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Julia Extra Band 0211

Julia Extra Band 0211

Titel: Julia Extra Band 0211 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurey Bright Catherine George Helen Brooks Carol Grace
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war klar.
    Anne war niemals eifersüchtig auf Carolyn gewesen. Auch jetzt nicht, wo vor der Freundin ein Leben voller Glück lag. Sie wünschte ihr nur das Beste, denn das verdiente sie auch.
    Sie war fest entschlossen, den Empfang so lange wie möglich zu genießen. Die gute Nachricht war, dass sie es bislang geschafft hatte, den Cousin des Bräutigams komplett zu meiden. Die schlechte Nachricht, dass sie unglaublich müde war. Am liebsten hätte sie sich hingelegt und eine Weile geschlafen.
    Das Haus auf den Klippen war wunderschön, der Blick vom Garten aus geradezu spektakulär. Als die Gäste im Innenhof des Hauses ankamen, wurden ihnen Champagner und erfrischende Fruchtsäfte angeboten. Anne nippte dankbar an einem Glas Champagner. Ihr Mund fühlte sich staubtrocken an. Sie fand einen Stuhl halb verdeckt von einem großen Farn und leerte ihr Glas in einem Zug. Sie hörte Stimmen und sah schemenhafte Figuren, hoffte aber, dass niemand sie sehen konnte oder fragen würde, ob alles mit ihr in Ordnung sei, um dann darauf zu bestehen, dass sie sich zu ihnen gesellte. Sie war nie ein großer Fan von Partys gewesen, und heute fühlte sie sich überhaupt nicht gesellig.
    Plötzlich wurden die Stimmen lauter. Stimmen, die sie kannte.
    “Habe ich dir eigentlich schon gesagt, wie schön du aussiehst?”, hörte sie eine vertraute männliche Stimme fragen. “Zu schade, dass Tarik dich zuerst gefunden hat. Das Glück ist ganz auf seiner Seite.”
    “Im Gegenteil, Rafik. Ich bin diejenige, die Glück hatte. Aber ich bin sicher, dass wir bald auch auf deiner Hochzeit tanzen werden.”
    “Hast du etwa mit meinem Vater gesprochen? Das ist nämlich seine Vorstellung von Glück, nicht meine. Warum sollte ich heiraten, wenn es um mich herum so viele wunderbare und noch dazu willige Frauen gibt? Übrigens, wer ist deine Brautjungfer?”
    “Welche meinst du?”
    “Die in dem rosa Kleid.”
    “Meine Brautjungfern tragen alle rosa Kleider.”
    “Rötliches Haar, blaue Augen.”
    “Du meinst Anne. Sie ist meine beste Freundin noch aus Highschool-Zeiten. Halt dich von ihr fern, Rafik. Sie ist eine wundervolle Frau, aber sie gehört ganz bestimmt nicht in die Kategorie ‘willig’. Abgesehen davon ist sie viel zu gut für einen Schürzenjäger wie dich”, erwiderte Carolyn neckend.
    “Warum lassen wir sie das nicht selbst entscheiden?”, gab er zurück. “Außerdem wird sich in Zukunft sowieso einiges ändern. Ich werde die Leitung unserer Filiale hier in San Francisco übernehmen, was, wie ich befürchte, auch bedeutet, dass meine Partyzeiten vorüber sind und mein Dasein als Playboy arg beschnitten wird. Nicht etwa, dass ich vorhätte, sesshaft zu werden, aber ich kann nicht die ganze Nacht Partys feiern, wenn ich am nächsten Morgen um neun im Büro sein muss. Welch beklagenswertes Schicksal!”
    “Du bist einfach unglaublich, Rafik. Lass mich dich Lila vorstellen. Du wirst sie mögen.”
    “Ich habe sie schon kennengelernt. Sie ist nett, aber nicht mein Typ. Hast du Anne hier irgendwo gesehen?”
    “Rafik, ich habe dich gewarnt …”, seufzte Carolyn. “Und nein, ich habe sie seit der Kirche nicht mehr gesehen.”
    Anne beglückwünschte sich zu ihrer offensichtlichen Unsichtbarkeit. Doch ausgerechnet in diesem Moment überwanden die Pollen der Blüten, die neben dem Farn wuchsen, ihre Antihistamine, und sie musste laut niesen.
    Carolyn spähte um die Pflanzen herum. “Da bist du ja”, sagte sie. Sie und Rafik traten hinter den Farn und blickten auf Anne hinab. “Komm und feiere mit uns. Tariks Cousin Rafik hast du ja schon kennengelernt.”
    “Ja sicher … das heißt … also …”, stammelte sie. “Noch nicht offiziell.”
    Rafik bot ihr seine Hand und zog sie auf die Füße. Ohne seinen Halt wäre sie vielleicht gefallen. Ihre Knie waren weich, und sie fühlte sich schwindlig. Hoffentlich bemerkten die beiden nichts von ihrer Schwäche. Carolyn schien auch tatsächlich ahnungslos, aber Rafik schaute sie prüfend an.
    “Ich freue mich, Sie kennenzulernen, Anne”, sagte er, während er ihre Hand fest umschloss. Unauffällig versuchte sie, sich aus seinem Griff zu befreien, er schien jedoch nicht die Absicht zu haben, sie loszulassen. Vielleicht war es ja auch besser so. Ohne seine Hilfe wäre sie möglicherweise doch noch zusammengebrochen.
    “Wenn ihr beiden mich entschuldigt”, meinte Carolyn. “Da sind noch so viele Gäste, die ich bisher nicht begrüßt habe. Und Rafik, denk an das, was ich dir

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