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Julia Extra Band 0211

Julia Extra Band 0211

Titel: Julia Extra Band 0211 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurey Bright Catherine George Helen Brooks Carol Grace
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du Pläne hast, verstehe ich das. Du musst dir keine Ausrede einfallen lassen. Du kannst ehrlich sein.”
    “Vielen Dank”, erwiderte sie pikiert. “Ich habe Kopfschmerzen, und ich bin ehrlich zu dir. Ich habe in den letzten Tagen so viele Lügen erzählt, dass ich bei aller Liebe nicht noch eine schaffen würde. Vielleicht ist das der Grund, weshalb mein Kopf schmerzt. Gute Nacht.” Sie ging ins Haus und schloss die Tür hinter sich.
    Widerwillig fuhr Rafik davon. Er hatte ihr noch so viel zu sagen, ihr Fragen zu stellen, denn er schien sie überhaupt nicht zu kennen. In ihrem Klassenzimmer war sie ein ganz anderer Mensch gewesen. Ihre Augen hatten gefunkelt und ihr Gesicht geglüht, als sie von ihrem Beruf erzählte. Er hatte sie immer für attraktiv gehalten, doch das allein war es nicht. Je mehr Zeit er mit ihr verbrachte, desto anziehender fand er sie. Heute war sie so schön gewesen, dass er kaum seinen Blick von ihr wenden konnte.
    Darüber hinaus war er auf ihre Wochenendpläne neidisch. Aus irgendeinem Grund hatte er das Gefühl, dass sie wirklich verlobt waren und sie ohne ihn wegfuhr. Er wusste, dass das keinen Sinn ergab, aber er fühlte sich ausgeschlossen.
    Die ganze Woche über musste er seine Mutter ertragen, die ununterbrochen davon schwärmte, was für ein wunderbares Mädchen Anne sei, was für eine hübsche kleine Gartenhochzeit ihr vorschwebte und dass sie ihr Hochzeitskleid anprobieren werde. Irgendwann wusste er nicht mehr, wie er das Ganze noch aushalten sollte. Anne hatte ihm nie gesagt, dass sie eine Gartenhochzeit wollte. Obwohl, jetzt, da er ihren Garten gesehen hatte, konnte er sich das ohne weiteres vorstellen. Es ärgerte ihn allerdings, dass er das von seiner Mutter und nicht von ihr selbst erfuhr.
    Zumindest in Gegenwart seines Bruders konnte er die Maske fallen lassen.
    “Wie läuft es so?”, fragte Rahman am Freitagnachmittag. “Hast du schon große Wochenendpläne mit deiner
Verlobten
?” Er grinste breit.
    Rafik zerknüllte ein Blatt Papier und warf es nach ihm. “Meine
Verlobte
fährt weg.”
    “Ohne dich?”
    “Ja, ohne mich. Sie besucht eine Lehrerkonferenz in Monterey.”
    “Wunderschöner Ort, wie ich gehört habe. Sanddünen, riesige Wellen, Seelöwen. Warum fährst du nicht mit?”
    “Es ist für Lehrer. Sie werden tun, was auch immer Lehrer so treiben. Abgesehen davon, hat sie mich nicht eingeladen.”
    “Seit wann brauchst du eine Einladung, um dir dort ebenfalls ein Zimmer zu buchen? Vielleicht war sie zu schüchtern, um dich zu fragen. Vielleicht wartet sie nur darauf, dass du kommst, damit sie diesen ganzen langweiligen Lehrern entfliehen kann. Außerdem wird sie ja nicht jede Minute bei einer Konferenz verbringen, oder?”
    “Ich weiß nicht. Was hast du denn vor?”
    “Morgen Golf. Streng geschäftlich. Eine Gruppe Investoren. Wenn du natürlich frei bist, kannst du uns gern Gesellschaft leisten.”
    Rafik mochte Golf. Aber mit einer Gruppe Investoren zu spielen klang öde im Vergleich zu einem Strandspaziergang in Monterey. Zumindest wenn er ihn Hand in Hand mit Anne machte. Es sollte nicht unmöglich sein, wenn sie beide am selben Ort wohnten.
    Er bekam das Bild von einem offenen Kamin in den ländlichen Hütten nicht aus seinem Kopf. Wäre er wirklich verlobt, wäre es das Natürlichste der Welt, ein Wochenende mit ihr am Meer zu verbringen und sie in der Hütte vor den flackernden Flammen zu lieben. Doch mit Anne, die nicht nur nicht seine Verlobte war, sondern noch dazu Jungfrau … keine Chance. Dennoch ließ ihn das Bild nicht los: der Wind in ihrem Haar, ihre Wangen glühend vom Spaziergang am Strand …
    “Ich weiß nicht, Rahman. Ich stecke in der Klemme. Ich bin nicht wirklich verlobt, muss aber so tun. Ich kann nicht mehr flirten, genieße aber auch nicht die Vorzüge einer echten Verlobung.” Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar.
    “Dafür sind die Eltern nicht mehr hinter dir her.”
    “Ha. Jetzt bedrängen sie mich, dass ich heiraten soll. Und das ist alles deine Schuld. Warum verlobst du dich nicht, das würde sie ablenken!”
    “Sicher, wenn ich jemanden wie Anne finden würde. Doch ich schätze, sie ist eine von einer Million. Süß, stolz …”
    “Einfühlsam, wunderschön, klug, sexy …”, murmelte Rafik.
    “Was war das?”, fragte Rahman.
    Rafik erhob sich aus seinem Drehsessel. “Nichts. Genug davon. Ich muss einige Anrufe erledigen. Ich seh dich später.”
    “Warte eine Minute. Wann später? Wirst du meinen Rat

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