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Julia Extra Band 0211

Julia Extra Band 0211

Titel: Julia Extra Band 0211 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurey Bright Catherine George Helen Brooks Carol Grace
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oder?”
    “Sicher, wir teilen ja ein Zimmer. Ich freue mich schon darauf. Sollen wir gemeinsam hinfahren?”
    “Gute Idee. Wir nehmen meinen Wagen. Wenn du so lange auf deinen Verlobten verzichten kannst. Ich hätte Art unheimlich gern mitgenommen, aber wir haben keinen Babysitter bekommen. Ich rate dir, nutze die Zeit, solange du frei und unabhängig bist. Du siehst übrigens großartig aus. Das Verliebtsein steht dir.”
    Anne wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. Sie hatte das große Bedürfnis, ihrer Freundin die Wahrheit zu sagen. Sie hatte keine Ahnung, wie sie ihr gegenüber ein ganzes Wochenende lang etwas vorspielen sollte. Mit ein bisschen Glück würden sie sich aber die ganze Zeit über Unterrichtsmethoden unterhalten. Gott sei Dank erwartete Jean keine Antwort.
    “Ich verstehe auch, warum. Dein Verlobter ist absolut hinreißend.”
    Zumindest sagt sie nicht charmant, dachte Anne erleichtert. Sie war es so leid, ihn in dieser Weise beschrieben zu hören. Umso ärgerlicher, da er definitiv
charmant
war.
    “Ihr seid ein hübsches Paar”, fuhr Jean fort, und genau in dem Moment schaute Rafik zu ihr hinüber und winkte. Sie errötete, was ihrer Kollegin nicht entging. “Wie ist es so, in einen Scheich verliebt zu sein?
    “Oh, nun ja, nicht anders als in einen anderen Mann.” Als wenn sie das wüsste.
    “Man erkennt, dass zwei Menschen verliebt sind, wenn sich ihre Augen ständig begegnen”, erklärte Jean. “Auch wenn ich eine alte, verheiratete Frau bin, kann ich mich noch ganz gut erinnern. Die Schmetterlinge im Bauch, die Aufregung. Egal, wo du gerade steckst, dein Verlobter weiß immer, wo er dich findet. Und bei dir ist es genauso.”
    Natürlich musste sie ihn beobachten, für den Fall, dass er eine Rettung vor einem ihrer Kollegen brauchte. Als wenn Rafik in irgendeiner Situation Hilfe benötigte. Problemlos bewegte er sich von Gruppe zu Gruppe, bis er schließlich bei ihnen anlangte. Zwei Minuten später gesellte sich noch die Direktorin dazu. Anne bekam Kopfschmerzen und fragte sich, wie lange sie noch bleiben mussten.
    “Ich bin sehr beeindruckt von Pinehurst und seinen Lehrern”, lobte Rafik gegenüber Leona. “Ihre Schüler haben Glück.”
    “Wenn Sie Kinder haben, würden wir uns natürlich sehr freuen, wenn Sie sie hier anmeldeten”, bemerkte Annes Vorgesetzte. “Wir haben ein ausgezeichnetes Sprachprogramm für unsere internationalen Schüler.”
    Rafik suchte nach Annes Hand. “Ich kann mir keinen besseren Platz für unsere Kinder vorstellen, was meinst du, Liebling?”
    Obwohl ihre Hände eiskalt waren, glühte ihr Gesicht. Sie stieß ihm den Ellbogen in die Rippen, um ihm zu verstehen zu geben, dass er nicht auch noch von ihren nicht existenten Kindern sprechen musste. Doch er zog sie lediglich näher an sich und stellte noch mehr Fragen über das Vorschulprogramm. Sie wäre am liebsten im Erdboden versunken.
    “Anne, ich habe dein Klassenzimmer aufgeschlossen, wenn du es deinem Verlobten zeigen möchtest. Die Maler sind gerade fertig geworden, und es sieht wirklich nett aus.”
    Sie schaute zu Rafik hinüber. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass ihn das interessierte, doch er nickte begeistert. Allerdings brauchten sie eine Ewigkeit, bis sie sich verabschiedet hatten.
    Als sie sich allein auf dem Campus befanden, sagte sie: “Wir müssen uns den Klassenraum nicht ansehen.”
    “Ich würde mich geehrt fühlen, wenn du ihn mir zeigst. So kann ich mir dich bei der Arbeit vorstellen. Du hast mich ja auch in meinem Büro besucht.”
    Schweigend gingen sie zu dem Gebäude mit den Klassentrakten. Der Raum sah mit der frischen Farbe und dem neuen Fußboden tatsächlich sehr nett aus. Doch die Wände waren vollkommen kahl, und so fehlten dem Zimmer die Wärme und Farbe, die nur eine Gruppe Sechsjähriger mit ihren Bildern und Schultaschen schaffen konnten.
    “Ich stelle mir gerade vor, wie du vor den Kindern an deinem Pult sitzt und sie dich alle erwartungsvoll ansehen.”
    Anne lächelte bei dem falschen Bild, das er von amerikanischen Klassenräumen hatte. “Eigentlich sitzen sie nur sehr selten auf ihren Plätzen. Meistens hocken wir alle auf dem Teppich, und ich lese ihnen eine Geschichte vor, oder wir singen ein Lied. In dem Alter sind sie sehr lebhaft und müssen ständig beschäftigt werden. Letztes Jahr habe ich sie Verkäufer und Kunde spielen lassen. Sie hatten viel Spaß und haben dabei gar nicht gemerkt, dass sie Mathe machten.”
    “Das klingt nicht

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