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Julia Extra Band 0211

Julia Extra Band 0211

Titel: Julia Extra Band 0211 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurey Bright Catherine George Helen Brooks Carol Grace
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sich auf das Schreiben des Shakespeare-Essays für ihr Seminar zu konzentrieren. Trotzdem schaffte Rose es irgendwie. Aber als ihre Zimmergenossinnen spätabends zurückkamen, gab es kein Halten mehr.
    “Ja, Sinclair war da”, beantwortete Con lachend die hastig ausgesprochene Frage. “Als wir hereinkamen, hat er sofort nach dir Ausschau gehalten, ob du nicht bei uns bist. Und den ganzen Abend über hat er sich immer wieder den Hals verrenkt und zu unserem Tisch geschaut, ob du nicht vielleicht später noch nachkommen würdest.”
    “Es funktioniert!” Fabia klatschte begeistert in die Hände. “Ach, ich wünschte, ich hätte Sinclair gezogen!”
    Con prustete los. “Komm schon, Fabia, ich kann mir dich kaum morgens um halb sieben auf der Bahn vorstellen.”
    Fabia lachte gut gelaunt. “Nein, du hast recht, kein Mann ist diese Mühe wert.”
    “Übrigens”, merkte Con an, “wir haben Unmassen an Informationen herausgefunden.” Sie zählte an den Fingern ab. “Also … er kommt aus der Nähe von Edinburgh, wohnt in der Stadt zur Untermiete, hat ein Faible für ausländische Filme, ist Sportfanatiker – als wenn wir das nicht wüssten! –, geht aber auch gern angeln. Die Ferien verbringt er am liebsten auf der Isle of Skye, und ‘Ehrgeiz’ ist sein zweiter Vorname.”
    Rose war perplex. “Von wem habt ihr das alles?”
    “Oh, Will und Joe werden immer sehr gesprächig, wenn das Thema sich um ihren angebeteten Helden dreht”, kam es von Fabia. “Außerdem musste ich mich gefährlich nah an Hargreaves heranmachen, um das über die schottische Herkunft herauszufinden.” Fabia klimperte mit den Wimpern. “Ich hätte fast meinen Ruf als anständiges Mädchen verloren. Aber nur fast.”
    “Tu doch nicht so”, schnaubte Con lachend. “Jeder weiß, was du für Hargreaves übrig hast. Aber halt ihn warm. Vielleicht brauchen wir ihn noch.”
    Und in dieser übermütigen, albernen Stimmung verspürte Rose urplötzlich ein ganz anderes Gefühl: Gewissensbisse. Sie konnte nur hoffen, dass Sinclair nie etwas von dieser ganzen Geschichte erfahren würde.

3. KAPITEL
    Als Rose am nächsten Morgen noch vor dem Weckerklingeln erwachte, regnete es in Strömen. Deprimiert machte sie sich fertig, leise, um die anderen nicht zu wecken, stieg in ihren Trainingsanzug, nahm ihre Tasche und trottete im Regen den Hügel hinunter zum Stadion, fest davon überzeugt, dass Sinclair bei diesem Wetter nicht auftauchen würde.
    Doch als sie ankam, erkannte sie die schon vertraute Gestalt in einem weißen Blouson mit Kapuze.
    “Hallo”, begrüßte er sie. “Ich hätte nicht erwartet, dass du kommen würdest.”
    “Um ehrlich zu sein, ich hatte da so meine Bedenken.” Sie lächelte ihn strahlend an, dann sah sie mit gerunzelter Stirn auf die Bahn, auf der schon vereinzelt Pfützen standen. “Und da drauf wollen wir laufen?”
    “Aufgrund des Wetters habe ich einen anderen Vorschlag.” Er nahm ihr die Sporttasche ab.
    “Wir gehen direkt zu den Bacon-Sandwiches über?”, spekulierte sie hoffnungsvoll.
    Er grinste. “So was in der Art. Allerdings ist das Café sonntags so früh noch nicht geöffnet.”
    “Oh.” Rose schluckte die Enttäuschung herunter. “Na ja, vielleicht ein andermal.”
    “Ich wohne zur Untermiete.” Er sprach jetzt schnell, und der leichte schottische Akzent ließ sich deutlicher hören. “Und meine Vermieterin ist übers Wochenende weggefahren, sie spielt Babysitter bei ihrer Tochter. Sie erlaubt mir, ihre Küche zu benutzen … Ich mache auch großartige Sandwiches.” Er hielt kurz inne. “Willst du zusammen mit mir frühstücken, Rose?”
    Aufregung schwappte über sie wie eine Flutwelle. “Ja, gern. Danke für die Einladung.”
    Er lächelte erleichtert. “Gut. Dann komm, lass uns laufen. Es ist eine ziemliche Strecke, bevor du etwas zu essen kriegst.”
    “Und ich hatte schon gehofft, ich könnte mich heute endlich mal drücken!”
    Als sie vor dem großen Haus aus solidem Backstein ankamen, waren sie nass bis auf die Haut. Sinclair schloss die Haustür auf und schob Rose in die große Eingangshalle. “Zieh deine Schuhe aus”, ordnete er an und reichte ihr die Tasche. “Und dann sieh zu, dass du nach oben ins Bad kommst und dir trockene Sachen anziehst.”
    “Was ist mit dir?”, fragte sie, immer noch außer Atem.
    “Ich benutze Mrs. Bradleys Bad hier unten. Ich werde mich umziehen und dann schon mal den Speck braten. Mein Zimmer ist übrigens oben das erste auf der rechten

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