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Julia Extra Band 0211

Julia Extra Band 0211

Titel: Julia Extra Band 0211 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurey Bright Catherine George Helen Brooks Carol Grace
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Seite. Warte dort auf mich.”
    Sie wünschte sich von Herzen, sie würde endlich nicht mehr ständig rot anlaufen, wenn sie in seiner Gegenwart war. Also machte sie sich hastig auf, um sich in dem Badezimmer umzuziehen. Als sie dann über den Gang ging und Sinclairs Zimmertür öffnete, kam sie sich fast wie ein Einbrecher vor.
    Überall stapelten sich die Bücher, neben dem breiten Sofa, vor den Bücherregalen, die überflossen, in einer Zimmerecke. Der große Tisch, den er als Schreibtisch benutzte, war ebenfalls mit Papieren und Büchern übersät, aber ein Teil war bereits freigeräumt, offensichtlich, um Platz für das gemeinsame Frühstück zu schaffen. Rose war irgendwie froh, dass in diesem Zimmer kein Bett zu sehen war. Sie beneidete ihn ein bisschen um diese Studentenbude, ihr Zimmer im Wohnheim war kaum halb so groß.
    Ihre Tante behauptete immer, dass man einen Menschen nach den Büchern beurteilen konnte, die er las, aber in Sinclairs Fall griff diese Weisheit nicht. Jeder Buchrücken, den sie neugierig betrachtete, trug einen rein akademisch-wissenschaftlichen Titel, mit Ausnahme einiger Bücher, die sich mit dem Angeln beschäftigten.
    Rose fuhr erschreckt herum, als sie die Tür hinter sich gehen hörte und Sinclair mit einem großen Tablett in der Hand ins Zimmer trat. “Das ging aber schnell!” Sie konnte nur hoffen, dass er nicht aus ihrer Stimme heraushörte, wie nervös sie war.
    Sinclair stellte das Tablett ab und schaltete dann den Wasserkocher ein. “Ich hatte schon alles bereitgestellt, bevor ich heute Morgen aus dem Haus ging. Ich brauchte nur noch den Speck zu braten.” Er reichte ihr einen Teller mit zwei Sandwiches und machte sich dann daran, Tee aufzubrühen. Mit einer großen Kanne kam er an den Tisch zurück und setzte sich.
    “Was ist los, Rose?”, fragte er schließlich, als Rose nur stumm an ihrem – übrigens sehr guten – Sandwich kaute.
    Dass sie einfach nur überlegte, was sie Brillantes sagen könnte, um nicht als völliger Hohlkopf dazustehen, gestand sie ihm natürlich nicht. “Ich dachte nur gerade daran, dass ich das eigentlich nicht erwartet hatte, als ich heute Morgen aus dem Haus ging.”
    Er zog fragend eine Augenbraue hoch. “Gefällt dir das Truckercafé besser?”
    “Nein, natürlich nicht.”
    “Dann sieh gefälligst nicht so verschreckt drein. Ich bin wirklich ganz harmlos.”
    Sie musste unwillkürlich grinsen. “Ja, ich habe schon so was läuten gehört.”
    Sein Blick wurde plötzlich eisig. “Ach ja? Und was genau hast du gehört?”
    Das Blut schoss ihr ins Gesicht. “Nur, dass du mehr an guten Noten als an Mädchen interessiert bist.”
    Der eisige Ausdruck wich einem leichten Lächeln. “Stimmt. Sieh dich doch mal um.” Er deutete mit einer ausholenden Bewegung auf die Bücherstapel. “Und übrigens – das Gerücht über meine sexuelle Orientierung ist absoluter Blödsinn. Von einem Mädchen in meinem ersten Jahr verbreitet, weil ich sie hatte abblitzen lassen.”
    Rose sah ihm direkt ins Gesicht. “Deine sexuelle Orientierung geht mich nichts an. Ich verstehe nicht, warum das, Rasse oder Religion überhaupt eine Rolle spielen, wenn es um Freundschaft geht.”
    Sinclair goss ihr noch einen Tee ein. “Das meinst du ganz ernst, was?”
    “Ja.” Rose lächelte schief. “Vielleicht bin ich in deinen Augen noch grün hinter den Ohren, aber ich habe durchaus meine Überzeugungen.”
    “Haben deine Eltern dir diese Überzeugungen eingegeben?”
    Ein Schatten legte sich über ihr Gesicht. “Sie haben zumindest den Grundstock angelegt, aber sie starben, als ich vierzehn war. Ich bin bei meiner Tante groß geworden. Minerva hat ziemlich ausgeprägte Ansichten, wahrscheinlich habe ich ein paar davon übernommen, ohne dass es mir überhaupt klar ist.”
    Sinclair stand plötzlich auf und schien Rose auf einmal viel größer als sonst. Er kam um den Tisch herum, setzte sich neben sie auf das Sofa und nahm zu ihrem Erstaunen ihre Hand in seine.
    “Willst du mir von deinen Eltern erzählen?”, fragte er mit tiefer, mitfühlender Stimme.
    Rose warf ihm einen argwöhnischen Seitenblick zu, begann dann aber zögernd von dem verantwortungslosen Raser zu erzählen, der dem Leben ihrer Eltern auf einer schmalen Landstraße ein Ende bereitet hatte.
    “Sie wollten mich von der Schule abholen. Lange Zeit konnte ich einfach nicht akzeptieren, dass sie tot waren, selbst als ich schon bei meiner Tante lebte. Minerva gehört ein kleiner Buchladen, wir

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