war, musste er sie unbedingt für sich gewinnen, bevor er ihn traf.
Wie herrlich sich ihr Stöhnen anhörte, während sie auf seinen Knien saß und ihn küsste.
Hat mein Bruder das auch mit dir gemacht? wollte Zander fragen, als er ihr das Kleid bis zur Taille hinunterriss und an ihren Brustwarzen saugte.
Oder dies? Er stellte sie hin, stand auf, presste Charlotte an sich und drängte sie mit heißen Küssen zum Bett.
Oder dies? Er schob ihr den Slip hinunter.
Jetzt küsste Zander sie anders, hart und fordernd, fast wütend. Die Veränderung, die in ihm vorgegangen war, verwirrte Charlotte. Sie zog sich zurück.
„Zander?“
Er schaute ihr in die blauen Augen, sie erwiderte seinen Blick besorgt, und Zander wollte sie beruhigen, wünschte sich die gemeinsame Nacht, nicht die Eroberung.
„Ich träume schon so lange von dir“, erklärte er sein Ungestüm. „Seit Wochen. Verzeih mir, wenn ich die Beherrschung verloren habe. Unsere Telefongespräche, als du in London im Bett gelegen hast und ich in Australien war …“
Überrascht blinzelte Charlotte, denn sie hatte auch an ihn gedacht. Damals nicht fähig, ihn sich vorzustellen, hatte sie trotzdem von ihm geträumt. Weshalb sie seine Eile jetzt verstehen konnte.
„Wir machen es langsam.“ Er schenkte ihr sein umwerfendes Lächeln, aber nun war es aufrichtig. Nicht seinen
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