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Julia Extra Band 0211

Julia Extra Band 0211

Titel: Julia Extra Band 0211 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurey Bright Catherine George Helen Brooks Carol Grace
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Garten vor. Sie wünschte, der Mann in ihrer Fantasie, der am Ende des Weges auf sie wartete, hätte weder Name noch Gesicht. Doch er hatte beides.

6. KAPITEL
    Als Rafik Anne abholte, um zu ihrer Schule zu fahren, fragte er sie als Erstes nach dem Treffen mit seiner Mutter.
    “Ich hatte einen netten Nachmittag”, antwortete sie.
    “Meine Mutter auch. Sie redet jetzt von nichts anderem mehr als von der Hochzeit. Musstest du so zuvorkommend sein?”
    Ihr stand der Mund offen vor Überraschung, als sie sich umdrehte, um ihn empört anzustarren. “Was hast du denn erwartet? Dass ich barsch und unhöflich bin?”
    “Nein, natürlich nicht. Das entspräche gar nicht deinem Wesen. Aber anstatt geringer ist der Druck jetzt noch größer, dass ich wirklich heirate.”
    Sie studierte sein Profil. Irgendwie wirkte er angespannt. “Vielleicht war es tatsächlich eine schlechte Idee”, gab sie zu.
    “Ich habe die Folgen jedenfalls so nicht abgesehen”, meinte er mürrisch.
    “Wenn du die Sache abblasen möchtest, dann können wir jetzt umkehren und den Umtrunk an meiner Schule schwänzen.”
    “Würde dich das nicht schlecht dastehen lassen?”
    “Doch, ich schätze, das würde es. Aber …”
    “Wir fahren hin. Was die Öffentlichkeit anbelangt, so bin ich dein Verlobter. Und das mit meiner Familie werde ich schon regeln. Gibt es irgendetwas Besonderes, das ich in deiner Schule tun oder sagen sollte?”
    “Benimm dich einfach wie ein vernünftiger und sensibler Mann, nicht wie jemand, der eine Frau durch eine Hotellobby trägt, um sie in seinem Zimmer zu verführen.”
    Er unterdrückte ein Lächeln. “In anderen Worten, ich soll allen Anschein eines Playboys vermeiden.”
    “Exakt.”
    “Das dürfte kein Problem sein.”
    “Warum, weil du so ein guter Schauspieler bist?”
    “Nein, weil ich kein Playboy mehr bin.” Er hob eine Augenbraue. “Hast du das nicht bemerkt?”
    “Nun …”
    “Ich hänge nicht mehr in Bars herum, ich flirte nicht mehr mit Frauen. Ich bleibe noch nicht mal mehr lange auf, wenn ich am nächsten Tag früh rausmuss. Ich bin ein anderer Mensch, ob dir das nun aufgefallen ist oder nicht.” Er klang ein wenig beleidigt, weshalb sie ihn zu beruhigen versuchte.
    “Ich glaube dir. Da ich dich aber vor deiner Transformation nicht wirklich kannte, wirst du mir wohl kaum die Schuld geben, wenn ich nichts bemerkt habe.” Sie berührte ihn an der Schulter, und er lächelte sie an. Sie erwiderte dieses Lächeln, und ihre Augen trafen sich. Ihr Puls raste. Vielleicht war er kein Playboy mehr, was allerdings nicht bedeutete, dass er seine Fähigkeit, Frauen zu becircen, verloren hätte.
    Im schönen Ballsaal ihrer alten Schule angelangt, machte Rafik sogleich einen guten Eindruck. Er schien genau zu wissen, was er sagen musste. Er stellte kluge Fragen und verbrachte genau die richtige Zeit mit jedem Einzelnen. Nie zog er ein Gespräch einfach an sich. Anne glaubte nicht, dass er das irgendwo gelernt hatte. Es musste angeboren sein.
    Obwohl Sommerferien waren, hatten sich eine Menge Leute eingefunden, die Punsch tranken, Plätzchen aßen und auf ihre Chance warteten, einen echten Scheich kennenzulernen. Anne konnte sich vorstellen, wie überrascht sie sein mussten, dass ihre stille Kollegin sich mit einem exotischen Scheich verlobt hatte, wie viele Fragen ihnen auf der Zunge brannten.
    Mit halbem Ohr hörte sie Rafik im Gespräch mit einem Förderer ihrer Schule. Er sprach von seinem Land, den Veränderungen des letzten Jahrzehnts, den Modernisierungsplänen und den Unterschieden in seinem und dem Leben seines Großvaters. Noch nie hatte sie ihn so ernsthaft erlebt, und sie war von seinem Wissen beeindruckt.
    Als einer ihrer Kollegen ihr eine Frage stellte, hatte sie den Faden verloren. Man lachte und sagte, sie sei verliebt. Sie errötete, konnte das Ganze aber natürlich nicht abstreiten. Schließlich wurde genau das von ihr erwartet.
    Als sie sich ein Glas Punsch holte, stieß sie auf Jean Stuart, eine Lehrerin, die im vergangenen Jahr eine Klasse gemeinsam mit ihr unterrichtet hatte. Sie hatten sich sehr gut verstanden, und Anne bedauerte, dass sie ihr Versprechen, über den Sommer in Kontakt zu bleiben, nicht gehalten hatte.
    “Jetzt weiß ich auch, warum ich nichts von dir gehört habe”, meinte Jean schmunzelnd. “Du hattest andere Sachen im Kopf.”
    “Aber wir müssen uns bald treffen”, erwiderte sie.
    “Du fährst doch noch am Wochenende zu der Konferenz nach Monterey,

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