Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0211

Julia Extra Band 0211

Titel: Julia Extra Band 0211 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurey Bright Catherine George Helen Brooks Carol Grace
Vom Netzwerk:
heute seine Freiheit. Darüber müsste eigentlich jeder Mann hier weinen.” Er grinste sie übermütig an und nahm seine Hand von ihrer Schulter.
    Sofort vermisste sie die Wärme seiner Berührung. Einfach lächerlich. Ein fremder Mann nahm seine Hand weg, und schon fühlte sie ein Frösteln. Sie versuchte seine Bemerkungen, die offensichtlich die eines überzeugten Zynikers waren, zu übergehen. Er war nichts weiter als ein Macho, der Bindungsängste hatte. “Sie verstehen nicht”, sagte sie. “Ich habe nicht geweint …”
    “Nicht geweint?” Sein Ton klang amüsiert. Er war überrascht, dass sie versuchte, es zu leugnen. Überrascht auch, dass sie es wagte, ihm zu widersprechen. Er beugte sich so weit vor, dass sein Gesicht nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt war, und betrachtete sie dabei aufmerksam. Seine Augen hielten ihren Blick für einen langen Moment gefangen. Diesem Blick konnte sie sich nicht entziehen. Wie magisch zogen diese tiefbraunen Augen sie an. Konnte es sein, dass sie darin Mitgefühl las, oder war es sogar Neugier oder noch etwas anderes? Sie wusste nur, dass sie das Gefühl hatte, er blicke bis tief in ihre Seele, und damit war sie absolut nicht einverstanden. Schließlich war er für sie ein vollkommen Fremder.
    “Das da eben waren Tränen”, sagte er kopfschüttelnd. “Du bist nicht gerade eine gute Lügnerin, Sweetheart. Ich weiß, was ich gesehen habe.”
    Anne atmete tief ein und schaute sich um. Sie musste von diesem Mann fortkommen. Nur für den Fall, dass es nicht nur die Musik, die Tränen und die Blumen waren, für den Fall, dass ihr Zustand etwas mit diesem Mann zu tun hatte und die Art und Weise, wie er sie ansah, wie sein Daumen eine Spur auf ihrer Wange hinterließ und seine Hand sich auf ihrer Schulter anfühlte. Sie musste entkommen, bevor dieser Cousin des Bräutigams erkannte, dass seine ungewollte Aufmerksamkeit sie nicht kaltließ. Bevor er bemerkte, dass ihr seinetwegen ganz heiß wurde.
    Nur hatte sie keine Ahnung, wo sie hingehen sollte. Alle anderen schienen beschäftigt. Der Fotograf machte Aufnahmen, die anderen Gäste warfen Reis, lachten und unterhielten sich miteinander. Niemand außer ihm beachtete sie. Sie wünschte, er würde damit aufhören, sie wünschte, er würde zu einer der anderen Gruppen gehen. Aber den Gefallen tat er ihr nicht. Er stand weiter da und betrachtete sie. Als wäre sie ein besonders seltenes Exemplar einer bestimmten Gattung.
    Zum Glück hatte niemand bemerkt, wie er sie “Sweetheart” genannt oder wie er sie berührt hatte. Und zum Glück wusste niemand, welchen Effekt das auf sie ausgeübt hatte. Selbst jetzt noch spürte sie die Berührung seines Daumens auf ihrer Haut. Wie naiv sie doch war. Jede andere Frau hätte das sofort abgeschüttelt, da es überhaupt nichts bedeutete. Ihm nicht.
    “Also schön, Sie haben Tränen gesehen, aber nicht aus dem Grund, den Sie meinen.”
    “Sehen Sie es doch einmal so, Sie verlieren keine Freundin, sondern Sie gewinnen einen Scheich”, sagte er lächelnd.
    “Und ist das etwas Gutes?”, fragte sie leichthin zurück, so als ob sie täglich mit einem gut aussehenden Scheich zu tun hatte. Wenn dem so wäre, wüsste sie auch, wie sie mit diesem Mann umgehen sollte. Ein wenig Bescheidenheit würde ihm ganz gut zu Gesicht stehen! Nicht dass sie diejenige war, ihm das beizubringen. Sie unterrichtete Sechsjährige im Lesen und Schreiben. Bis Carolyn sie Tarik vorgestellt hatte, war sie noch nie einem Scheich begegnet, und Tarik war ein liebenswerter und charmanter Mann und damit offensichtlich das genaue Gegenteil seines Cousins.
    “Etwas sehr Gutes”, sagte er mit einem amüsierten Funkeln in den Augen.
    Der Mann flirtete mit ihr, wurde ihr mit einem Mal bewusst. Aber sie hatte keine Ahnung, wie sie darauf reagieren sollte. Sie stand einfach nur da, starrte ihn an und fragte sich, warum er sich überhaupt mit ihr abgab. Warum konnte er sich nicht eine der anderen Brautjungfern aussuchen, die zweifellos wissen würden, wie man mit einem attraktiven Junggesellen auf Beutejagd umging. Jede andere hätte ihn mit einer netten, aber bestimmten Bemerkung zurechtgewiesen.
    Glücklicherweise wurde sie aus dieser Situation durch den Fotografen gerettet, der gerade die gesamte Hochzeitsgesellschaft zu einer Aufnahme in die Kirche bat.
    “Ich schätze, damit bin ich gemeint”, sagte Anne, erleichtert über die Unterbrechung.
    “Damit sind wir gemeint”, antwortete er und bot ihr seinen Arm.
    Sie

Weitere Kostenlose Bücher