Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0211

Julia Extra Band 0211

Titel: Julia Extra Band 0211 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurey Bright Catherine George Helen Brooks Carol Grace
Vom Netzwerk:
diesem Mann befreien – deine Absichten mir gegenüber mal ganz außer Acht gelassen.” Er lächelte zerknirscht. “Ich kenne mich aus mit Scheidungen, aus eigener Erfahrung. Wegen Marcus und wegen des Hauses war meine etwas komplizierter, aber ich kann dir versichern, dass jedes Gericht nach zehn Jahren Trennungszeit die Scheidung aussprechen wird, ganz gleich, ob der Ehepartner zustimmt oder nicht.”
    “Tatsächlich?” Sie war wirklich überrascht. “Dann frage ich mich nur, warum er sich nicht von mir hat scheiden lassen. Oder vielleicht hat er auch nur vergessen, dass wir überhaupt je verheiratet waren.”
    Anthony schüttelte deprimiert den Kopf. “Kein Mann würde es je vergessen, wenn er mit dir verheiratet wäre.”
    Anthony verließ sie gegen zwölf Uhr, um sein Zimmer im “King’s Head” zu beziehen. Wie jedes Wochenende. Anthony Garrett war ein konservativer Mann, und bis zum heutigen Abend hatte er nie versucht, ihre Beziehung auf eine intimere Ebene zu führen. Wofür sie ihm dankbar war. Sie mochte ihn, aber was das Sexuelle anbelangte, so verspürte sie Anthony gegenüber keinerlei Intentionen.
    Es musste gegen zwei Uhr nachts sein, als das Telefon neben ihrem Bett klingelte. Rose, die nach den aufreibenden letzten Stunden keinen Schlaf fand, nahm den Hörer auf, ließ ihn aber sofort wieder fallen, als am anderen Ende nur ihr Name geflüstert wurde.
    Mehr verängstigt, als sie sich eingestehen wollte, warf sie ihren Morgenmantel über und ging in die Küche, um sich einen heißen Tee zu machen. Sich jetzt Gedanken über diesen geheimnisvollen Anrufer zu machen, würde ihr nur Albträume bescheren.
    Es gab einen unfehlbaren Weg, um sich abzulenken.
    Vielleicht hatte Anthony ja sogar recht. Vielleicht sollte sie sich noch einmal jedes Detail aus der Vergangenheit ins Gedächtnis rufen. Vielleicht würde ihr das helfen, endlich mit der Gegenwart klarzukommen.

5. KAPITEL
    Für ihr erstes richtiges Date hatte Rose alle Hilfe von Con und Fabia abgelehnt. Sie hatte allein ausgewählt, was sie heute Abend tragen würde, hatte ihr Make-up selbst aufgetragen und sich das lange Haar nur mit einem Schal zum Pferdeschwanz gebunden. Allerdings kostete das alles kaum Zeitaufwand, und so war sie lange vor der verabredeten Zeit fertig. Als James dann endlich pünktlich um sieben unten an der Haustür klingelte, war sie fast krank vor Aufregung.
    Die Freundinnen verabschiedeten sie wie eine Braut, die auf Hochzeitsreise ging, und dann stand sie vor James, der, lässig an den Kühler eines alten Sportwagens gelehnt, draußen auf sie wartete.
    “Hallo”, grüßte sie ihn atemlos. “Tolle Felgen.”
    James tätschelte zärtlich die Kühlerhaube. “Sie ist eine Zeit lang nicht benutzt worden, es hat so lange gedauert, die Ersatzteile zu besorgen. Aber ich habe sie gerade aus der Werkstatt abgeholt.” Er hielt die Tür für Rose auf. “Ich habe das Verdeck verschlossen gelassen, damit du wenigstens heute Abend trocken bleibst.”
    Genau wissend, dass Con und Fabia sich oben am Fenster die Nasen platt drückten, schlüpfte Rose hastig auf den Sitz.
    “Was macht der Fuß?”, erkundigte sich James. “Keine Entzündung?”
    “Nein, alles in Ordnung. Es ziept noch ein bisschen, aber ich werds überleben.”
    Als sie im “Cameo” ankamen, waren die Lichter bereits heruntergedreht worden. Sie fanden ihre Plätze und saßen Seite an Seite im Dunkeln. Rose konnte immer noch nicht so recht glauben, dass dies hier wirklich passierte, aber langsam entspannte sie sich so weit, dass sie zumindest die Untertitel entziffern und den Sinn des Filmes verstehen konnte. Falls James hinterher über den Film sprechen wollte, sollte die angeblich glühende Anhängerin des französischen Films wenigstens ein paar zusammenhängende Kommentare abgeben können.
    Als sie nach dem Film das Kino verließen, regnete es mal wieder in Strömen. Hand in Hand rannten sie zum Wagen.
    “Es ist noch früh”, meinte James, als er anfuhr. “Hast du Lust auf ein Sandwich oder einen Drink?”
    Und ob! “Ja, gern.”
    “Wir können in den Pub gehen, oder wir können auch zu mir fahren, wenn du möchtest.”
    “Zu dir”, antwortete sie sofort. Wie durch ein Wunder war ihnen niemand von der Uni begegnet, aber im Pub könnte das durchaus anders sein. Und Rose hatte absolut keine Lust, die neugierigen Blicke auf sich zu fühlen und das Gewisper zu hören, wie weit diese Beziehung zwischen Rose Dryden und James Sinclair wohl gehen mochte.

Weitere Kostenlose Bücher