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Julia Extra Band 0211

Julia Extra Band 0211

Titel: Julia Extra Band 0211 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurey Bright Catherine George Helen Brooks Carol Grace
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befolgen? Wohin gehst du?”
    “Nirgendwohin.” Er legte seinem Bruder eine Hand auf die Schulter und schob ihn aus seinem Büro. Dann schloss er die Tür. Draußen hörte er Rahman protestieren.
    “So leicht wirst du mich nicht los. Beantworte meine Fragen. Ich bin dein Bruder.”
    Rafik lachte leise und griff nach dem Hörer.

7. KAPITEL
    Anstatt seine Sekretärin zu beauftragen, machte Rafik die Buchung in dem Konferenzzentrum selbst. Dann packte er ein paar Sachen zusammen. Während er einige bequeme Hosen und Sweatshirts in eine Reisetasche stopfte, verspürte er mehr Vorfreude, als angebracht war. Es kam ihm daher der Gedanke, dass sie sich womöglich gar nicht freuen würde, ihn zu sehen. Vielleicht hätte sie auch gar keine Zeit für ihn. Doch das war nicht wichtig, versuchte er sich zu überzeugen. Er würde einen Teil des Landes besuchen, den er noch nicht kannte. In Wirklichkeit wollte er einen Teil von Anne sehen, den er noch nicht kannte.
    Natürlich hatte er schon eine ganze Menge gesehen, wenn man bedachte, dass sie Jungfrau war. Aber er wollte mehr. Er wollte ihren Schutzpanzer durchbrechen. Er wollte erfahren, wie sie wirklich für ihn empfand. Nur was, wenn sie das Gleiche von ihm verlangte? Was würde er sagen? Er hatte keine Ahnung. Er wusste nur, dass seine Gefühle sich jeden Tag, jede Minute änderten. Jedes Treffen enthüllte ihm eine neue Facette ihrer Persönlichkeit.
    Was sonst noch wünschte er sich? Er konnte nicht leugnen, dass er mit ihr schlafen wollte. Die Chemie zwischen ihnen stimmte. Das war schon so gewesen, als er sie das erste Mal erblickt hatte bei der Hochzeit seines Cousins. Sie war nicht sein Typ, doch das hielt ihn nicht davon ab, sie regelrecht zu verfolgen. Sie musste die Anziehung auch spüren, ganz egal, wie sehr sie sich auch dagegen wehren mochte. Es konnte nicht nur ihm so gehen. Er wusste jedoch nicht einzuschätzen, ob sie weiter versuchen würde, ihm zu widerstehen. Oder wie weit er gehen würde, ihre Jungfräulichkeit berücksichtigend.
    Als er vor der weitläufigen Anlage ankam, parkte er seinen Wagen und wurde zu einem Häuschen inmitten von Bäumen geführt. Es war genau so, wie er es sich vorgestellt hatte. In der Mitte stand ein riesiges schmiedeeisernes Bett, bestickte Ethnodecken hingen an den Wänden, und handgewebte Teppiche lagen auf dem Boden. Ein großer offener Kamin war ein weiterer Blickfang und die Aussicht auf den Ozean und die Sanddünen geradezu spektakulär. Diese Seite von Kalifornien kannte er noch nicht. Wenn er jetzt doch jemanden hätte, mit dem er dies genießen könnte. Jemand Besonderes. Wie seine Verlobte.
    Anne ging durch die Tannen von ihrer Hütte zu der Hauptlobby, wo vor dem Abendessen ein Willkommensempfang gehalten wurde. Als sie an den Parkplätzen vorbeikam, bemerkte sie einen tiefer gelegten schwarzen Sportwagen und blieb wie angewurzelt stehen. Ihr Herz schlug heftig, obwohl sie den Grund dafür nicht wahrhaben wollte. Es gab viele Sportwagen in Kalifornien. Doch dieses Auto kam ihr bekannt vor. Es konnte natürlich nicht seines sein. Rafik war in San Francisco.
    Sie holte einmal tief Luft und ging weiter. Im Konferenzzentrum angelangt, befestigte sie ein Namensschild an ihrem Sweatshirt und machte die Runde, wobei sie alte Freunde von früheren Tagungen grüßte und sich den fremden Teilnehmern vorstellte. Es war die Art Zusammenkunft, bei der sie sich, obwohl sie nicht alle kannte, wohl fühlte, denn hier handelte es sich um ihre Kollegen aus dem ganzen Umkreis. Sie wäre allerdings noch entspannter gewesen, wenn sie nicht das untrügliche Gefühl gehabt hätte, dass Rafik doch irgendwo in der Nähe herumlief.
    Als Nächstes gab es ein familiäres Abendessen, dem eine Rede des Präsidenten der Lehrervereinigung folgte. Es wurden Konferenzmaterialien und ein Zeitplan für das Wochenende ausgeteilt, die sie in ihrer Mappe verstaute. Dabei konnte sie sich des Eindrucks nicht erwehren, beobachtet zu werden.
    Sie schaute aus den großen Fenstern in die Dunkelheit und sah nichts. Entschlossen zog sie ihre Jacke an und machte sich auf den Weg zurück zu ihrer Hütte. Tief sog sie den Duft nach Pinien und Tannen ein und beschloss, nicht noch einmal zum Parkplatz zu gucken. Sportwagen sahen alle gleich aus, vor allem im Dunkeln.
    “Hallo, Anne.”
    Ihr Herz machte beim Klang seiner tiefen Stimme einen Satz. Augenblicklich blieb sie stehen. Einen Moment später tauchte er aus der Finsternis vor ihr auf, das Haar windzerzaust

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