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Julia Extra Band 0211

Julia Extra Band 0211

Titel: Julia Extra Band 0211 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurey Bright Catherine George Helen Brooks Carol Grace
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in ihr Bett. Selbstkritisch ließ sie ihr unorthodoxes wechselhaftes Verhalten an ihrem inneren Auge vorüberziehen. Ob Raoul sich deshalb zurückzog, weil er die albernen Spielchen langsam satthatte, mit denen sie ihn in den letzten Tagen gequält hatte? Sie verstand sich ja selbst nicht mehr. Zunächst hatte sie sich mit der Ausrede getröstet, dass es seine eigene Schuld war, wenn er sie zu einer solch unsinnigen Probezeit zwang. Er konnte doch nicht wirklich erwarten, dass sie seine Untreue einfach vergaß und wieder die liebende Gattin spielte? Doch seltsamerweise empfand sie überhaupt keine Genugtuung dabei, ihm seine Verfehlungen auf diese Weise heimzuzahlen. Oder hatte er es sich inzwischen überlegt und wollte sie loswerden, nachdem er seine Leidenschaft endlich hatte befriedigen können? Ihr wurde ganz heiß vor Schmerz und Scham bei diesem Gedanken.
    Sie kam einfach nicht zur Ruhe über der ganzen Grübelei und beschloss, sich mit einem nächtlichen Bad im Swimmingpool abzukühlen. Vielleicht würde es ihr helfen, sich eine halbe Stunde körperlich zu verausgaben. Entschlossen sprang sie aus dem Bett, zog sich einen dünnen Morgenmantel über und griff nach ihrem Bikini und einem Badetuch. Das Haus lag in tiefem Schweigen, die Fliesen unter ihren nackten Füßen fühlten sich angenehm kühl an, und das Gras kitzelte an ihren Füßen, als sie auf den Pool zuschlenderte. Sie hatte gerade ihr Nachthemd abgestreift und stand nackt und hoch aufgerichtet im sanften Mondlicht, als eine tiefe männliche Stimme sie aus der Dunkelheit ansprach.
    “Was hätte ich nur versäumt, wenn ich jetzt schon brav in meinem Bettchen gelegen hätte.”
    “Raoul! Was, um alles in der Welt, tust du hier?”
    “Ist das nicht offensichtlich?” Er schaute aus dem dunkel glitzernden Wasser zu ihr hoch. “Ich konnte nicht schlafen und wollte ein paar schnelle Bahnen schwimmen, um … etwas Energie loszuwerden. Und gerade, als ich eine wohlverdiente Pause machen wollte, tauchte aus dem Nichts eine weiße Nymphe auf und hat all meine Anstrengungen wieder zunichte gemacht. Kommst du zu mir ins Wasser?”
    “Mein Bikini …” Sie schaute auf die beiden Stofffetzen, die ihren kraftlosen Fingern entglitten waren und jetzt zu ihren Füßen lagen.
    “Den brauchst du nicht.”
    “Raoul!” Noch zögerte Leigh, ob sie ihren Morgenmantel überwerfen und ins Haus zurückgehen oder zu ihm ins kühle Wasser springen sollte. Sie beschloss, über die Badeleiter zu gehen, doch kaum hatte sie den ersten Schritt getan, rutschte sie aus und landete mit einem erschrockenen Aufschrei genau auf Raouls Kopf. Beide verschwanden unter der Wasseroberfläche, und im nächsten Augenblick fühlte sich Leigh von zwei starken Armen umfangen, die ihr fast die Luft abschnürten. “Ich habe meinen Bikini nicht an!”, protestierte sie prustend.
    “Ich weiß.” Seine dunkle Stimme klang äußerst animiert. “Großartig, nicht wahr?” Jede Entgegnung, die ihr möglicherweise auf der Zunge lag, wurde durch einen heißen Kuss erstickt. Und als sein behaarter Oberkörper sich gegen ihre weichen Brüste presste, stöhnte sie vor Wonne. Ich darf auf keinen Fall meinen Kopf verlieren, sagte sie sich verzweifelt.
    “Diesmal gewinne ich!” Wie ein Blitz stieß sie sich von ihm ab und zerteilte in kraftvollen Stößen das dunkle Wasser.
    “Nun, ich könnte mir zwar etwas viel Belebenderes vorstellen, aber wenn du darauf bestehst …” Er schlug sie mit Leichtigkeit und erwartete sie am Ende der Bahn. Leigh betrachtete blinzelnd seine kraftvolle Silhouette vor dem sommerlichen Abendhimmel, das Spiel seiner Muskeln unter der glatten braunen Haut und fühlte unvermutet heftiges Begehren in sich aufsteigen.
    “Wie in alten Zeiten”, empfing er sie mit weicher Stimme. “Nur wir beide im kühlen Wasser in der Dunkelheit …”
    “Ja, ich erinnere mich.” Das war schärfer herausgekommen, als sie beabsichtigt hatte, aber sie musste die zauberhafte Stimmung unbedingt zerstören. “Aber wir sind nicht mehr in den alten Zeiten, Raoul.”
    “Leigh, diese eine Nacht damals …”
    “Nicht! Ich will nichts mehr hören. So, wie es jetzt ist, ist es in Ordnung.”
    “Ist das etwa der Maßstab für deine ganze Zukunft? Ein Leben, das
in Ordnung
ist? Mehr verlangst du nicht vom Leben? Himmel, Kätzchen, du bist gerade erst fünfundzwanzig! Keine alte Lady mit einem Stock und grauen Haaren. Warum hast du nur solche Angst davor, mit mir zu reden? Zu hören, was ich dir zu

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