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Julia Extra Band 0211

Julia Extra Band 0211

Titel: Julia Extra Band 0211 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurey Bright Catherine George Helen Brooks Carol Grace
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unserer alten Schule. Seine Frau verließ ihn, da konnte seine kleine Tochter nicht einmal laufen. Er zieht Lucy jetzt allein groß. Manchmal springe ich ein, wenn er Hilfe braucht und seine Mutter oder Bel keine Zeit haben.”
    Er musterte sie argwöhnisch. “Cummings muss dich ja mit offenen Armen empfangen haben, als du zurückkamst.”
    “Sicher, wir sind alte Freunde.”
    “Weiß er von mir?”
    “Nein.” Sie grinste durchtrieben. “Jeder hat seine Leiche im Keller. Du bist eben meine Leiche.”
    “Es hat sich also nichts geändert.” Er füllte sein eigenes Glas nach und sah mit einem düsteren Blick, an den Rose sich nur zu gut erinnern konnte, hinein. “Und wann hattest du vor, die Leiche aus dem Keller zu holen? Wann sollte die Welt erfahren, dass du die ganze Zeit über eine verheiratete Frau warst?”
    “Oh, ich denke, die Welt hat wenig Interesse an dieser Neuigkeit.”
    “Ich bezog mich eigentlich auf deine gemütliche kleine Stadt hier.”
    “Es würde bestimmt keine großen Wellen schlagen”, erwiderte sie überzeugt. “Niemand hier kennt dich. Und schließlich war ich eine treue und gute – wenn auch nur kurzfristige Ehefrau.”
    “Du bist immer noch meine Frau.”
    Sie wandte den Kopf ab. “Nur auf dem Papier.”
    “Manchmal frage ich mich, wie es gewesen wäre”, murmelte er gedankenversunken. “Ich meine, wenn wir zusammengeblieben wären.”
    “Wer weiß?” Rose zuckte achtlos die Schultern. “Die Scheidungsrate heutzutage steigt unaufhörlich. Wir waren damals so jung. Wahrscheinlich wären wir längst eine Ziffer in der Scheidungsstatistik.”
    “Glaubst du das wirklich, Rose?”
    Sie musterte ihn lange. James Sinclair erschien ihr heute noch attraktiver als damals, sie bezweifelte, dass sie je freiwillig gegangen wäre. “Ich weiß es nicht”, sagte sie jedoch laut. “Das ist sowieso alles rein hypothetisch.”
    “Wenn du das sagst … Aber”, hakte er nach, “nachdem ich diesen Mann, diesen Garrett, gesehen habe, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass du ihn heiraten willst. Es muss also einen anderen Grund geben, warum du die Scheidung verlangst.”
    Sie runzelte verständnislos die Stirn. “Wie meinst du das?”
    “Dieser Cummings … er braucht eine Mutter für seine Tochter. Hat er dich für diese Rolle auserwählt?”
    “Um Himmels willen! Ich hoffe doch nicht!”, entfuhr es ihr ehrlich.
    “Dich würde diese Aufgabe nicht reizen?”
    “Nein, Mark ist ein guter Freund, mehr nicht. Außerdem hofft er immer noch darauf, dass seine Frau eines Tages zu ihm zurückkommt.”
    Ein ironisches Lächeln spielte um seine Lippen. “Das Gefühl kenne ich.” Als sie ihn erstaunt anblickte, fuhr er fort: “Lange Zeit, nachdem du mich verlassen hattest, hegte ich die gleiche Hoffnung.”
    “Wirklich?” Ihre Stimme klang rau.
    Er nickte. “Ich kam sogar einmal nach Chastlecombe, fest entschlossen, die Dinge zwischen uns wieder einzurenken. Da sah ich dich … Arm in Arm mit einem stämmigen blonden Mann. Ihr habt gelacht, und du hast ihm einen Kuss auf die Wange gegeben … Ich habe mich in einen Ladeneingang gedrückt. Das Schicksal hatte mir einen Wink mit dem Zaunpfahl gegeben, dass ich aufgeben sollte. Danach habe ich nie wieder versucht, mit dir Kontakt aufzunehmen.”
    Ihr Herz wurde wie von einer eisernen Klammer zusammengepresst. “Das muss Mark gewesen sein.” Sie senkte den Blick, damit er die aufsteigenden Tränen nicht sehen sollte.
    “Nicht, Rose.” Ihre feucht glänzenden Augen waren ihm nicht entgangen. “So habe ich dich die ganzen Jahre über in Erinnerung gehabt – in Tränen aufgelöst, nach dem letzten, dem endgültigen Streit. Dieses Mal möchte ich ein glücklicheres Bild als Erinnerung mitnehmen.”
    “Ich heule ja gar nicht”, protestierte sie schief lächelnd. “Ich trauere nur um das, was hätte sein können.”
    “Du redest in der Vergangenheit. Das muss nicht sein.” Er war bei ihr, zog sie aus dem Stuhl hoch und in seine Arme. Mit einer Hand hob er sanft, aber unerbittlich ihr Kinn an, sodass sie ihn ansehen musste. “Sieh mir in die Augen, Rose Sinclair”, forderte er rau, “und dann sage mir, dass du nichts mehr für mich empfindest.”

9. KAPITEL
    Sie konnte es nicht. Und sie verabscheute sich dafür, dass ihr Körper sie so verriet. “Ich sollte es nicht mehr, nach all den Dingen, die du mir damals an den Kopf geworfen hast. Die noch mehr schmerzten, weil manche davon wahr waren.” Sie sah ihn

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