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Julia Extra Band 0211

Julia Extra Band 0211

Titel: Julia Extra Band 0211 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurey Bright Catherine George Helen Brooks Carol Grace
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James hielt inne. “Rose, jetzt, da wir bald vor dem Gesetz getrennt sind, würde ich dich gerne noch einmal sehen. Da ich kaum erwarten kann, dass du dich mit mir in der Öffentlichkeit zeigen willst, würde ich dich gern einladen, morgen Abend noch einmal zu mir zum Dinner zu kommen. Ein Abschiedsessen, sozusagen.”
    Rose zögerte. Noch ein Abend in der anheimelnden, abgelegenen Hütte wäre eine Herausforderung für das Schicksal. Aber warum sollte sie sich selbst etwas vormachen? Sie wollte, musste James wiedersehen. Nur ein letztes Mal. Aber auf ihrem Territorium.
    “Komm du zu mir”, sagte sie so lässig wie möglich.
    Für einen Moment kam kein Laut durch die Leitung, dann: “Mit dem größten Vergnügen. Gegen acht?”
    “Acht Uhr ist eine gute Zeit.”
    “Fein. Also dann morgen um acht. Gute Nacht, Rose.”
    Bevor sie den Telefonstecker herauszog, hörte Rose noch den Anrufbeantworter ab. Drei Nachrichten, und alle von Anthony, der mit entschuldigender Stimme darum bat, doch am Samstagabend mit ihm auszugehen.
    Keine Chance, dachte sie wütend, als sie ins Bett kroch. Was immer auch passieren mochte, Anthony Garrett gehörte der Vergangenheit an.
    Am nächsten Morgen rief Rose keineswegs die Polizei an, wie sie James am Abend zuvor noch versichert hatte. Bei Tageslicht wirkten die Anrufe und die Rosen wie ein alberner Scherz, und eine Anzeige bei der Polizei wäre genau die Art Publicity, die sie nicht wollte. Außerdem war sie sicher, dass dem Übeltäter dieses dumme Spiel bald langweilig werden würde, wenn sie sich nicht einschüchtern ließ.
    Stattdessen zog sie sich in Windeseile an und schlang ihr Frühstück herunter. Sie wollte noch auf den Markt und für das Essen mit James heute Abend einkaufen, bevor sie den Buchladen aufschloss. Sie hatte vor, ein erlesenes Mahl zu servieren.
    Die Sonne schien, der Frühling lag in der Luft, das Städtchen erwachte allmählich zu neuem Leben. Ja, es sollte ein erinnerungswürdiger Abend mit James werden, schließlich war es der letzte. Und sie waren nicht nur einige wundervolle Monate völlig verrückt nacheinander gewesen, sondern sie waren auch Freunde gewesen.
    Sie pfiff leise vor sich hin, als sie die Einkäufe verstaute. Dann ging sie hinunter, um den Laden zu öffnen.
    Als Bel ankam, stutzte sie verwundert. “Mein Gott, Boss, du wirkst heute aber aufgekratzt”, bemerkte sie. “Was ist der Grund für diese sprühenden Augen?”
    “Muss wohl am Frühling liegen.” Rose summte vor sich hin, während sie die Post sortierte.
    “Ich wünschte, der Frühling hätte die gleiche Wirkung auf mich.” Sie grinste verschmitzt. “Triffst du dich heute mit Anthony?”
    “Nein …” Rose zögerte, entschloss sich dann aber, mit der Wahrheit herauszurücken. “Ich habe einen alten Studienfreund wieder getroffen. Wir essen heute Abend zusammen.”
    “Ein enger Freund?”, hakte Bel listig nach.
    “Ja, zumindest war er das mal.”
    “Wunderbar!” Ihre Freundin hatte nie einen Hehl daraus gemacht, dass sie Anthony Garrett nicht sonderlich leiden konnte. “Viel Spaß!”
    Samstags war immer viel Betrieb im Laden, und der heutige Tag bildete da keine Ausnahme. Die Zeit flog nur so dahin, und schuldbewusst nickte Rose, als Bel vorsichtig anfragte, ob sie zum Lunch gehen könne.
    “Entschuldige, ich habe ganz die Zeit vergessen. Ja, natürlich, geh nur, ich bleibe hier. Bringst du mir ein Sandwich mit? Irgendwas ganz Luxuriöses, ja?”
    Allerdings erhielt ihre Feiertagslaune einen Dämpfer, als Anthony im Laden auftauchte, kaum dass Bel gegangen war. Als ob er es abgepasst hätte.
    Und er setzte auch sofort angriffslustig und ohne Begrüßung an: “Wo warst du gestern Abend? Ich habe zigmal bei dir angerufen …”
    “Ich weiß, ich habe deine Nachrichten gehört.”
    “Ich hatte um Rückruf gebeten.”
    “Ich bin erst spät nach Hause gekommen.”
    “Und wo warst du?”
    “Ich glaube nicht, dass ich dir über jeden meiner Schritte Rechenschaft ablegen muss, Anthony”, gab sie kühl zurück und lächelte erleichtert, als Bel abgehetzt zur Ladentür hereintrat.
    “Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat.” Ein wenig außer Atem reichte sie Rose eine kleine Papiertüte. “Krabbensandwich. Etwas Luxuriöses, wie gewünscht.” Mit einem schnellen Blick nahm sie Anthonys Anwesenheit zur Kenntnis. “Hallo, Anthony.”
    “Hallo, Bel.” Er nickte ebenso knapp zurück. “Rose, ich würde gern mit dir unter vier Augen sprechen …”
    Rose

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